Geheimtraining! DSV-Skispringer heiß auf Tournee

Die Favoriten sind andere – doch nach einem Geheimtraining wollen die deutschen Skispringer bei der Vierschanzentournee angreifen. Severin Freund „fehlt noch etwas“, die Favoritenrolle schiebt der 28-Jährige einem polnischen Skispringer zu.

Anders als in der vergangenen Saison starten die deutschen Skispringer um Severin Freund als Außenseiter in die 65. Vierschanzentournee. Vor Weihnachten haben die deutschen Skispringer bereits in Oberstdorf trainiert, am Dienstag hatte Bundestrainer Werner Schuster eine weitere Trainingseinheit angeordnet. „Das haben wir bewusst für uns behalten, man kann es Geheimtraining nennen. Richard Freitag, Markus Eisenbichler und Karl Geiger sind in Garmisch-Partenkirchen gesprungen, die Organisatoren haben uns unterstützt und die Schanze präpariert. Die Springer wollten die Chance nutzen, nach Weihnachten schnell wieder in den Alltag zurückzukehren“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster vor dem Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf.





Severin Freund und Andreas Wellinger haben auf die zusätzliche Trainingseinheit verzichtet, die übrigen Athleten haben jeweils drei, vier Sprünge absolviert, um sich auf den ersten Saisonhöhepunkt einzustimmen. Schon im Vorfeld kündigte Bundestrainer Schuster an, die Tournee „mitgestalten“ zu wollen.

Severin Freund: „Es fehlt noch etwas“

Trotz guter Erinnerungen an Oberstdorf – im letzten Jahr hat er das Auftaktspringen am Fuße des Schattenbergs gewonnen – startet Severin Freund mit geringen Erwartungen in seine achte Vierschanzentournee. „Ich glaube, ich habe schon ein paar Schritte gemacht, aber es fehlt noch etwas“, erklärte Freund bei der Auftakt-Pressekonferenz des Deutschen Skiverbandes (DSV) in Oberstdorf und konkretisierte: „Teils Athletik, teils Gefühl, teils Technik.“

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Zu den Top-Favoriten gehört der erfolgreichste DSV-Skispringer der vergangenen Jahre in dieser Saison jedenfalls nicht. Das Flugsystem des Weltcup-Gesamtführenden Domen Prevc sei zwar „außergewöhnlich effektiv“, dass der 17-jährige Slowene die Tournee aber ähnlich dominieren wird wie sein sieben Jahre älterer Bruder Peter Prevc im Vorjahr glaubt Freund aber nicht: „Ich glaube nicht, dass er der alleinige Favorit ist und es keinen gibt, der ihm gefährlich werden könnte. Die berühmte Weihnachtspause kann auch etwas verändern, in seinem Alter kann man das nicht abschätzen.“





Neben Prevc setzt Freund auf Polens Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch, der in der Weltcup-Gesamtwertung aktuell an vierter Stelle liegt: „Er wird sehr heiß sein, zu beweisen, was er eigentlich drauf hat. Ich sehe ihn relativ weit vorne.“

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

4 Kommentare

  1. Das wird eine spannende Tournee. Ich glaube dass es bis Bischofshofen offen sein wird, wer den Titel holt. Domen Prevc Sprungstil kann innerhalb von acht Sprüngen auch sehr schnell nach hinten losgehen.

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