Michael Hayböck feiert Sieg in Engelberg

Foto: GEPA

Michael Hayböck meldet sich rechtzeitig zur Vierschanzentournee eindrucksvoll zurück in der Weltspitze: Auf der neuen Schanze in Engelberg holt er den ersten Saisonsieg für Österreich. Freitag vergibt das Podium im Finale, Eisenbichler wird bester Deutscher.

Mit Sprüngen auf 138 und 134 Meter sicherte sich Michael Hayböck am Samstagabend auf der umgebauten und vergrößerten Titlisschanze im schweizerischen Engelberg seinen ersten Saisonsieg. Der 25-Jährige, der schon am Vortag die Qualifikation für sich entschieden hatte, erzielte in einem hochspannenden Wettbewerb unter Flutlicht insgesamt 304,7 Punkte und setzte sich damit gegen den slowenischen Gesamtweltcup-Führenden Domen Prevc durch, der auf 132 und 137,5 Meter (301,6 P.) kam. Mit Routinier Andreas Kofler (128 und 139,5 m; 293,7 P.) schaffte es noch ein weiterer Österreicher auf das Podium.

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Hayböck führte das Feld schon nach dem ersten Durchgang vor dem Deutschen Richard Freitag und Daiki Ito aus Japan an. Doch der Wind spielte den im Feld früher platzierten Athleten im ersten Durchgang in die Karten – weil der Rückenwind gegen Ende immer weiter zunahm, sind zahlreiche Top-Athleten hinter den Erwartungen zurück geblieben.

Freitag fällt zurück, alle DSV-Skispringer im Finale

So konnte auch Richard Freitag seinen ersten Sprung auf 140 Meter nicht wiederholen, fiel mit mäßigen 126,5 Metern im Finale noch auf den achten Platz zurück. Eine regelrechte Aufholjagd legte Teamkollege Markus Eisenbichler hin: Der 25-Jährige vom TSV Siegsdorf kletterte mit starken 137 Metern im Finaldurchgang von Platz 23 noch auf Position sieben und wurde damit bester Deutscher beim ersten von zwei Einzelspringen im Schweizer Kanton Obwalden. Auch Severin Freund (10.) steigerte sich von Sprung zu Sprung und landete am Ende mit 128,5 und 131 Metern ebenfalls unter den Top Ten.





Auch die übrigen Athleten aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster schafften den Sprung ins Finale, im Kampf um die Top-Platzierungen waren Stephan Leyhe als 14., Andreas Wellinger als 15. und Karl Geiger als 24. allerdings nur Nebendarsteller.

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Der im Vorfeld hoch gehandelte Norweger Daniel-André Tande schaffte es nicht, an die starken Leistungen des Qualifikationstages anzuknüpfen, mit 132,5 und 133 Metern belegte er den vierten Platz. Daiki Ito aus Japan fiel mit einem schwachen Finalsprung auf Position fünf zurück.

Österreich beeindruckt vor der Tournee, Polen schwächeln

Beeindruckend stark präsentierten sich die Österreicher heute aus mannschaftlicher Hinsicht: Aus dem Team von Cheftrainer Heinz Kuttin schaffte neben Hayböck und Kofler auch Stefan Kraft als Sechster der Sprung unter die besten Zehn, die Manuel Fettner (11.) nur knapp verpasst hat.

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Die polnischen Skispringer mussten nach den starken Ergebnissen von Lillehammer hingegen Federn lassen: Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch kam nicht über den neunten Platz hinaus, Teamkollege Maciej Kot wurde Zwölfter.

Peter Prevc stürzt, alle Prec-Brüder punkten

Erstmals in der Geschichte gingen in Engelberg gleich drei Brüder in einem Weltcup gemeinsam an den Start: Während Domen Prevc über seinen nächsten Podestplatz jubelte, kam Peter Prevc im Finaldurchgang zu Sturz – nach Kuusamo schon zum zweiten Mal in dieser Saison. Bei der Landung seines zweiten Sprungs war der Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres etwas unachtsam und belegte mit 128,5 und 126,5 Metern am Ende nur den 26. Platz.





Cene Prevc, der vergangene Woche in Vikersund zwei Continentalcup-Wettbewerbe gewinnen konnte, holte als 30. der Endwertung nur einen einzigen Weltcuppunkt.

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Domen Prevc verteidigt das Gelbe Trikot und liegt in der Weltcup-Gesamtwertung mit 440 Punkten weiter vor dem Norweger Daniel-André Tande (358 P.) vorne. Stefan Kraft aus Österreich rückt mit 271 Zählern auf den dritten Platz vor, Severin Freund fällt auf die fünfte Position zurück.

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Am Sonntag folgt das zweite Einzelspringen in Engelberg: Bereits um 12:30 Uhr startet der Probedurchgang, um 14 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der letzte Wettbewerb vor dem Start der Vierschanzentournee.

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Über Marco Ries 865 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

5 Kommentare

  1. Vierschanzentourneesieger

    Hayböck 2017
    Fettner 2018
    Schiffner 2019
    Aigner 2020
    usw…

    Und die Deutschen?

    Piefke Freitagsfreund 2102
    genau 100 Jahre nach Hannawalds Triumph.

  2. Spannender Wettkampf, aber die deutschen Leistungen bereiten mir in Hinblick auf die 4Schanzentournee dann doch sorgen. Der einzige, der wohl das Zeug für den Tourneesieg hätte ist Severin Freund und mit Platz 10 in Engelberg gehört er in Oberstdorf sicher nicht zu den Favoriten. Mit Glück können wir dieses Jahr einen Podestplatz bejubeln aber vom Gesamtsieg ist das DSV-Team unter Werner Schuster weiter meilenweit entfernt.

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