
Niklas Bachlinger verblüfft die Konkurrenz bei der Premiere des neuen Gruppenformats beim Sommer-Grand-Prix in Courchevel – und feiert seinen ersten Sieg vor gleich zwei deutschen Skispringern.
Niklas Bachlinger heißt der erste Sieger des neuen Wettkampfformats, das am Sonntag im Rahmen des Sommer-Grand-Prix im französischen Courchevel ausgetragen wurde. Der 23-jährige Österreicher erzielte im zweiten und in diesem Format einzig entscheidenden Wertungsdurchgang mit 130 Metern insgesamt 139,4 Punkte und setzte sich damit gegen Philipp Raimund durch, der mit 137,5 Metern und 137,5 Punkten wie am Vortag nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist. Den dritten Platz belegte mit Luca Roth (127 m; 136,9 P.) ein weiterer Skispringer aus Deutschland.
Ammann gewinnt „wertlosen“ Durchgang
Simon Ammann dürfte einer der Athleten sein, die dem neuen Wettkampfformat eher wenig abgewinnen können – denn nach dem ersten Durchgang lag der Schweizer vor Raimund und Bachlinger in Führung. Theoretisch hätte dem viermaligen Olympiasieger sogar ein historischer Rekord gewunken, denn im Alter von über 44 Jahren hätte er der älteste Skispringer der Geschichte werden können, der einen Wettbewerb in der höchsten Wettkampfkategorie des Skispringens gewinnt.
Doch im entscheidenden Durchgang landete Ammann dann schon nach 125 Metern und musste sich mit dem zwölften Platz zufrieden geben. Jubeln konnte hingegen Bachlinger, der erstmals nach seinen beiden Qualifikationssiegen nun erstmals einen Wettkampf in der höchsten Wettkampfkategorie des internationalen Skispringens feiert. „Ich würde sagen, das war ein gelungener Tag und möchte mich bei allen Fans und allen Zuschauern bedanken“, freute sich Bachlinger.
DSV ohne Top-Stars – aber mit Gelbem Trikot
In Abwesenheit der Top-Stars um Andreas Wellinger, Karl Geiger und Pius Paschke kann aber auch das deutsche Team auf einen gelungenen Start in die Sommersaison zurückblicken. Neben Raimund, der zugleich das Gelbe Trikot des Grand-Prix-Gesamtführenden erobert hat, war es vor allem Luca Roth, der sich mit einem starken Finalsprung nach vorne katapultieren konnte – im ersten Durchgang wäre es „nur“ der elfte Platz für den Skispringer aus Meßstetten gewesen. „Er ist ausgezeichnet gesprungen und hat sich das sehr verdient“, sagte Horngacher über Roth.
Horngacher zufrieden mit sportlicher Leistung und neuen Regeln
Auch Felix Hoffmann (11.) sammelte beim zweiten Wettbewerb weitere Grand-Prix-Punkte. Adrian Tittel und Max Unglaube haben es in ihren jeweiligen Fünfergruppen hingegen nicht geschafft, gegen die Konkurrenz zu bestehen – am Ende belegten sie die Plätze 33 bzw. 35. Gar nicht erst am Start war aus der deutschen Mannschaft der 21-jährige Ben Bayer, der verletzungsbedingt kurzfristig ausgefallen ist.
„Ich bin eigentlich recht zufrieden. Unsere Top-Leute haben hier noch nicht teilgenommen, aber wir waren trotzdem sehr erfolgreich mit den beiden Podestplätzen von Philipp Raimund und einem von Luca Roth“, bilanzierte Horngacher. Mit Blick auf die verschärfte Materialkontrollen erklärte der Bundestrainer weiter: „Die neuen Regeln scheinen zu funktionieren und wir sind eigentlich sehr zufrieden mit dem Reglement.“
Lindvik verpasst Podium nur knapp
Vortagessieger Marius Lindvik bestätigte seine starke Form mit 124 Metern im Finaldurchgang, schrammte als Vierter diesmal aber knapp am Podium vorbei. Direkt hinter ihm belegte Teamkollege Johann Andre Forfang den fünften Platz.
Einer, der von dem neuen Wettkampfformat in besonderem Maß profitieren konnte, war Polens Superstar Kamil Stoch: Der 38-Jährige kam einen Tag nach einem enttäuschenden 38. Platz im ersten Durchgang nach starken 129,5 zu Sturz, gewann aber trotzdem seine Gruppe und erreichte den Finaldurchgang dank des noch ungewohnten Regelwerks ohne sturzbedingten Rückstand auf die Konkurrenz. Am Ende belegte Stoch immerhin Platz neun – direkt hinter Landsmann Piotr Zyla (8.) und dem besten Japaner Naoki Nakamura (7.).
» Kalender des Sommer-Grand-Prix 2025 (Männer): Alle Termine im Überblick
Fortgesetzt wird der Sommer-Grand-Prix am kommenden Wochenende im polnischen Wisla, wo am Samstag und Sonntag für Männer und Frauen die nächsten beiden Einzel-Wettbewerbe auf dem Programm stehen. Das zweite Springen am Sonntag soll dann erneut im neuen Gruppenformat ausgetragen werden.
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