DSV wieder ĂŒberragend

Deutscher Doppelsieg: Andreas Wellinger vor Richard Freitag in Nischni Tagil

Foto: Hill Tagil

Die deutschen Skispringer brillieren auch beim zweiten Weltcup in Nischni Tagil: Andreas Wellinger sichert sich in einem hochklassigen Wettkampf den Sieg vor Teamkollege Richard Freitag. Fast wÀre es ein deutscher Dreifachsieg geworden.

Die deutschen Skispringer beenden das ĂŒberaus erfolgreiche Weltcup-Wochenende von Nischni Tagil mit einem ĂŒberragenden Doppelsieg beim zweiten Einzel-Weltcup. Mit SprĂŒngen auf 132 und 133,5 Meter erzielte Andreas Wellinger am Sonntagabend (Ortszeit) insgesamt 275,7 Punkte und setzte sich in einem hochspannenden Wettbewerb gegen Teamkollege Richard Freitag durch, der auf 131 und 138 Meter (270,9 P.) kam. Der Österreicher Stefan Kraft belegte mit 128 und 133,5 Metern sowie 263,5 ZĂ€hlern den dritten Platz.

Dass der Sieg nur ĂŒber die deutschen Skispringer gehen wird, deutete sich schon frĂŒh an. Zur Halbzeit rangierten mit Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Richard Freitag und Karl Geiger gleich vier DSV-Skispringer unter den Top-6.

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Im Finale war es dann Richard Freitag, der mit der mit dem zweitweitesten Sprung des Tages den Kampf um den Tagessieg einleitete. Markus Eisenbichler fiel mit 130 Metern im Finaldurchgang von Platz zwei auf vier zurĂŒck. Und Schlussspringer Andreas Wellinger hielt dem Druck stand, sicherte sich am Ende den deutlichen Sieg mit einem blitzsauberen Sprung, fĂŒr den er einmal die Höchstnote 20,0 kassierte.

„Das war einfach ein geiler Wettkampf“

„Der erste Durchgang war mein bester Sprung an diesem Wochenende. Richard hat mich angespornt, ich habe gehört, wie laut es war. Und jetzt habe ich die erste 20,0 meines Lebens auf dem Konto. Das war einfach ein geiler Wettkampf“, freute sich Wellinger ĂŒber den dritten Weltcupsieg seiner Karriere.

DSV-Team brilliert erneut

Überhaupt prĂ€sentierten sich die deutschen Skispringer mannschaftlich einmal mehr eindrucksvoll. Neben Wellinger, Freitag und Eisenbichler landete auch der Oberstdorfer Karl Geiger mit 126,5 und 131,5 Metern als Neunter unter den Top Ten. Weitere Weltcuppunkte sammelten aus der deutschen Mannschaft außerdem Stephan Leyhe (17.) und Pius Paschke (24.). Einzig David Siegel ist wie schon am Freitag an der zuvor durchgefĂŒhrten Qualifikation als 52. gescheitert.

Kraft bester Österreicher, starke Norweger

Stark prĂ€sentierten sich auch die beiden Norweger Daniel-AndrĂ© Tande und Anders Fannemel, die mit starken SprĂŒngen auf 138,5 bzw. 132 Meter im Finaldurchgang noch zahlreiche PlĂ€tze gut machten und am Ende FĂŒnfter bzw. Sechster wurden. Dahinter folgten mit Kamil Stoch (7.) und Maciej Kot (8.) zwei Polen. Auch Kuusamo-Überraschungssieger Jernej Damjan aus Slowenien (10.) schaffte es wieder unter die Top Ten.

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Aus der österreichischen Mannschaft können weiterhin nur Kraft und Manuel Fettner (13.) im Kampf um die vorderen PlÀtze mitmischen. Clemens Aigner und Manuel Poppinger belegten die PlÀtze 20 und 23.

Ammann mit Schwierigkeiten bei der Landung

Der Schweizer Simon Ammann kommt allmÀhlich besser und Form, zeigte im Finale nach einem starken Sprung auf 133,5 Meter aber wieder einmal keine gute Landung. Am Ende stand dem viermaligen Olympiasieger ein zwölfter Platz zu Buche.

Mit Michael Hayböck (35.), Daniel Huber (45.) und Markus Schiffner (47.) verpassten gleich drei Österreicher den Sprung in die PunkterĂ€nge. Auch die beiden Slowenen Peter Prevc (40.) und Robert Kranjec (50.) mussten im Finaldurchgang zuschauen.

» Gesamtweltcup: So sieht die aktuelle Gesamtwertung aus

Mit seinem zweiten Platz verteidigt Richard Freitag das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-FĂŒhrenden: Mit 270 ZĂ€hlern liegt der 26-JĂ€hrige vor Wellinger (239) und Tande (220).

» Alle Termine im Überblick: Weltcup kommt in den Schwarzwald

Am kommenden Wochenende macht der Weltcup erstmals in dieser Saison in Deutschland Station: In Titisee-Neustadt stehen vom 8. bis 10. Dezember ein Team- sowie ein Einzelspringen auf dem Programm.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegrĂŒndet. Studiert an der UniversitĂ€t Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „UnnĂŒtzes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. Und Österreich, mal wieder, mit Ausnahme von Stefan Kraft (naja, so halbwegs) ziemlich enttĂ€suchend. Ich sehe schwarz fĂŒr diese Saison und bin in meiner Meinung bestĂ€tigt, das Heinz Kuttin nicht der richtige Mann ist!

  2. Von da Monschoft her,passt do no wenig zom. I hoff, dass si des bei da Tournee Ă€ndat, wal unare Jungs,dei kennan mehr! Owa am Onfong von da Saison was sowiso no kaner, wer da beste in dem Winta is. Mol schaun, ob di DSV-odla des Nivo holtn kennan. I glaub net, wal de wern miad, wenns zwĂŒ hackeln miassn.

  3. Wahnsinn! Mit so einem Auftakt hÀtte ich niemals gerechnet, auch wenn die ersten Springen in den vergangenen Saisons immer sehr vielversprechend waren.
    Ich bin gespannt, was bei der VST passieren wird. 😀

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