Für einen guten Zweck

Vierschanzentournee: Manfred Deckert versteigert Tournee-Trophäe

Foto: Brand-Aktuell

Wie jedes Jahr geht es bei der Vierschanzentournee um den goldenen Adler, schließlich ist er die Siegertrophäe. Manfred Deckert, Sieger der Ausgabe 1981/1982, versteigert sein Exemplar nun – und setzt damit ein Zeichen.

Es ist keine Untertreibung, wenn man den goldenen Adler, den der Sieger jeder Vierschanzentournee erhält, als Objekt der Begierde bezeichnet. Schließlich ist er die Trophäe für den Sieger des wohl bedeutendsten Skisprungwettkampfs überhaupt. 69 Exemplare dieses Adlers wurden in 68 Ausgaben der Tournee vergeben – 2005/2006 waren es zum ersten und bislang einzigen Mal gleich zwei in einem Jahr, als Jakub Janda und Janne Ahonen punktgleich die Tournee als Erste beendeten. Ein Tournee-Sieger gibt seinen goldenen Adler nun zu einem guten Zweck freiwillig ab.

Manfred Deckert feierte mit dem Gesamtsieg bei der Ausgabe 1981/1982 seinen größten Karriereerfolg – bei jener Ausgabe erzielte er auch mit dem Tageserfolg am Innsbrucker Bergisel seinen ersten und einzigen Weltcupsieg. Es war der damals neunte Tournee-Gewinn eines DDR-Skispringers, nachdem Helmut Recknagel gleich drei Mal (1957/1958, 1958/1959 und 1960/1961), Horst Queck (1969/1970), Rainer Schmidt (1972/1973), Hans-Georg Aschenbach (1973/1974) und Jochen Danneberg zwei Mal (1975/1976 und 1976/1977) triumphieren konnten.

Deckert möchte in seinem Umfeld Gutes tun

Wie jeder der 69 Sieger erhielt auch Manfred Deckert für seinen Erfolg den 5,5 Kilogramm schweren, 40 Zentimeter breiten und 30 Zentimeter hohen Bronzeguss mit Goldüberzug, der jahrelang in einer Sportler-Gaststätte ausgestellt war. Diesen möchte er nun für einen guten Zweck auf ‚Ebay‘ versteigern. „Ich möchte Leuten aus meinem Umfeld, denen es durch die Corona-Krise finanziell und ideel nicht so gut geht, unter die Arme greifen“, schilderte der ehrenamtliche Präsident des VSC Klingenthal sein Vorhaben in einem Video bei Facebook.

Die Versteigerung des Adlers, der laut Deckert „ein paar Gebrauchsspuren hat“, läuft noch bis zum späten Abend des 6. Januar 2021. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags lag das höchste von bereits 69 Geboten bei 8.350 Euro. „Wer mich kennt, der weiß, ich habe ein großes Herz. Ich habe schon meine Olympiamedaille verkauft und auch das Geld für einen guten Zweck gespendet. Ich möchte einfach ein Zeichen der Solidarität senden und Menschen unterstützen“, sagte der 59-Jährige über seine Aktion.

Auch interessant: Innerhalb der deutschen Mannschaft gab es vor dem Start der Vierschanzentournee in Oberstdorf einen Corona-Fall. Der betroffene Betreuer wurde inzwischen ebenfalls negativ getestet.

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Über Luis Holuch 538 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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