Planica: Peter Prevc krönt Saison mit Sieg beim Finale

Peter Prevc feiert beim letzten Wettkampf der Saison seinen 21. Weltcupsieg vor Teamkollege Kranjec und dem Norweger Forfang. Beide Kristallkugeln gehen an Prevc, Severin Freund wird erneut bester Deutscher.

Auch im letzten Wettkampf der Weltcupsaison 2015/2016 ist Peter Prevc nicht zu schlagen. Beim Heim-Skifliegen vor rund 40.000 begeisterten Zuschauern in Planica segelte der 23-jährige Slowene auf 238 und 241,5 Meter und setzte sich mit insgesamt 435 Punkten deutlich gegen seinen Landsmann Robert Kranjec (420,4 P.) durch, der auf Weiten von 234 und 233 Meter kommt. Der Norweger Johann Andre Forfang (405,4 P.) lässt seinen 226 Metern im Finaldurchgang die Bestweite von 245 Meter folgen und wird wie bereits am Freitag Dritter.

Dass auch beim großen Saisonfinale es keine Springer gelingt, Prevc die Show zu stehlen, zeichnete sich schon im ersten Durchgang ab. Zur Freude der vielen Zuschauer an der umgebauten Letalnica-Skiflugschanze führte der Gesamtweltcup-Sieger das Feld schon zur Halbzeit vor Teamkollege Kranjec an, Oldie Noriaki Kasai lag zu diesem Zeitpunkt als Drittplatzierter ebenfalls auf Podiumskurs, fiel mit 231,5 Metern im Finaldurchgang aber auf den vierten Platz zurück.

DSV-Skispringer bleiben ohne Sieg im Jahr 2016

Die deutschen Skispringer verpassten auch beim letzten Wettbewerb der Saison, bei dem traditionell nur die Top-30-Athleten des Gesamtweltcups startberechtigt sind, ihren ersten Weltcupsieg im Jahr 2016. Severin Freund landete als bester Deutscher mit Flügen auf 227 und 225 Meter auf dem siebten Platz, Richard Freitag wurde mit 221 und 227 Metern Elfter. Auch Karl Geiger (24.), Stephan Leyhe (26.) und Andreas Wank (30.) sammelten ein letztes Mal Weltcuppunkte, waren im Kampf um die vorderen Plätze an diesem Tag aber nur Nebendarsteller.

Gangnes vor Hayböck, Norweger stark

Aus der österreichischen Mannschaft schafften es mit den beiden Zimmerkollegen Michael Hayböck und Stefan Kraft erneut zwei Athleten unter die Top Ten. Hayböck wurde mit 219 und 235,5 Metern Sechster – und verpasste damit den erhofften dritten Platz im Gesamtweltcup. Kraft wurde Zehnter, daneben sammelten Manuel Fettner als 19. und Manuel Poppinger als 22. weitere Punkte.

Die in dieser Saison mannschaftlich dominierenden Norweger waren auch am Sonntagmorgen wieder eine Klasse für sich. Neben Forfang schafften es auch Kenneth Gangnes als Fünfter hinter Kasai und Anders Fannamel als Neunter unter die Top Ten, die Daniel-Andre Tande als Zwölfter trotz eines starken 233,5-Meter-Flugs im Finaldurchgang nur knapp verpasst hat.

Ammann stellt Rekord ein, Kot bester Pole

Der vierfache Olympiasieger Simon Ammann, der am Freitag auf der monströsen Schanzenanlage im berühmten „Tal der Schanzen“ gestürzt war, landete noch vor Fannemel und Kraft auf einem guten achten Platz. Im Finaldurchgang stellte der Schweizer mit starken 238,5 Metern seine eigene persönliche Bestweite ein.

Wenig zu holen gab es hingegen für die polnischen Skispringer. Am Ende der Amtszeit von Cheftrainer Lukasz Kruczek wurde Maciej Kot als bester polnischer Skispringer gerade einmal 15., Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch beendete die Saison mit Platz 21.

Beide Kristallkugeln an Prevc

Mit 15 Saisonsiegen (Rekord) und insgesamt 2303 Weltcuppunkten (ebenfalls Rekord) beendet Peter Prevc die Saison 2015/2016, sein Vorsprung im Gesamtweltcup auf den zweitplatzierten Severin Freund (1490 P.) fällt so groß aus wie selten zuvor. Mit seinem fünften Platz in der Tageswertung verteidigte Kenneth Gangnes (1348 P.) die dritte Position im Gesamtweltcup vor Hayböck (1301 P.).

Und auch die kleine Kristallkugel für den Sieg im separaten Skiflug-Weltcup geht an Prevc: Mit insgesamt 520 Punkten setzte sich der Saisondominator in dieser Wertung gegen Kranjec (400 P.) und Forfang (348 P.) durch.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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