Nächster Ausfall

Halvor Egner Granerud verpasst die WM in Trondheim

Foto: Asker Skiklubb

Nächste Hiobsbotschaft für das norwegische Team: Nach Thea Minyan Bjoerseth wird auch Halvor Egner Granerud die Heim-WM in Trondheim verletzungsbedingt verpassen.

Die negativen Nachrichten aus dem norwegischen Skisprung-Team reißen nicht ab: Nur wenige Stunden nach der niederschmetternden Diagnose für Thea Minyan Bjoerseth gibt es nun den nächsten verletzungsbedingten Ausfall. Wie der norwegische Skiverband am Freitagmorgen mitteilte, wird auch Halvor Egner Granerud die Nordische Ski-WM in Trondheim verpassen.

Der 28-Jährige stürzte am Mittwoch beim zweiten Sprung einer Trainingseinheit in Lillehammer und zog sich dabei eine Verletzung am Innenband des linken Knies zu. „Das Band hat sich von seiner Befestigung am Schienbein gelöst und muss chirurgisch fixiert werden, um bestmöglich zu heilen. Skispringen ist daher derzeit nicht möglich, da die Verletzung die Stabilität des Knies und die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen neue Verletzungen beeinträchtigt“, sagte Teamärztin Guri Ekaas.

Granerud: WM-Aus „sehr schmerzhaft“

Nach ersten Einschätzungen wird er etwa vier Monate mit dem Training pausieren müssen, ähnlich wie Teamkollegin Anna Odine Stroem nach ihrem Sturz in Engelberg im Dezember 2023, deren Verletzung sehr ähnlich war.

„Der Sport gibt und er nimmt. Es ist sehr schmerzhaft, die Gelegenheit zu verpassen, auf heimischem Boden an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Darauf habe ich mich gefreut, seit die WM nach Trondheim vergeben wurde, und ich habe mehrere Jahre lang jeden Tag daran gedacht“, bedauerte er seinen Ausfall in der Pressemitteilung.

Granerud: „…dann hätten wir es getapt“

Nach dieser Nachricht berief der norwegische Skiverband eine Pressekonferenz im Ullevaal-Nationalstadion in Oslo ein, auf der sich Teammanager Jan-Erik Aalbu und Granerud äußerten. Dabei schilderte der zweimalige Gesamtweltcupsieger auch den Ablauf des Sturzes: „Ich hatte Pech und war nach einem etwas zu kurzen Sprung von 130 Metern etwas unkonzentriert, verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorn ins Flache. Die Geschwindigkeit und die Kräfte waren so groß, dass ein Bindungsstab brach. Der Sturz war meine eigene Schuld. Es geschah beim Übergang, nicht bei der Landung.“

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„Wäre die WM in Trondheim das letzte Event, das ich als Skispringer bestreite, hätten wir das Band getapt und ich wäre so gesprungen“, erklärte er und schob nach: „Aber ich bin noch nicht fertig mit dem Springen. Die neue Saison hat gestern begonnen.“

Wahl-Trondheimer will Teamkollegen anfeuern

Die notwendige Operation soll am kommenden Mittwoch stattfinden. Nach Graneruds Ausfall stehen mit Johann Andre Forfang, Kristoffer Eriksen Sundal, Marius Lindvik, Benjamin Oestvold und Robin Pedersen noch fünf Springer im Aufgebot für die Heim-WM. Ein Ersatz soll am Wochenende verkündet werden.

Auch wenn der 25-malige Weltcupsieger nicht als Aktiver an der WM teilnehmen kann, will er dennoch vor Ort sein, bekundete der Wahl-Trondheimer auf der Pressekonferenz: „Ich hoffe das ich zu mindestens einem Wettkampf kommen kann. Von meinem Haus ist es nur ein Kilometer bis zur Schanze, sodass ich hoffentlich meine Skisprung-Kollegen treffen und mit ihnen feiern kann.“

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Über Luis Holuch 592 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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