Achtes Vergehen im Skisprung-Sport

Alexandra Kustova wegen Anti-Doping-Verstößen suspendiert

Foto: tramplin.perm.ru

Der russische Verband für Skispringen und die Nordische Kombination (FSJNCR) hat Skispringerin Alexandra Kustova für 18 Monate suspendiert. Folgerichtig, wie sich nun herausstellte.

Nach Platz neun beim Sommer-Grand-Prix in Frenstat und einem 14. Gesamtrang tauchte die russische Skispringerin Alexandra Kustova im Verlauf des Winters bei keinem internationalen Wettkampf mehr auf. Nach einer Zeit des Rätselratens wurde der Grund nun bekannt: Der russische Verband für Skispringen und die Nordische Kombination (FSJNCR) hat die 21-Jährige suspendiert.

Der Ausschluss gilt bereits seit dem 27. November 2019 und dauert 18 Monate, somit also bis zum 26. Mai 2021. Dies bedeutet, dass Kustova die Nordische Ski-WM 2021 in Oberstdorf definitiv verpassen wird. „Für Alexandra ist das Kapitel Leistungssport damit aber nicht abgeschlossen“, betonte FSJNCR-Präsident Dmitry Dubrovsky gegenüber der russischen Nachrichtenagentur ‚TASS‚.

Kustova verpasste drei Dopingtests

Vielmehr werde sie jetzt alles tun, um Form und Fitness aufrechtzuerhalten, so der Funktionär: „Sie hat die Perspektive, sich 2022 für die Olympischen Spiele in Beijing zu qualifizieren“, sagte Dubrovsky über die zweimalige Vize-Juniorenweltmeisterin mit der Mannschaft und missbilligte ihr Verhalten: „Wir sind darüber sehr enttäuscht. Alexandra hat sich mit ihrer Disziplin- und Sorglosigkeit gewissermaßen selbst bestraft.“

Alexandra Kustova hatte es innerhalb der zwölf Monate vor der Suspendierung mehrfach versäumt, ihren Aufenthaltsort gegenüber der Russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) bekannt zu geben. Daraufhin trafen sie die Kontrolleure gleich drei Mal nicht an, was schließlich zur Suspendierung führte. Der letzte Vorfall ereignete sich im August 2019, kurz nach ihrem besten Karriereergebnis.

Achter Regelverstoß im Skispringen

Kustovas Suspendierung ist der achte (bestätigte) Regelverstoß im Skisprung-Sport. Als erster wurde Andreas Goldberger im Jahr 1997 nach Geständnis im ‚ORF‚ aufgrund Kokainkonsums für sechs Monate gesperrt. 2001 wurde Dmitri Vassiliev positiv auf das Diuretikum Furosemid getestet, das er zur Gewichtsabnahme eingenommen hatte. Er erhielt eine zweijährige Sperre.

Der Norweger Tom-Aage Aarnes wurde 2002 positiv auf Amphetamine getestet und dann für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen. 2008 ging den Dopingfahndern dann sein Landsmann Lars Bystoel ins Netz, dem Cannabiskonsum nachgewiesen werden konnte. Der Normalschanzen-Olympiasieger von 2006 wurde für vier Monate gesperrt.

2010 wurden mit Denis Boyarintsev (Marihuana) und Dmitriy Tsviklinsky (Amphetamine) gleich zwei russische Skispringer mit illegalen Substanzen erwischt. Auch der im Skispringen bislang letzte, bei den Frauen aber erste Fall, ereignete sich 2018, als Nachwuchsspringerin Aysylu Fakhertdinova ebenfalls gegen die Meldepflicht verstieß und daraufhin gleich vier Jahre gesperrt wurde.

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Über Luis Holuch 537 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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