Sommer-Grand-Prix

Maciej Kot überrascht mit Heimsieg in Wisla - Luca Roth bester Deutscher

Foto: imago / Newspix

Maciej Kot feiert in Wisla überraschend seinen ersten Sieg seit Jahren, doch auch Landsmann Kamil Stoch lässt die vielen polnischen Fans jubeln. Die deutschen Skispringer landen trotz starker Vorleistungen weit hinten.

Mit Sprüngen auf 127,5 und die Bestweite von 132,5 Meter sicherte sich Maciej Kot den Sieg beim dritten Einzelspringen des diesjährigen Sommer-Grand-Prix. Der Pole erzielte vor heimischem Publikum am späten Samstagabend im polnischen Wisla insgesamt 271,7 Punkte und setzte sich damit gegen den Österreicher Niklas Bachlinger durch, der zweimal auf 130,5 Meter (268,5 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Kamil Stoch (126 und 130 m; 268,4 P.) ein weiterer Pole.

Für Kot ist es der erste Erfolg in der höchsten Wettkampfebene des internationalen Skispringens seit seinem letzten Weltcupsieg, den er im Februar 2017 im südkoreanischen Pyeongchang gefeiert hat.

Kot: „Nicht erwartet, dass es für die Top Ten reicht“

Den Grundstein zu seinem durchaus überraschenden Erfolg legte er schon im ersten Durchgang – zur Halbzeit führte der 34-Jährige das Feld noch vor dem Japaner Sakutaro Kobayashi an, der im Finale noch hinter die beiden Slowenen Ziga Jancar (4.) und Lovro Kos (5.) auf den sechsten Platz zurückgefallen ist.

„Das hätte ich nicht erwartet. Auch heute war es wirklich hart – ich habe zwar erwartet, dass ich hier die besten Sprünge meiner bisherigen Saison zeigen kann, aber ich hätte nicht erwartet, dass das für die Top Ten oder sogar für den Sieg reicht. Manchmal versteht man nicht alles, aber heute hat bei mir alles funktioniert“, jubelte Kot im Anschluss: „Diese Schanze hat sich nach dem Umbau zwar verändert, aber die Schanzen in Polen sind für alle in unserem Team immer etwas besonderes. Im eigenen Land zu gewinnen, fühlt sich immer ganz speziell an.“

Stoch lässt Fans bei Abschiedstour jubeln

Für Riesenjubel unter den tausenden Zuschauern an der Adam-Malysz-Schanze neben Kot aber vor allem Superstar Stoch, der an diesem Wochenende zum letzten Mal einen Sommer-Grand-Prix in seiner Heimat bestreitet: Nach dem ersten Durchgang noch an achter Stelle gelegen, katapultierte sich der 38-Jährige im Finaldurchgang nach vorne und verpasste einen polnischen Doppelsieg um nur 0,1 Zähler.

Nur zwei DSV-Skispringer im Finaldurchgang

In Abwesenheit der A-Mannschaft um Andreas Wellinger, Karl Geiger und auch dem nach Courchevel Grand-Prix-Gesamtführenden Philipp Raimund ist es den deutschen Skispringern nicht gelungen, an die starken Ergebnisse des Auftakt-Wochenendes anzuknüpfen.

Nach einem starken Training und dem dritten Platz in der Qualifikation ließ Luca Roth schon im ersten Durchgang mit 125,5 Metern wertvolle Punkte liegen – nach 127 Metern im Finale landete der Skispringer aus Meßstetten am Ende nur auf Rang 16. Weitere Grand-Prix-Punkte sammelte aus der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher daneben nur Adrian Tittel als 24.

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Während Felix Hoffmann und Martin Hammann mit den Plätzen 34 bzw. 43 nach dem ersten Durchgang ausgeschieden sind, war für Max Unglaube (51.) und Jannik Faißt (57.) schon nach der im Vorfeld durchgeführten Qualifikation Schluss.

Erneut zahlreiche Disqualifikationen

Auch am zweiten Wettkampf-Wochenende der Sommersaison wurden zahlreiche Athleten aufgrund des neuen Reglements und der verschärften Materialkontrolle aus dem Rennen gezogen: Den Italiener Alex Insam und den US-Amerikaner Jason Colby erwischte es schon im ersten Durchgang, für den Norweger Fredrik Villumstad, den Ukrainer Vitaliy Kalinichenko und den im Training noch so starken Bulgaren Vladimir Zografski war dann im Finale Schluss – alle waren mit irregulären Sprunganzügen an den Start gegangen.

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Am Sonntag steht für die Skispringer der zweite Wettkampf an, der dann wieder im neuen Gruppenformat „High Five“ ausgetragen wird, das in Courchevel am vergangenen Wochenende seine Premiere gefeiert hat. Die Athleten stellen sich dann ab 13:25 Uhr zunächst der Qualifikation, bevor um 15 Uhr (alles live bei skispringen.com) der erste Wertungsdurchgang startet. Bereits um 10 Uhr tragen die Frauen ihren zweiten Wettbewerb ebenfalls im Gruppenformat aus.

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Über Marco Ries 929 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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