Lahti: DSV-Skispringer glänzen beim ersten Training

Die polnischen und die deutschen Skispringer präsentieren sich am ersten Trainingstag bei der WM in Lahti am stärksten. Doch gleich mehrere Favoriten schwächeln, Wellinger und Kraft lassen auf der Normalschanze noch Luft nach oben.

Nachdem gestern das geplante erste Training auf der Salpausselkä-Schanze in Lahti dem Wind zum Opfer gefallen ist, konnten die Skispringer am Donnerstag ihre ersten Probesprünge absolvieren. Zwei Tage bevor am Samstag die WM-Medaillen auf der Normalschanze vergeben werden, standen am Donnerstagnachmittag insgesamt drei Trainingsdurchgänge auf dem Plan.

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Den stärksten Eindruck haben zunächst die polnischen Skispringer hinterlassen. Dawid Kubacki überraschte im ersten Durchgang mit 92,5 Metern (62,8 P.). Der 26-Jährige ließ damit seinen Teamkollegen Maciej Kot (93,5 m; 62,6 P.) knapp hinter sich. Der Norweger Johann Andre Forfang zeigte mit 93 Metern (62,6 P.) den drittweitesten Sprung.





Im zweiten Durchgang stellte dann Top-Favorit Kamil Stoch mit 96,5 Metern (67,5 P.) seine Klasse unter Beweis – geschlagen wurde der Gesamtweltcup-Führende nur vom überraschend starken Österreicher Manuel Fettner, der auf 97 Meter (69,4 P.) kam. Maciej Kot machte mit 95 Metern (65,9 P.) erneut deutlich, dass er vor der ersten WM-Entscheidung der Herren zum Favoritenkreis gehört.

Fettner überrascht, Wellinger tastet sich heran

Im dritten Trainingsdurchgang waren die Deutschen dann ganz vorne vertreten: Markus Eisenbichler entschied diesen Durchgang mit der Bestweite von 98,5 Metern und 76,3 Punkten für sich, nachdem er zuvor 16. und Vierter wurde. Dahinter folgten Teamkollege Stephan Leyhe (98 m; 75 P.) und der Österreicher Michael Hayböck (95,5 m; 74,7 P.).

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Zu den großen Favoriten bei dieser WM zählt auch Andreas Wellinger, der bei acht der letzten elf Weltcup-Wettbewerbe auf dem Podest gelandet war. Auch er zeigte nach den Plätzen 6 und 13 im dritten Training mit 93 Metern (74,5 P.) den besten Sprung.

Leyhe setzt sich gegen Geiger durch

Freilich hatte Wellinger seinen Startplatz im DSV-Quartett für die Einzel-Entscheidung auf der Normalschanze schon sicher in der Tasche. „Die Vorleistungen, die die Jungs zuletzt gezeigt haben, werde ich berücksichtigen“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster schon vor den Trainingsdurchgängen und nominierte neben Wellinger auch Richard Freitag (22., 12., 12.) und Eisenbichler. Im Duell um den verbliebenen vierten Startplatz setzte sich der Willinger Stephan Leyhe (11., 6., 2.) gegen Karl Geiger (53., 28., 38.) durch.

Schuster glaubt an Medaillenchance

„Das Training fand unter hervorragenden Bedingungen Bedingungen statt. Die Jungs haben sich gesteigert, sind gut in den Rhythmus gekommen. Wir befinden uns in dem Kreis, in dem die Medaillen entschieden werden“, zeigte sich Schuster mit den Trainingsleistungen seiner Athleten zufrieden.

Kraft und Tande schwächeln

Gleich mehrere Athleten, die im Vorfeld als Favoriten gehandelt worden waren, konnten am ersten Trainingstag noch keine Top-Sprünge abrufen. So musste sich der Österreicher Stefan Kraft mit den Positionen 18, 13 und 7 zufrieden geben, der Norweger Daniel-André Tande wurde  nur 14., 19. und 12.

Auch der erst 17-jährige Domen Prevc (56., 64., 57.) springt seiner Form von Saisonbeginn weiterhin hinterher und wird um die Qualifikation am Freitag zittern müssen. Sein Bruder Peter Prevc war in den letzten beiden Durchgängen immerhin zweimal Fünftbester. Rückkehrer Gregor Schlierenzauer kam in den drei Trainingsdurchgängen nicht über die Ränge 32, 21 und 19 hinaus, sein weitester Sprung endete nach 94,5 Metern.





Am Freitag steht für die Skispringer ab 12 Uhr zunächst ein Probedurchgang an, ehe um 13:30 Uhr (MEZ / alles live bei skispringen.com) der Qualifikationsdurchgang startet.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

2 Kommentare

  1. Schuster nominierte folgende 4 Ski-Propheten:
    Andreas Wellenwedler
    Stephan Leide
    Richard Samstag
    Markus Eisenpinkler

    Mögen Sie alle glorreich abstürzen und finnischen Schnee schlucken.

    Amen

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