Am Wochenende starten Skispringer und Skispringerinnen in die neue Saison. Vor dem Auftakt im norwegischen Lillehammer beantwortet skispringen.com alle wichtigen Fragen – zu Favoriten, Neuerungen und den Highlights des Olympia-Winters.
Wann geht’s los und was steht an?
Wie es im vergangenen Jahr erstmals der Fall war, starten auch in diesem Winter die Skispringerinnen und Skispringer gemeinsam in die neue Weltcup-Saison: Im norwegischen Lillehammer stehen zum Auftakt der Olympia-Winters ein Mixed-Teamspringen sowie für Männer und Frauen danach zwei Einzel-Wettbewerbe auf dem Programm.
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Nach dem Auftakt-Wochenende auf der Olympiaschanze von 1994 geht es direkt weiter – per Busshuttle geht es direkt weiter ins rund sechs Stunden entfernte Falun in Schweden, wo für die Männer am Dienstag und Mittwoch die nächsten beiden Wettkämpfe auf dem Plan stehen.
An Highlights mangelt es in diesem Winter nicht: Neben der alljährlichen Vierschanzentournee, die traditionell von Ende Dezember bis Anfang Januar in Deutschland und Österreich ausgetragen wird, stehen in diesem Winter gleich zwei Großereignisse auf dem Programm: Die Männer tragen Ende Januar in Oberstdorf zunächst die Skiflug-WM aus, bevor dann im Februar auch für die Frauen die Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden – die Skisprung-Wettbewerbe finden dort in Predazzo (Val di Fiemme) statt.
Insgesamt umfasst die Weltcup-Saison der Männer voraussichtlich 35 Wettkämpfe, die der Frauen sieht 34 Wettbewerbe vor.
Wie steht es um die Frauen?
Während die Weltcup-Saison der Männer voraussichtlich 35 Wettkämpfe umfasst, sieht der Kalender der Frauen 34 Wettbewerbe vor – bei einem Großteil der Stationen werden Frauen und Männer gemeinsam an den Start gehen. Der Internationale Skiverband (FIS) unter Leitung von Renndirektor Sandro Pertile will die Kalender der beiden Geschlechter langfristig angleichen, um Synergien zu nutzen.
Auf eine eigene Vierschanzentournee müssen die Skispringerinnen aber weiterhin warten – stattdessen steht wie in den vergangenen Jahren die sogenannte Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf als erstes Saisonhighlight im Kalender.
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Neben den Olympischen Winterspielen von Mailand und Cortina d’Ampezzo ist das große Highlight die geplante historische Premiere auf der gigantischen Skiflugschanze im slowenischen Planica, wo im März traditionell das Weltcup-Finale stattfindet.
Was sind die Konsequenzen des Anzugskandals der Norweger?
Viel geblieben ist nicht: Als Reaktion auf den Skandal um manipulierte Anzüge der norwegischen Skispringer während der Nordischen Ski-WM in Trondheim in der vergangenen Saison wurden Marius Lindvik und Johann Andre Forfang von der FIS zwischenzeitlich suspendiert – beide haben ihre Sperren aber bereits abgesessen und dürfen in den anstehenden Weltcup-Winter starten.
Der norwegische Verband hat sein Trainer- und Betreuerteam im Zuge des Skandals ausgetauscht – als Nachfolger von Magnus Brevig ist inzwischen nun Rune Velta neuer Cheftrainer.
Was ist neu in diesem Winter?
Immerhin einige Regeln hat die FIS im Zuge das Manipulationsskandals verschärft – für größere Diskussionen hat dabei die Einführung eines Karten-Systems gesorgt: Materialvergehen und Disqualifikationen werden nun mit einer Gelben Karte geahndet, bei Wiederholung folgt die Rote Karte und eine sofortige Suspendierung für das nächste Weltcup-Event.
Auch personell gab es Änderungen – hauptverantwortlich für Materialfragen ist Matthias Hafele, der zuvor als Servicemann bei der polnischen Mannschaft tätig war und vom Österreicher Jürgen Winkler bei der Ausrüstungskontrolle unterstützt wird.
Schon während des Sommer-Grand-Prix wurde das Reglement verschärft: Kern des modernisierten Kontrollprozesses ist eine ausgeweitete 3D-Vermessung der Sportlerinnen und Sportler an den Wettkampf-Wochenenden.
Auch das Material selbst rückt stärker in den Fokus: Die Anzüge erhalten klarere Vorgaben, etwa bei den Schnitten an Armen, Beinen und im Schrittbereich. Damit soll verhindert werden, dass Athleten durch gezielte Veränderungen aerodynamische Vorteile erzielen.
Wie steht es um die deutschen Skispringer?
Nach den Rücktritten von Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe in der vergangenen Saison befindet sich die deutsche Mannschaft ein Stück weit im Umbruch: Bundestrainer Stefan Horngacher, der seine letzte Saison als Bundestrainer bestreitet, setzt zum Weltcup-Auftakt in Lillehammer vor allem auf Andreas Wellinger, Karl Geiger, Pius Paschke und Philipp Raimund. Letzterer gilt zum Saisonstart als größter Hoffnungsträger, nachdem er im Oktober als erster Deutscher seit zwölf Jahren den Gesamtsieg des Sommer-Grand-Prix gefeiert hat.
In der zweiten Reihe ist es einzig dem frisch gekürten Deutschen Meister Felix Hoffmann gelungen, sich für einen Startplatz in Lillehammer zu empfehlen – doch im Nachwuchsbereich herrscht aktuell noch Aufholbedarf.
Wer sind die Favoriten?
Geht es nach den Eindrücken aus dem vergangenem Winter, gelten weiterhin die Österreicher als Top-Favoriten: Hinter Gesamtweltcup- und Vierschanzentournee-Sieger Daniel Tschofenig waren auch Jan Hörl und Dauerbrenner Stefan Kraft nur selten zu schlagen.
Neben ihnen gehören vor allem bekannte Gesichter zum Favoritenkreis – darunter der Japaner Ryoyu Kobayashi, die Slowenen mit Domen Prevc und Anze Lanisek sowie die zwischenzeitlich suspendierten Norweger Marius Lindvik und Johann Andre Forfang.
Wer sind die stärksten Frauen?
Top-Favoritin bleibt weiterhin Nika Prevc aus Slowenien, die die letzte Saison eindrucksvoll dominiert und sich auch beim zurückliegenden Sommer-Grand-Prix wieder stark präsentiert hat. Mit der Kanadierin Alexandria Loutitt und der Österreicherin Eva Pinkelnig fallen zwei ihrer Konkurrentinnen verletzungsbedingt ausgerechnet im Olympia-Winter aus. Im Sommer hat sich die Japanerin Nozomi Maruyama stark präsentiert und sich den Gesamtsieg gesichert.
Wo kann man die Wettbewerbe live verfolgen?
Den Auftakt im norwegischen Lillehammer sowie die nächsten Wettkämpfe in Falun und Ruka-Kuusamo überträgt die ARD, bei den weiteren Skisprung-Weltcups wechselt sich der Sender mit dem ZDF ab. Das meiste zeigt Eurosport – dort bekommen die Fans in der Regel auch die Qualifikation im Vorfeld live zu sehen. In Österreich überträgt ORF1.
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skispringen.com bietet neben dem offiziellen Live-Ticker auch Liveblogs mit ausführlicher Live-Berichterstattung zu allen Sprüngen der Saison.
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