
Nika Prevc schwebt wortwörtlich in ihrer eigenen Welt: Beim Training vor dem Skifliegen in Vikersund fliegt sie gleich zwei Mal Weltrekord. Selina Freitag schreibt mit dem ersten 200-Meter-Flug deutsche Skisprung-Geschichte.
Wer diese Flüge gesehen hat, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Gleich zwei Mal gelang Nika Prevc am Freitagmorgen in Vikersund ein neuer Weltrekord! Bereits im ersten Durchgang segelte sie aus Gate 19 auf 236 Meter und egalisierte diese Weite fast genau eine Stunde später, sogar mit drei Gates weniger. Dazwischen erzielte sie 211,5 Meter und schloss damit alle drei Trainingsflüge auf dem ersten Platz ab – und das geradezu meilenweit vor ihren Konkurrenten.
Ebenfalls stark präsentierte sich Vorjahressiegerin Eirin Maria Kvandal, die als einzige Athletin neben Prevc in allen drei Flügen die 200-Meter-Marke knacken konnte: 201,5, 208 und 206,5 Meter flog sie mit nur geringfügig mehr Anlauf als die so dominante Slowenin. Auch deren Teamkollegin und Premieren-Skiflug-Siegerin im Jahr 2023, Ema Klinec, machte mit 197,5, 206,5 und 204 Meter einen guten Eindruck.
Selina Freitag fliegt als erste Deutsche über 200 Meter
Im dritten Durchgang wurde obendrein deutsche Skisprung-Geschichte geschrieben: Mit ihrem Versuch auf 202 Meter wurde Selina Freitag die erste Deutsche, die die 200-Meter-Marke knacken konnte. Mit 202 Metern verbesserte sie den bisherigen deutschen Rekord von Katharina Schmid um 3,5 Meter und beendete diesen, wie auch die anderen beiden Durchgänge, auf dem dritten Rang. Zuvor war sie mit 198 und 192,5 Metern bereits gut gestartet.
Schmid ihrerseits blieb mit 170,5, 160,5 und 175 Metern deutlich unter ihrer persönlichen Bestleistung. Mit Agnes Reisch und Juliane Seyfarth absolvierten die beiden weiteren DSV-Starterinnen ihre ersten Skiflüge überhaupt.
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Reisch verbesserte sich von Durchgang zu Durchgang und kam auf 133,5, 145 und 150 Meter. Seyfarth agierte dagegen wechselhaft und erzielte Weiten von 116,5, 146,5 und 130,5 Metern.
Ito mit japanischem Rekord – Rautionaho nah an 200 Metern
Unteressen konnten gleich drei Athletinnen neue Landesrekorde erzielen: Die Japanerin Yuki Ito landete im dritten Versuch auf 201,5 Meter und verbesserte damit ihre eigene Bestmarke um einen Meter. Jenny Rautionaho segelte im zweiten Flug auf 199 Meter und brachte Finnland damit zwischenzeitlich sogar vor Deutschland in der Nationenliste. Geschichte schrieb zudem auch Lara Malsiner, die als erste Italienerin Skifliegen gehen darf. Sie flog mit 142,5 und 144 Metern gleich zwei Mal Landesrekord.
Beste Österreicherin war zweifellos Jacqueline Seifriedsberger: Die ersten beiden Durchgänge beendete sie auf Rang fünf und flog im zweiten Versuch mit 192 Metern einen neuen Hausrekord. Lisa Eder und Eva Pinkelnig taten sich deutlich schwerer und konnten jeweils lediglich einen zehnten Platz verbuchen. Debütantin Julia Mühlbacher flog mit 149,5 Metern zumindest im zweiten Versuch eine neue persönliche Bestweite.
Trainingsergebnisse sorgen für Startliste
Auf Basis der Trainingsergebnisse wird die Startliste für den Wettkampf gebildet, sodass die stärksten Fliegerinnen erst am Ende des ersten Durchgangs an der Reihe sind. Die besten 15 des Zwischenstands qualifizieren sich dann für den Finaldurchgang.
Am morgigen Samstag steht in Vikersund für die Skispringerinnen der erste Einzel-Wettbewerb an. Der Probedurchgang beginnt um 10 Uhr, der erste Durchgang folgt um 10:45 Uhr (alles live bei skispringen.com).
Bei allem Respekt aber diese Weitenjagd und den Hype von Nika Prevc nehme ich nicht mehr ernst.
Warum?
Im Skisprung-Zirkus wie auch hier wird sich noch und nöcher über Anzüge gesprochen,gestritten,nur an das heiße Eisen Gewicht trauen sich die Wenigsten ran.
Benennen wir mal die Ausgangslage,nur so als Beispiel,ein Mensch ist 1,76m groß und wiegt 76 kg,wird es als normales Gewicht bezeichnet.Übertragen wir dies mal auf die Skispringer und finden aus dem Stehgreif sofort Merkwürdigkeiten.2 bekannte und sehr erfolgreiche Skispringer fallen in diesen Bereich.
Janne Ahonen und Gregor Schlierenzauer.Janne Ahonen bei einer Größe von 1,84 wog er 66 Kilo,Gregor mit 1,84 gerade mal 64 Kilo.Also hätten beide 18 bzw 20 Kilo Untergewicht,sprich sind unterernährt,magersüchtig.
Und dies ist wohl die Formel extrem erfolgreich zu sein?Springer mit mehr Gewicht werden wohl nie so erfolgreich sein oder sind Ausnahmen.
Eine Selina Freitag wiegt bei einer Größe von 1,65 im normalen Skispringer-Durchschnitt 52 Kilo.
Was Nika Prevc angeht sprengt es wohl alles.Eine Irischka-Stolz meinte bei dem Sieg von ihr auf der Normalschanze in Trondheim,sie hat den Vorteil,dass sie einer der leichtesten Athletinnen im Skisprung-Zirkus ist.
Damit sind wir an der größten Merkwürdigkeit angelangt.Ich spekuliere mal,Nika hat mehr als 20 Kilo Untergewicht,nur ich habe zig Seiten im Internet aufgerufen und auf keiner Seite Größe wie Gewicht bei ihr gefunden,nicht mal bei Wikipedia.
Warum will man das verheimlichen,warum tut man das?
@Thomas
ich unterschreibe jedes Wort… teilweise furchtbar wenn man die Athleten mal ohne Skianzug sieht. Hatte mal das „Vergnügen“ in der Hotelsauna und kam mir mit meinen 60 kg bei 1,67 m wie ein Rollmops vor. Wer wie bei Berkutschi zum Beispiel Wellinger als Modellathleten beschreibt der kann den noch nicht nackig gesehen haben… hab mal mein Entsetzen über derlei offensichtliche Magersucht in einem langen Brief an Dr. Steinle kundgetan. Antwort: Die werden alle bestens medizinisch überwacht. Ahonnen spricht in seinem Buch über wochenlange Crashdiäten mit 200 Kalorien und nur Magerquark pro Tag plus Entwässerungspillen, Martin Schmitt hat gesagt das Hungern hat ihn krank gemacht, die Hannawald-Geschichte kennt jeder… Und selbst Walter Hofer hat mal irgendwo gesagt dass die Springer die BMI-Regeln unterlaufen und eben dann kürzere Ski in Kauf nehmen. Weil leichter weiter fliegt, auch mit weniger Skilänge. Ist eine reine Rechenfrage. Gesund ist das jedenfalls nicht, aber das gibt es ja auch leider vor allem bei den Langstreckenläufern…
Unfassbar wie hier die deutschen Damen zurückfallen. Die Springen auf diesem riesen Bakken weiten die andere auf einer normalen Großschanze springen.
Ich würde fast sagen, die sind nicht bereit für so eine riesen Schanze.
Seit wann zählen Rekorde aus dem Training? Kobayashis 291m zählen ja auch nicht
Der Rekord von Kobayashi zählt nicht, weil dieser nicht auf einer FIS geprüften Schanze gesprungen wurde. Das war lediglich eine selbst (vom RB Konzern) erbaute Schanze ohne Prüfsiegel in Island.
Da waren ja anscheinend schon ein paar tolle Flüge dabei. Ich freue mich sehr auf das Wochenende.