Engelberg: Hayböck macht sich zum Favoriten

Foto: GEPA

Michael Hayböck aus Österreich entscheidet die Qualifikation in Engelberg für sich und macht deutlich, dass er zurück in der Weltspitze ist. Den weitesten Sprung des Tages zeigt aber der Norweger Tande. Ein DSV-Skispringer scheidet aus.

Vor wenigen Tagen klagte Michael Hayböck noch über Rückenschmerzen und eine Beckenschiefstand wurde diagnostiziert – doch in Engelberg findet er sich plötzlich in der Weltspitze wieder: Mit 140 Metern sicherte sich Michael Hayböck am Freitagabend den Sieg in der Qualifikation für das erste von zwei Einzelspringen im schweizerischen Engelberg. Der 25-Jährige setzte sich nach starken Trainingssprüngen mit 151,7 Punkten gegen den Polen Dawid Kubacki durch, der auf 133,5 Meter (146,2 P.) kam. Auf dem dritten Platz landete Evgeniy Klimov aus Russland mit 132 Metern sowie 142,2 Punkten.

Wellinger setzt Aufwärtstrend fort, Wank scheidet aus

Andreas Wellinger belegte als bester Deutscher mit 130,5 Metern hinter dem Polen Piotr Zyla (4.) den fünften Platz und setzt damit den Aufwärtstrend von Lillehammer fort. Auch Karl Geiger (9.), Richard Freitag (10.) und Stephan Leyhe (11.) schafften den Sprung unter die Top-40 der Qualifikationswertung und sind am Samstag startberechtigt.





Team-Olympiasieger Andreas Wank gelang es hingegen nicht, an die soliden Trainingssprünge anzuknüpfen. Mit 119,5 Metern und Platz 41 ist der 28-Jährige denkbar knapp ausgeschieden.

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Zwischenzeitlich sah es für die deutschen Skispringer am ersten Sprungtag auf der modernisierten und vergrößerten Titlisschanze gar nicht gut aus: In den beiden Trainingsdurchgängen sprangen die deutschen Skispringer hinterher – speziell Severin Freund hatte Probleme dabei, sich auf die neue Schanze einzustellen. Mit 128,5 Metern zeigte der 28-Jährige in der Quali dann einen deutlich besseren Sprung, Teamkollege Markus Eisenbichler kam auf 127 Meter. Beide waren aufgrund ihrer Platzierung in der Weltcup-Gesamtwertung vorqualifiziert.

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Den weitesten Sprung des Tages zeigte aber ein Norweger: Daniel-André Tande sprang mit 141,5 Metern noch anderthalb Meter weiter als Qualifikationssieger Hayböck und machte damit eindrucksvoll deutlich, dass auch mit ihm an diesem Wochenende zu rechnen sein wird. Der Gesamtweltcup-Führende Domen Prevc aus Slowenien kam bei einer Luke weniger Anlauf hingegen nicht über 138 Meter hinaus – am Samstag wird er erstmals gemeinsam mit seinen Brüdern Peter und Cene einen Weltcup bestreiten.

Vier Schweizer im Wettkampf, Ammann fordert Steigerung

Die Schweizer sind beim ersten Wettkampf in Engelberg mit vier Athleten vertreten: Aus der Mannschaft der Eidgenossen gelang Gabriel Karlen als 16., Simon Ammann als 30. und Killian Peier als 36. und Gregor Deschwanden als 39. die Qualifikation. „Wir müssen uns klar steigern“, erklärte der vierfache Olympiasieger im Anschluss.





Anreas Schuler (44.), Luca Egloff (34.) und Pascal Kälin (52.) sind hingegen ebenso wie etwa der Tscheche Roman Koudelka (43.) und der Österreicher Clemens Aigner (48.) vorzeitig ausgeschieden.

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Am Samstag wird es ernst an der Titlisschanze: Um 15 Uhr startet der Probedurchgang, bevor ab 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) das erste von zwei Einzelspringen an diesem Wochenende folgt.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

12 Kommentare

  1. Kritik wird hier also kommentarlos gelöscht…
    Cool…

    Und immer noch keine Korrektur bezüglich des Sprunges von Domen Prevc (1 Gate weniger…)

    Gibt es mehr Werbeeinnahmen für den Autor, wenn er den Österreichern Fanservice, bzw „Hoffnung“ liefert?

    • Das lustiger oder traurige daran ist, dass sachliche Kritik(Hayböck nicht alleiniger Top-Favorit, da Tande mit besserem Sprung und Prevc nicht schlecht sondern sogar sehr gut da er seine Weite mit einem Gate weniger gesprungen ist) an dem Artikel einfach gelöscht wird, während die rassistischen Beiträge von Bernd oder das deutsch-österreichische Geflame einfach stehen gelassen werden.
      Pures Klickbaiting unter Bild-Niveau

    • Lieber „Kritiker“,

      kommentarlos gelöscht wird an dieser Stelle lediglich unkonstruktive Kritik. Bitte beachten Sie außerdem, dass Sie verpflichtet sind, hier eine gültige E-Mail-Adresse anzugeben – ist dies nicht der Fall, behalten wir uns das Recht vor, die Kommentare zu entfernen.

      Und nein, mehr Werbeeinnahmen gibt es nicht dafür, dass wir die österreichischen Skispringer hier besonders hervorheben. Fakt ist jedoch, dass dies ein deutschsprachiges Angebot ist und wir unseren Fokus neben den deutschen eben auch auf die österreichischen Skispringer richten. Dass nicht nur Hayböck, sondern auch Tande in Engelberg Favorit ist, geht aus der Einleitung und dem Text aber hervor.

      Ihre
      skispringen.com-Redaktion

      • Sie können das mit Ihrer eigenen Website handhaben wie Sie möchten. Es geht um Ihre Kunden und um Ihr ethisch-moralisches gewissen. Aber Sie brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn die Leser zu anderen Anbietern wechseln.

        Na, immerhin haben Sie die Gateverkürzung bei Prevc jetzt im Artikel mit drin. Also doch eine konstruktive Kritik 😉

        Ich bedanke mich zudem für die Antwort. Das weiß ich zu schätzen. So bleibe ich vorerst bei skispringen.com. Meistens sind die Berichte dann doch ganz gut.

    • Lasst euch nicht ärgern, ihr leistet gute Arbeit. Auf anderen Websiten erfährt man alles weniger ausführlich und vor allem viel zu verspätet.

      Macht Weiter so skispringen.com!

  2. Hayböck stark. Domen Prevc kann meiner Meinung nach in Engelberg aber nicht an seine letzten Leistungen anknüpfen. Ich glaube nicht dass er am Titlis gewinnen wird.

  3. Warum gibt es seit vielen Jahren einen für mich vollkommen unverständlichen Trend an möglichst vielen Schanzen Nachtbeleuchtung zu installieren und somit die meisten Skisprungwettbewerbe unter Flutlicht auszutragen?! Natürlich ist das gut für die Fälle eines sich aufgrund schlechter Windverhältnisse bis in die späten Nachmittagsstunden in die Länge ziehenden Wettbewerbes der ohne Möglichkeiten der Flutlichteinschaltung zweifellos abgebrochen werden müsste. Aber warum tendiert man dazu wirklich fast alle Wettkämpfe bei Flutlicht durchzuführen? Und das noch an solchen idyllischen Orten wie Engelberg. Man hat hier den ganzen Reiz dieses Austragungsortes der für seine warme vorweihnachtliche Alpenstimmung im Skisprungkalender bekannt war durch Verschiebung der Übertragung auf Nachmittagsstunden ausgelöscht. Jetzt unterscheidet sich das Springen dort (jedenfalls im Fernsehen) nicht viel mehr von dem in Almaty oder Sotchi wenn man sogar von dem Zauber der Alpen ringsherum nichts mitbekommt.
    Und mit dem Wechsel der Kameraperspektive die die Springer im Flug zeigt (von der „agressiven“ und dynamischen aus allen früheren Jahren zu der aus den 90-ern welche die Springer von der linken Seite springen zeigt) wurde das Springen in Engelber definitiv der Reste seiner Einzigartigkeit beraubt.

    • Völlig richtig! Ich kann dem voll zustimmen. Zur Energiewende und zum Energiesparen trägt Skispringen jedenfalls nichts bei. Vielleicht gibt es ja mal irgendwann einen kompletten Stromausfall, damit all diese Flutlichterei und Ergebnisermittlung – die aufgrund von Gateverschiebungen und Windkompensationen (was für irre Wortschöpfungen, die ein Deutschlehrer rot anstreichen müsste), nur noch vom Computer bewältigt werden können – mal wieder hinterfragt wird.

  4. Die Berichterstattung hier ist mal wieder sehr schwach.

    Zum einen ist Tande wohl der Favorit, oder zumindest genauso Favorit wie Hayböck, da er den besseren Sprung von Beiden gezeigt hat und zum anderen ist Domen Prevc seine „nur“ 138m (immer noch der drittweiteste Sprung) bei einer Anlaufluke weniger gesprungen, also Gate 21 und nicht 22 wie z.B. Tande.

    Schade, dass hier anscheinend alles nur durch die Österreich-Fanbrille gesehen wird. Werde wohl nur noch berkutschi.com besuchen

  5. Super Hayböck!

    In der Form kann er die Vierschanzentournee gewinnen und den Fehler von letztem Jahr (kein Österreicher hat gewonnen) wieder ausmerzen. Mark my words!

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