B’hofen-Quali: Wellinger mit Schanzenrekord vorne

Andreas Wellinger sorgt für einen deutschen Lichtblick bei der 65. Vierschanzentournee: Mit starken 144,5 Metern stellt der 21-Jährige einen neuen Schanzenrekord auf und gewinnt die Qualifikation in Bischofshofen. Tande schwächelt, Stoch verzichtet.

Lange mussten die deutschen Skispringer auf ein Erfolgserlebnis bei dieser Vierschanzentournee warten, beim Finale in Bischofshofen soll es nun endlich mit einem Podiumsplatz klappen. Andreas Wellinger setzte schon in der Qualifikation ein deutliches Ausrufezeichen und stellte mit 144,5 Metern nicht nur einen neuen Schanzenrekord auf der Paul-Außerleitner-Schanze auf, sondern sicherte sich auch das Extra-Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro für den Quali-Sieg. Der Deutsche erzielte mit seinem starken Flug insgesamt 144,4 Punkte und ließ damit den Österreicher Manuel Fettner (141,5 m; 144,1 P.) knapp hinter sich. Mit dem Willinger Stephan Leyhe, der auf 142 Meter (141,3 P.) kam, landete ein weiterer deutscher Skispringer auf dem dritten Platz.





Die äußeren Bedingungen sorgten wenige Stunden nach der Windlotterie von Innsbruck erneut für einige Probleme, wenngleich es am Trainings- und Qualifikationstag vor dem Finale der 65. Vierschanzentournee insgesamt deutlich fairer zuging, als es noch am Bergisel der Fall war. Schneefall und wechselhafter Wind sorgten immer wieder für Verzögerungen.

Alle Deutschen dabei, Eisenbichler verzichtet

Die fünf deutschen Skispringer, die nach der vorzeitigen Abreise von Severin Freund bei dieser Tournee noch übrig geblieben sind, haben ihr Mindestziel erreicht und sich geschlossen für den letzten Wettkampf der Tournee qualifiziert. Neben Wellinger und Leyhe überzeugte auch Karl Geiger als Siebter. Richard Freitag präsentiert sich hingegen weiterhin formschwach und wurde nur 31.

Markus Eisenbichler, der seine Chancen in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee nach dem chaotischen Springen am Innsbrucker Bergisel eingebüßt hat, verzichtete auf den Qualifikationsdurchgang. „Er fühlt sich nicht ganz fit nach den Strapazen der letzten Tage. Er hat aber trotz schwieriger Bedingungen ein gutes Training gemacht“, begründete Bundestrainer Werner Schuster die Entscheidung. In den zuvor ausgetragenen Trainingsdurchgängen hat Eisenbichler die Plätze elf und 14 belegt. Im K.o.-Duell am Freitag trifft er somit nun ausgerechnet auf Teamkollege Wellinger.

Tande mit schwachem Quali-Sprung

Realistisch betrachtet haben mit Daniel-André Tande und Kamil Stoch nur noch zwei Athleten Chancen auf den Gesamtsieg bei dieser Vierschanzentournee. Während Stoch ebenso wie Eisenbichler nach einem starken Training auf die Qualifikation verzichtete (sein Gegner wird Manuel Fettner sein), präsentierte sich Innsbruck-Sieger Tande überraschend schwach: Nach soliden Trainingssprüngen setzte der Norweger schon nach 121 Metern zur Landung an und kam damit nicht über einen enttäuschenden 39. Platz hinaus. Der Tournee-Gesamtführende muss sich am Dreikönigstag mit Domen Prevc (12.) messen.

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Gewohnt stark präsentierten sich auf der Paul-Außerleitner-Schanze die polnischen Skispringer. Mit Piotr Zyla als Vierter, Maciej Kot als Fünfter und Dawid Kubacki als Neunter landeten drei Athleten aus der Mannschaft von Stefan Horngacher unter den besten Zehn. Anders Fannemel wurde als bester Norweger Sechster, Peter Prevc war als Zehnter bester slowenischer Skispringer.

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Der weiterhin gesundheitlich angeschlagene Österreicher Stefan Kraft kam auf seiner Heimschanze trotz guter Bedingungen nicht über 132 Meter und dem 20. Platz hinaus. Teamkollege Michael Hayböck wurde immerhin 15., landete damit aber noch hinter Skisprung-Opa Noriaki Kasai, der mit 142,5 Metern und Platz 14 zu überzeugen wusste.

Ammann und Hilde scheiden aus, Amerikaner dabei

Simon Ammann findet auch auf der letzten der vier Tournee-Schanzen nicht zurück zu alter Form. Der Schweizer Vierfach-Olympiasieger kam in der Qualifikation nicht über 110 Meter hinaus und verpasst als 55. den Sprung in den Wettbewerb. Auch der Norweger Tom Hilde wird nach Platz 53 am Freitag zuschauen müssen.





Deutlich besser lief es für die US-amerikanischen Skispringer, die sich einmal mehr überraschend stark geschlagen haben: Mit Willian Rhoads (25.), Kevin Bickner (37.) und Michael Glasder (38.) haben alle drei Springer aus den Vereinigten Staaten die Qualifikation überstanden.

Zwei Disqualifikationen

Der Österreicher Janni Reisenauer wurde aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert. Antti Aalto aus Finnland wurde aus der Wertung genommen, nachdem er trotz roter Ampel seinen Qualifikationssprung absolviert hatte.

» Event-Übersicht: Programm und Informationen zu Bischofshofen

Am Freitag findet in Bischofshofen das große Finale der 65. Vierschanzentournee statt. Um 15:15 Uhr startet der Probedurchgang, um 16:45 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der Wettbewerb.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

3 Kommentare

  1. Ӯ ҳамчунин њавасмандињои хеле сахт, вале seulrobeniaheul аст. Дар мудофиа умед дар Prevc оянда аз даст додааст.
    саломатии хуб! Барои оғози хуб!

  2. Wellinger tudi zelo močna, vendar smo Slovenci bodo kmalu udaril nazaj, ko pa se začne v smučarskih poletih. Še vedno upam, da trojno zmago Prevc bratov.
    Čestitke tudi Kasai v tej veliki skok!

  3. Kamil Stoch je nedvomno bolj zmago, je preprosto najbolj skladna športnik od vseh!
    Ampak upam, brata Prevc prevladujejo smučarski skoki nazaj. Torej domoljubne sem potem vedno!

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