Freitag springt aufs Podest

Nika Prevc feiert Premierensieg beim Sommer-Grand-Prix in Courchevel

Foto: Ziga Zivulovic jr. (OC Planica 2023)

Ein Sommer-Grand-Prix-Sieg fehlte Nika Prevc noch in ihrer Erfolgsliste – doch den hat sie nun in Courchevel klargemacht. Beim ersten Sommer-Grand-Prix-Springen springt auch eine deutsche Skispringerin auf das Podium.

Im 20. Anlauf war der Haken dann auch im Feld Sommer-Grand-Prix-Sieg gesetzt: Mit 106,5 und 124 Metern und 241,7 Punkten sicherte sich Nika Prevc am Samstagnachmittag den Sieg im ersten Einzelspringen in Courchevel. Rang zwei und damit ebenfalls ein bestes Grand-Prix-Resultat gelang auch Selina Freitag, die auf 124 und 113 Meter und 224,7 Punkte kam. Dritte wurde die Kanadierin Abigail Strate, die mit 126,5 Metern nach dem ersten Durchgang sogar geführt hatte, dann aber nach 116 Metern lediglich auf 222,9 Punkte kam. Aber auch für sie war es das beste Grand-Prix-Ergebnis ihrer Karriere.

Auf den weiteren Top-Ten-Plätzen dominierten die Japanerinnen: Sara Takanashi vergab ihren zwischenzeitlich zweiten Platz noch und wurde Vierte vor ihren beiden Teamkolleginnen Yuka Seto und Nozomi Maruyama. Auch Kurumi Ichinohe und Yuzuki Sato schnitten als Achte und Zehnte gut ab, für Sato war es sogar das beste Karriereergebnis. Selbiges galt für die zweitbeste Deutsche Emely Torazza, die Position sieben belegte. Neunte wurde Strates Landsfrau Alexandria Loutitt.

Debütantinnen überzeugen

Juliane Seyfarth und Anna Hollandt fuhren als Zwölfte und 15. solide Ergebnisse, Alvine Holz tat sich als einzige DSV-Springerin mit Platz 23 sichtbar schwer. Zumindest Holz profitierte im Finaldurchgang von der Disqualifikation der Rumänin Daniela Haralambie, die zu diesem Zeitpunkt noch vor ihr lag, dann aber wegen zwei Zentimeter zu langer Ski aus dem Wettkampf genommen wurde.

Erfreuliche Ergebnisse verzeichneten auch die beiden slowenischen Sommer-Grand-Prix-Debütantinnen Tinkara Komar und Maja Kovacic, die sich als Elfte und 18. im Feld behaupten konnten. Selbiges galt auch für die einzige Schwedin Frida Westman, die 18. wurde.

Französin Rochas mit besonderer Geschichte

Ebenfalls Punkte beim Debüt konnten die Slowakin Kira Maria Kapustikova (28.) und die Französin Caroline Rochas (29.) erzielen. Besonders Rochas‘ Resultat ist hervorzuheben, da sie erst im Februar nach fast 13 Jahren Pause zurück ins Wettkampfgeschehen war und sich nun im Alter von 32 Jahren zu Olympia kämpfen möchte. Kapustikova sorgte mit ihrem Finaleinzug derweil dafür, dass mit ihr und Tamara Mesikova, die 22. wurde, erstmals zwei Slowakinnen im selben Wettkampf punkteten.

Nachdem die Polin Anna Twardosz im Anschluss an ihren Sprung auf 125,5 Meter wegen zwei Zentimeter zu langer Ski disqualifiziert wurde, musste lediglich eine Athletin auf sportlichem Wege nach dem ersten Durchgang ausscheiden. Dies betraf die von der Insel La Réunion stammende Französin Marie Thomas Couturaud, die ihr Sommer-Grand-Prix-Debüt dann aber aufgrund der beiden Disqualifikation doch noch als 30. beendete und so einen Grand-Prix-Punkt erhielt.

Lara Malsiner droht lange Verletzungspause

Bei den Anzugkontrollen am Freitag fielen fünf Springerinnen durchs Raster: Der erste bekannte Fall war die Polin Pola Beltowska, daneben fehlten auch die drei US-Amerikanerinnen Annika Belshaw, Paige Jones und Josie Johnson, sowie die Slowenin Nika Vodan, die nach halbjähriger Verletzungspause wieder ins Wettkampfgeschehen einsteigen wollte.

Lara Malsiner aus Italien musste dagegen auf ihre Teilnahme verzichten. Die Grand-Prix-Gesamtsiegerin des Vorjahres hatte sich am Freitag beim Training mit ihren italienischen Teamkollegin wohl eine schwere Knieverletzung zugezogen – eine genaue Diagnose wird erst am Montag erfolgen, bei einem langfristigen Ausfall droht sie jedoch die Olympischen Winterspiele in ihrem Heimatland zu verpassen.

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Am morgigen Sonntag steht das erste Springen im neuen Gruppenmodus an. Gemäß der Regularien wird dieser aufgrund des kleineren Feldes in acht Gruppen à vier Springerinnen ausgetragen, statt acht à fünf. Grundlage dieser Gruppen wird wohl das Endergebnis von Samstag. Die beiden besten jeder Gruppe ziehen ins Finale ein, hinzu kommen vier Lucky Loserinnen. Der erste Durchgang beginnt um 15:45 Uhr (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 593 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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