Norwegischer Manipulationsskandal

Offiziell: FIS erhebt Anklage gegen Marius Lindvik und Johann Andre Forfang

Foto: imago / GEPA

Die FIS verkündet ihre mit Spannung erwartete Entscheidung im Manipulationsskandal der norwegischen Skispringer und erhebt Anklage gegen Marius Lindvik, Johann Andre Forfang und drei Betreuer. Welche Konsequenzen nun im Raum stehen.

Der Internationale Skiverband (FIS) hat am Mintag offiziell bestätigt, dass er Anklage gegen zwei norwegische Skispringer und drei Betreuer erheben wird. Laut Mitteilung geht es dabei um Verstöße gegen den FIS-Ethikkodex sowie um die Regeln zur Verhinderung von Wettkampfmanipulation im Zusammenhang mit den Ereignissen während der Nordischen Ski-WM 2025 in Trondheim.

Betroffen sind Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie den inzwischen vom norwegischen Skiverband entlassenen Cheftrainer Magnus Brevig, dessen Assistent Thomas Lobben sowie Servicetechniker Adrian Livelten. Die Fälle werden nun an das FIS-Ethikkomitee (FEC) übergeben, das als erste Instanz über mögliche Sanktionen entscheiden soll.

Andere Skispringer freigesprochen

Gegen alle weiteren norwegischen Springer und Mitglieder des Verbandes werden keine Verfahren eröffnet. „Alle Angelegenheiten in Bezug auf alle anderen Personen, die mit dieser Untersuchung in Verbindung stehen, sind abgeschlossen“, so die FIS, die damit Medienberichte von ‚NRK‘ und ‚TV2‘ bestätigt, wonach Kristoffer Eriksen Sundal, Robin Pedersen und der inzwischen zurückgetretene Robert Johansson von allen Vorwürfen freigesprochen wurden.

Der Entscheidung sind monatelange Untersuchungen der unabhängigen Ethik- und Compliance-Abteilung der FIS (IECO) vorausgegangen. Deren Abschlussbericht basiert auf 38 Zeugenbefragungen und 88 Beweisstücken.

Das Ethikkomitee soll nun in einem dreiköpfigen, unabhängigen Panel die Berichte prüfen. Der Vorsitzende werde die nächsten Schritte festlegen, darunter möglicherweise eine Anhörung der Beteiligten. Die FIS schreibt: „Das Ethikkomitee wird spätestens 30 Tage nach Abschluss der Anhörungen seine Entscheidung darüber bekannt geben, ob Sanktionen gegen eine der Parteien verhängt werden.“

Weitere Sanktionen möglich

Bei Regelverstößen drohen Sanktionen wie Sperren, Geldstrafen oder die Disqualifikation bzw. die Annullierung von Ergebnissen. „Jede Sperre beginnt mit dem Datum, an dem die Entscheidung des Ethikkomitees veröffentlicht wird“, teilte die FIS weiter mit. Laut einem Bericht des norwegischen Rundfunksenders ‚NRK‘ empfiehlt der FIS-Vorstand dem Ethikkomitee eine dreimonatige Suspendierung von Lindvik und Forfang sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2.000 Schweizer Franken.

Ausgehend von der offiziellen Stellungnahme der FIS besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass weitere Ergebnisse der norwegischen Skispringer gestrichen werden – etwa die Goldmedaille auf der Normalschanze von Marius Lindvik. Der heute 27-Jährige sicherte sich den Weltmeistertitel vor Andreas Wellinger und Jan Hörl nur wenige Tage bevor der Manipulationsskandal im Vorfeld der Großschanzen-Entscheidung öffentlich wurde.

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