
Paukenschlag vor dem Weltcup-Finale in Planica: Der polnische Skiverband trennt sich von Cheftrainer Thomas Thurnbichler nach diesem Winter. Sein Nachfolger steht bereits fest, doch auch Thurnbichler liegen neue Angebote vor.
Noch vor den letzten Wettkämpfen dieser Saison im Rahmen des langen Skiflug-Wochenendes im slowenischen Planica (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) gab der polnische Skiverband am Freitagmorgen in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im polnischen Mannschaftshotel bekannt, sich von seinem Cheftrainer Thomas Thurnbichler zu trennen.
Der erst 35-jährige Österreicher wurde nach der Saison 2021/2022 als Nachfolger von Michal Dolezal verpflichtet, ist seitdem aber hinter den hohen Erwartungen in Polen zurückgeblieben. Sein Vertrag lief ursprünglich bis zum Ende der kommenden Olympia-Saison 2024/2025.
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„Nach Gesprächen mit den Athleten und dem Trainerstab hat der Vorstand des polnischen Skiverbandes beschlossen, Änderungen an den Strukturen der Nationalmannschaft vorzunehmen. Unter Berücksichtigung der Atmosphäre im Team und des Wohls der Nationalmannschaft wurde beschlossen, die Zusammenarbeit mit Thomas Thurnbichler als Cheftrainer des A-Teams zu beenden“, erklärte Verbandspräsident Adam Malysz.
Maciej Maciusiak soll übernehmen
Die Nachfolge ist bereits geklärt: Maciej Maciusiak soll das Amt des Cheftrainers übernehmen. Der Pole verfügt über fast 15 Jahre Erfahrung als Assistenztrainer sowie verantwortlich für die B-Mannschaft. Nun soll er die Mannschaft ein Jahr vor Olympia wieder in die Erfolgsspur führen.
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Thurnbichler äußerte bei der Pressekonferenz, Malysz „in den letzten Wochen immer wieder Vorschläge unterbreitet“ zu haben, wie die Zusammenarbeit fortgesetzt werden könnte. „Jetzt hat das Team entschieden, dass meine Vorschläge nicht akzeptiert werden und der Cheftrainer ausgetauscht wird“, sagte Thurnbichler und erklärte weiter: „Aber für mich geht das in Ordnung.“
Thurnbichler liegen mehrere Angebote vor
Der polnische Verband wolle Thurnbichler nun als Trainer für die Juniorenmannschaft halten, wie Verbandspräsident Adam Malysz mitteilte. „Ich werde in den nächsten Wochen darüber nachdenken. Ich habe auch andere Angebote“, sagte Thurnbichler.
Begründet wurde die Entscheidung auch mit den sportlichen Misserfolgen der vergangenen Jahre. Zumindest in der ersten Saison unter Thurnbichler gab es mit dem Weltmeistertitel für Piotr Zyla sowie sechs Weltcupsiegen von Dawid Kubacki noch Erfolge zu feiern, doch in den darauffolgenden Wintern geriet das Team zunehmend in eine sportliche Krise: Lediglich Aleksander Zniszczol und Pawel Wasek schafften es noch vereinzelt aufs Podest, während die einstigen Leistungsträger geschwächelt haben.
Interne Spannungen und schwindendes Vertrauen innerhalb der Mannschaft sollen maßgeblich zur Trennung beigetragen haben. Bereits nach der Saison 2022/2023 hatte Kamil Stoch das Team verlassen, um sich individuell vorzubereiten – und zwar ausgerechnet mit Thurnbichlers Amtvorgänger Dolezal, der unter den Athleten dem Vernehmen nach deutlich größeren Rückhalt genossen hat. Nun zieht der Verband die Konsequenzen und stellt sich mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 neu auf.
Was eine Ressourcenverschwendung, nur weil der Herr Kamil Stoch nicht mit ihm klarkommt, tut man natürlich wieder alles, um es ihm Recht zu machen. Wasek wird sich bedanken. So schafft man keine Weiterentwicklung
@Margit
Malysz als Maulhelden zu bezeichnen ist schon mehr als harter Tobak, es ist eher eine Frechheit. Er ist derjenige der das polnische Skispringen überhaupt erst populär gemacht und den polnischen Hype ausgelöst hat. Ob man den mag oder nicht…
Das kann ich Wort für Wort unterschreiben! Adam ist nie und nimmer ein Maulheld. Er war auch nicht von Anfang an ein Erfolgsspringer; eher ein Mitläufer, der oft durchgereicht wurde und einem leid tun konnte. Erst durch seinen unermüdlichen Trainingseinsatz und eiserne Disziplin (Zitat: Ich habe trainiert, bis ich Blasen an den Füßen hatte), hat er sich an die Weltspitze gekämpft und lange dort gehalten. Dabei ist er immer freundlich und bescheiden geblieben. Er hat sich in Willingen die Zeit genommen, meiner Nichte an ihrem Geburtstag einen ganz netten Spruch samt Autogramm auf die Jacke zu schreiben, das macht bestimmt nicht jeder. Für mich steht er auf einer Stufe mit Skisprung-Idolen wie Kasai, Goldberger, Schlierenzauer oder Ahonen. Und wenn es einen gibt, der in Polen auf den Tisch hauen darf, dann ist er es. Und er wird seine Gründe dafür haben. Soviel zum Thema Maulheld.
Wenn auch diese Trainerdemission nicht nur von Malysz allein sondern – wie gemunkelt wird – auch aus dem Athletenbereich forciert wurde, dann frage ich mich, was insb. die Herren Stoch, Zyla und Kubacki für sich für die Zukuft erwarten ? Ein Jungbrunnen gibt es nicht für die Herren um die Mitte/Ende Dreißig und wenn man wohl auch im Gewohnten verharren möchte, Innovationen gegenüber eher unaufgeschlossen ist. Der System-Fehler liegt in Polen schlichtweg seit gut 10 Jahren darin, dass man sich auf die 3 „Stars“ fokussiert hat, andere wie Wolny, Kot, Stekala, Zniszczol sich regelrecht verstecken konnten und kein Nachwuchs nachkam oder nachkommen konnte. Dafür ist Malysz verantwortlich.
Nunja, die polnische Mannschaft kann mehr, viel mehr und ist seit Jahren nur ein Schatten seiner selbst. Deshalb ist es verständlich hier mal am Trainer anzusetzen, er hatte ja genügend Zeit um Ergebnisse zu liefern (wenn man gewisse Fusballmanschaften vergleicht, wo fast jährlich der Trainer getauscht wird hatte er mehr als genug Zeit). Nachwuchs sollte man stärker fokussieren, das stimmt. Hoffen wir alle, dass Polen mit dem neuen Trainer wieder die Top-5 dominieren wird!
Bitte realistisch bleiben: Die „TOP-5 dominieren“ schließt dann wohl auch Österreich mit ein. Das ist weiter von der Realität entfernt als die Erde von der nächsten Galaxie. Und ich bleibe dabei, auch mit einem neuen – einheimischen – Trainer werden den Ü35-Springern keine Leistungsexplosionen mehr gelingen. Man muss schlichtweg akzeptieren, dass deren Zenith überschritten ist. Vielleicht hilft der neue Trainer ja allenfalls wieder den Wohlfühlfaktor im polnischen Team zu erhöhen.
Keine Nation schafft es dauerhaft zu dominieren. Norwegen wurde erwischt und ist erstmal raus aus, Japan kommen mal 1-2 Springer unter die Top5 aber auch nicht dauerhaft, Deutschland auch wie Japan, Slowenien und Österreich momentan top aber auch das wird nicht von Dauer sein.
@Hunde-und-Skifan_Saskia
Auf welchen Fakten basiert deine Annahme speziell in Bezug auf Österreich ? Dort hat man seit Jahrzehnten die fundamental beste und nachhaltigste Nachwuchsförderung: Nach Schlierenzauer/Morgensteren kamen Kraft/Hayböck, nach Kraft/Hayböck kommen Tschofenig/Hörl, danach Ortner/Embacher/Müller/J. Schuster. Und schaue Dir bitte die Ergebnisse des FIS-Cup und den COC an. Beide Serien werden vorwiegend von österreichischen (Nachwuchs-)Athleten dominiert. In Norwegen tat und tut man auch bis dato sehr viel für den Nachwuchs, was sich stringend in den Erfolgen der letzten Jahrzehnte widerspiegelte.
Also: Bitte keine haltlosen „Behauptungen“, sondern hier faktenbasiert argumentieren !
@ Hunde-und-Skifan-Saskia,
…und wir können in de erfolgreichen österreichen Springehistorie gerne noch weiter zurückgehen, mindestens bis T. Innauer (1970er-Jahre), danach (1980er): Kogler, Neuper, Felder, sowie 1990er: Goldberger, Widhölzl, Vettori. Alles internationale Top-Springer !!
Damit ist deine Annahme KEINE Nation ist dominierend komplett widerlegt. Österreich hat das Skispringen immer (mit-)dominiert, mit Deutschland, Slowenien, Norwegen, Slowenien und bis in die 1980er/1990 Tschechien (ehemals CSSR).
Die ZEIT VON ADAM MALYS. IST VORBEI
Polen und Trainern, eine komische Kombination!
Ich wäre schon früher freiwillig gegangen.
Unter Herrn Malysz wollte ich auch nicht arbeiten.
hat der Chef Trainer nicht so gut schummeln können wie der Norweger Trainer und muss deshalb gehen?
Wie hat Thurnbichler so schön gesagt: so kann und will er nicht weitermachen,da Vorschläge von ihm nicht gehört wurden, im polnischen Verband scheint einiges im Argen zu liegen, Stöckl könnte bestimmt ein Lied davon singen. Malysz nimmt sich einfach zu wichtig, dann soll er selber Cheftrainer werden!
Man sollte eher Herrn Malyz entlassen, als ständig die Trainer zu wechseln. Was Polen in den letzen Jahren für einen Trainer Verschleiss hat, ist doch nicht mehr normal.
Wenn der Skispringer sich von seinem jüngeren Trainer nichts sagen lässt, kann man den Anschluss verpassen.
Die wollen aus unfähigen alten Sportlern die eierlegende Wollmilchsau machen!
Diesen malyz konnte ich noch nie leiden.
SUch mal junge Talente, du Maulheld.