Sapporo: Stoch lässt Wellinger hinter sich

Foto: ÖSV / Kotlaba

Kamil Stoch sichert sich beim zweiten Weltcup in Sapporo seinen sechsten Saisonsieg. Der Gesamtweltcup-Führende setzt sich überlegen gegen Andreas Wellinger durch, der zur Halbzeit noch führt und zurückfällt. Markus Eisenbichler stürzt.

Mit Sprüngen auf 137,5 und 140 Meter sicherte sich Kamil Stoch am Sonntagmorgen (Ortszeit) den Sieg beim zweiten Wettbewerb im japanischen Sapporo. Auf der Okurayama-Schanze erzielte der 29-jährige Pole insgesamt 262,7 Punkte und setzte sich damit deutlich und überlegen gegen den Deutschen Andreas Wellinger durch, der auf 140,5 und 132 Meter (255,3 P.) kam. Auf dem dritten Platz folgte der Österreicher Stefan Kraft, der nach 132 Metern im ersten Durchgang mit 144 Metern (249,6 P.) im Finale einen neuen Schanzenrekord aufstellen konnte.





Nach dem ersten Durchgang deutete noch alles auf den dritten Weltcupsieg von Andreas Wellinger hin. Der 21-Jährige lag zur Halbzeit noch vor dem späteren Sieger Stoch und dessen Teamkollegen Maciej Kot vorne. Im Finaldurchgang konnte Wellinger seine Leistung dann aber nicht wiederholen – Stoch nahm ihm gleich acht Meter ab und zog mit deutlichem Vorsprung am Deutschen vorbei. Vortagessieger Kot fiel mit 138 Metern im Finaldurchgang hinter Kraft auf den vierten Platz zurück.

Eisenbichler stürzt, Freitag scheidet aus

Vier der sechs nach Sapporo gereisten deutschen Skispringer sammelten am zweiten Wettkampftag in der Millionenmetropole im Norden Japans weitere Weltcuppunkte.

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Markus Eisenbichler lag nach dem ersten Durchgang auf dem siebten Platz, konnte dann seinen Finalsprung auf 136 Meter aber nicht stehen und fiel wegen der Punktabzüge auf den neunten Platz zurück. Doch der 25-jährige Siegsdorfer hatte Glück im Unglück und blieb trotz des Missgeschicks bei der Landung unverletzt. Auch Karl Geiger (16.) und Team-Olympiasieger Andreas Wank (19.) gelang der Sprung unter die Top-30.

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Der am Samstag noch elftplatzierte Richard Freitag kam am zweiten Wettkampf nicht über 107,5 Meter und einen enttäuschenden 40. Platz hinaus. Der Sachse verpasste damit den Sprung in den Finaldurchgang. Pius Paschke ist bereits an der im Vorfeld ausgetragenen Qualifikation gescheitert.

Zwei Norweger in den Top Ten, Peter Prevc Sechster

Bei deutlichem Aufwind entwickelte sich im zweiten Durchgang schon früh eine regelrechte Weitenjagd. An der hat sich auch ein norwegischer Skispringer beteiligt – Daniel-André Tande segelte im Finale auf starke 142 Meter und wurde als bester Norweger Fünfter. Auch Tandes Teamkollege Robert Johansson schaffte als Siebter den Sprung unter die Top Ten. Zwischen die beiden Athleten aus der Mannschaft von Alexander Stöckl schob sich der im Vorfeld favorisierte Slowene Peter Prevc (6.).

Domen Prevc steigert sich, Ito bester Japaner

Dessen Bruder Domen Prevc, der sich an den vergangenen beiden Tagen noch erschreckend formschwach auf der Okurayama-Schanze präsentiert hat, ist eine deutliche Leistungssteigerung gelungen. Mit Weiten von 120 und 119 Metern landete der 17-jährige Slowene immerhin auf dem 20. Platz.





Mit zwei Sprüngen auf 128 Meter landete Daiki Ito als bester Japaner vor heimischem Publikum auf dem achten Platz. Oldie Noriaki Kasai (50.) verpasste wie schon am Vortag den Sprung ins Finale.

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In der Weltcup-Gesamtwertung baut Kamil Stoch seinen Vorsprung weiter aus: Mit insgesamt 1180 Punkten liegt der Vierschanzentournee-Sieger vor Kraft (1040 P.) und Tande (1034 P.).

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Für die weltbesten Skispringer geht es unmittelbar im Anschluss an die Wettbewerbe in Sapporo im südkoreanischen Pyeongchang weiter: Auf der Schanze, auf der 2018 olympisches Edelmetall vergeben wird, stehen bereits am Mittwoch und Donnerstag die nächsten Einzel-Wettbewerbe statt. Schon am Dienstag stehen das offizielle Training und die Qualifikation auf dem Plan.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

11 Kommentare

  1. Auch hier kam die Überlegenheit der Naturdarmkrakauerraketenskisprunganzugtechnologie wieder einmal zum tragen, Stoch = Skisprunggott, Rest des Feldes = bemitleidenswerte Mitspringer ohne reelle Chance auf Erfolg!

    Und erneut…

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