Turbulenter Sommer-Start

Grand-Prix-Auftakt mit Paukenschlag: Neue Regeln sorgen für Disqualifikationen in Courchevel

Foto: imago / GEPA

Das als Folge des Manipulationsskandals eingeführte neue Regelwerk sorgt schon vor dem Start des Sommer-Grand-Prix in Courchevel für Schlagzeilen – zahlreiche Athleten werden schon im Vorfeld disqualifiziert.

Am Samstag startet in Courchevel der Sommer-Grand-Prix der Skispringer (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) – und schon vor dem ersten Sprung sorgt das neue, strengere Regelwerk für Aufsehen. Gleich mehrere Athleten verschiedener Nationen werden an diesem Wochenende nicht startberechtigt sein

Besonders betroffen sind die Finnen: Eetu Nousiainen, Antti Aalto und Kasperi Valto haben die vorab durchgeführte Materialkontrolle nicht bestanden, lediglich für Vilho Palosaari gab es nach Prüfung seines Anzugs grünes Licht.

Nach Angaben des finnischen Verbandes wurden die Beanstandungen am Donnerstagabend festgestellt, nur Stunden nach den offiziellen Körpervermessungen. Bei Nousiainen etwa sei es um gerade einmal einen halben Zentimeter zu viel Stoff im Ellbogenbereich und einen Zentimeter zu viel an der Hosenlänge gegangen.

„Zum Glück reden wir hier über Millimeter, nicht über Zentimeter. Die Messungen sind jetzt so präzise, dass es keine Gnade gibt – und das ist auch gut so“, sagte der Finne in einem vom finnischen Verband veröffentlichten Video. Für die Finnen heißt es nun: kein Start in Courchevel, Rückkehr erst zum nächsten Wettkampf.

Auch ein Norweger betroffen

Besonders brisant: Auch der Norweger Benjamin Oestvold ist betroffen und damit bei diesem Auftakt-Wochenende in die Sommersaison nicht startberechtigt. Der norwegische Verband schickt daneben mit Marius Lindvik, Johann Andre Forfang und Kristoffer Eriksen Sundal gleich drei der Athleten an den Start, die in Zuge des Manipulationsskandals während ihrer Heim-WM suspendiert waren.

Außerdem schon im Vorfeld aus dem Rennen genommen wurden Taj Ekart (Slowenien), Kevin Bickner (USA) sowie die beiden Italiener Alex Insam und Giovanni Bresadola.

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Bei den Frauen nicht am Start sind Pola Beltowska (Polen), Nika Vodan (Slowenien) sowie Annika Belshaw, Paige Jones und Josie Johnson (alle USA). Auch die Italienerin Lara Malsiner fehlt, allerdings verletzungsbedingt.

Strengere Checks nach WM-Skandal

Auslöser der neuen Bestimmungen sind die Materialmanipulationen der norwegischen Skispringer bei der WM in Trondheim. Die FIS hat daraufhin die Vorschriften für Ausrüstung und Anzugkontrollen umfassend verschärft. Neu ist außerdem, dass die sogenannte technische Abnahme vor dem Anbringen der Chips am Anzug nun in Anwesenheit des Athleten erfolgt. Dabei werden unter anderem die Länge von Ärmeln und Hosenbeinen, Schulterbreite, Schrittbereich sowie weitere vom Kontrolleur gewünschte Punkte geprüft.

Das Chip-System selbst bleibt hingegen weitgehend unverändert: Sieben Chips pro Anzug sollen Manipulationen zwischen den Wertungsdurchgängen verhindern und ermöglichen die Kontrolle der zulässigen Anzugsanzahl pro Saison.

Um sich auf die neuen Verfahren vorzubereiten, hat die FIS vor Saisonbeginn Vorabmessungen in München und Planica angeboten. Dort konnten Teams ihre Anzüge prüfen lassen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Doch nicht alle Nationen haben dieses Angebot wahrgenommen – was nun offenbar einigen zum Verhängnis wurde.

Auch interessant: In Courchevel starten die Skispringer in die diesjährige Saison des Sommer-Grand-Prix. Im Vorfeld beantwortet skispringen.com die wichtigsten Fragen – zu den Stationen, Neuerungen, TV-Übertragungen und mehr.

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