Norwegen siegt in Planica, DSV-Quartett verpasst Podium

Die norwegische Mannschaft um Daniel-Andre Tande, Anders Fannemel, Kenneth Gangnes und Johann Andre Forfang jubelt in Planica über einen weiteren eindeutigen Sieg. Foto: skispringen.com / Julia Robel

Die norwegischen Skispringer werden beim letzten Teamspringen ihrer Favoritenrolle gerecht und lassen Slowenien und Österreich hinter sich. Die DSV-Skispringer können nicht mithalten und verpassen das Podium klar.

Die norwegischen Skispringer beenden die Weltcupsaison 2015/2016 standesgemäß: Das in dieser Saison aus mannschaftlicher Hinsicht dominierende Team von Cheftrainer Alexander Stöckl sicherte sich im slowenischen Planica am Samstagvormittag den Sieg beim letzten Teamspringen der Saison. Das Quartett mit Daniel-Andre Tande, Anders Fannemel, Kenneth Gangnes und Johann Andre Forfang erzielte bei einem beeindruckenden Skiflug-Spektakel vor rund 35.000 Zuschauern insgesamt 1627,4 Punkte und setzte sich damit deutlich und überlegen gegen die Gastgeber aus Slowenien (1569 P.) durch, die neben Gesamtweltcup-Sieger Peter Prevc auch Jurij Tepes, Anze Semenic und Vortagessieger Robert Kranjec an den Start geschickt haben. Die österreichische Mannschaft (1568,9 P.) mit Stefan Kraft, Manuel Poppinger, Manuel Fettner und Michael Hayböck wurde mit dem kleinstmöglichen Rückstand von nur 0,1 Punkten hinter Slowenien Dritter.

Forfang macht’s spannend, Prevc mit Top-Weite

Schon im ersten Durchgang ist es der norwegischen Mannschaft dank weiter Flüge von Anders Fannemel und Kenneth Gangnes gelungen, sich einen Vorsprung auf die konkurrierenden Mannschaften aufzubauen. Johann Ande Forfang machte mit schwachen 210 Metern im ersten Durchgang den Kampf um den Sieg zwar noch einmal spannend, doch auch dank starker 239 Meter von Kenneth Gangnes im Finaldurchgang reichte es am Ende zum überlegenen Sieg vor Slowenien und Österreich, die schon zur Halbzeit die Plätze zwei bzw. drei belegt hatten.

Den Flug des Tages zeigte aber einmal mehr der dominierende Springer der gesamten Saison: Peter Prevc erzielte im Finaldurchgang mit 246 Metern den bislang weitesten Sprung an diesem Wettkampfwochenende – und wird damit auch beim letzten Einzelspringen am Sonntag nur schwer zu bezwingen sein.

DSV-Team nur Fünfter: Schusters Plan geht nicht auf

Die deutschen Skispringer konnten auch am Samstagvormittag nicht an die starken Mannschaftsleistungen anschließen, die sie noch zu Saisonbeginn gezeigt haben. Die Mannschaft bestehend aus Stephan Leyhe, Severin Freund, Markus Eisenbichler und Richard Freitag sammelte insgesamt 1473,3 Punkte und wurde damit nur Fünfter hinter Team Japan (Taku Takeuchi, Ryoyu Kobayashi, Daiki Ito, Noriaki Kasai; 1477,2 P.).

Bundestrainer Werner Schuster setzte beim vorletzten Wettbewerb der Saison nicht auf Freund als Schlussspringer, sondern auf Freitag. Der Sachse, der in dieser Saison nur selten seine Bestleistungen abrufen konnte, zeigte mit 230 und 222 Metern zwei ordentliche Flüge. Ein kleines Erfolgserlebnis auch für Stephan Leyhe: Der Skispringer vom SC Willingen verbesserte im Finaldurchgang mit 220 Metern seine persönliche Rekordweite.

Polen vor Tschechien und USA

Fast wären die deutschen Skispringer auf der umgebauten Letalnica-Skiflugschanze sogar auf den sechsten Platz abgerutscht. Die in dieser Saison wenig überzeugenden Polen (Maciej Kot, Andrzej Stekala, Stefan Hula, Kamil Stoch) landeten mit 1472,1 Punkten nach insgesamt acht Sprüngen nur knapp hinter Deutschland auf dem sechsten Platz. Auf den weiteren Plätzen folgten die Mannschaften aus Tschechien (Roman Koudelka, Cestmir Kozisek, Lukas Hlava, Jan Matura; 1384,3 P.) und den USA (William Rhoads, Nicholas Alexander, Kevin Bickner, Michael Glasder; 1142,6 P.).

Am Sonntag steht auf der Letalnica-Skiflugschanze der letzte Wettbewerb der Saison auf dem Programm: Schon um 9 Uhr startet der Probedurchgang, um 10 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt das Einzelspringen.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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