Für die Skispringerinnen steht am Silvester- und Neujahrstag die Two-Nights-Tour an. Der Deutsche Skiverband schöpft mit zwölf Athletinnen seine Starterquote komplett aus, angeführt wird das Aufgebot von Katharina Schmid.
Während die Herren der Skisprung-Zunft bereits in die 74. Vierschanzentournee gestartet sind, beginnt für die Frauen am 30. Dezember die dritte Ausgabe der Two-Nights-Tour. Für die beiden Wettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf nominierte der Deutsche Skiverband (DSV) zwölf Springerinnen und nutzt damit seine Möglichkeit, eine nationale Gruppe einzusetzen.
Angeführt wird das Aufgebot von Katharina Schmid, die jüngst in Engelberg für den ersten Podestplatz des Winters sorgte. „Ich freue mich auf meine letzte Two Nights Tour. Auf Partenkirchen: Ich mag die Schanze – ich gehe gern dahin. Aber natürlich freue ich mich besonders auf das Springen in Oberstdorf, den Wettkampf zuhause noch einmal genießen zu dürfen – Familie, Freunde, alle werden da sein und mich noch einmal anfeuern und mitfiebern. Das werde ich genießen“, sagte Schmid, die im Vorfeld bereits angekündigt hatte, ihre Karriere am Saisonende zu beenden.
Selina Freitag greift nach Sturz in Engelberg wieder neu an
Selina Freitag, die in Engelberg nur aufgrund eines Sturzes nicht auf dem Treppchen landete, spürt die Nachwirkungen zwar nicht, möchte aber bei der Two-Nights-Tour wieder neu angreifen: „Am Montag springen wir nochmal in Garmisch-Partenkirchen – ich denke, das ist ganz gut nach meinem Sturz. Den merke ich körperlich schon noch ein bisschen. Beim Training am Sonntag aber ich mich ganz gut gefühlt. Ich weiß, dass die Sprünge passen. Wenn ich jetzt nach der Weihnachtspause gleich wieder richtig gut reinstarte, wäre das schon mal richtig, richtig gut. Schauen wir, was rauskommt – einfach springen!“
Agnes Reisch, die als Siebte derzeit beste Deutsche im Gesamtweltcup ist, freut sich ebenfalls auf die beiden Heim-Weltcups und bringt gute Erinnerungen mit: „Ich habe dort letztes Jahr richtig gute Ergebnisse gemacht und ich bin gut in Form. Ich möchte den Fokus aber gar nicht mal richtig auf den Heim-Weltcup legen, ich möchte einfach bei mir bleiben, meine Sprünge zeigen und an denen weiter arbeiten.“
Bundestrainer Heinz Kuttin über Two-Nights-Tour: „Hoffe, es ist die Letzte“
Mit konstanten Ergebnissen zwischen Platz 10 und 25 ist Juliane Seyfarth in dieser Saison eine verlässliche Größe im DSV-Team und fühlt sich „gut gerüstet“ für die Two-Nights-Tour. Vor allem der erste Austragungsort hat es ihr angetan: „Garmisch ist ja meine Lieblingsschanze.“
Bundestrainer Heinz Kuttin, der Anna Hollandt, die an diesem 29. Dezember ihren 29. Geburtstag feiert, zurück ins Team berief, zog ein positives Zwischenfazit der bisherigen Saison: „In diesem Jahr haben wir unseren Formaufbau etwas anders geplant – und die Formkurve hat sich auch so entwickelt, wie wir es geplant hatten. Unsere Athletinnen haben vor Weihnachten tolle Sprünge gezeigt.“
Dennoch schlug er in den Tenor seiner Athletinnen ein, indem er sagte: „Two Nights Tour 2025/26 – ich hoffe, es ist die Letzte. Alle sehnen sich danach, eine Vierschanzentournee zu bekommen. Für den Damensprungsport wäre das ein Meilenstein. Der Entscheid, in Innsbruck ein Flutlicht zu bauen, hat die Hoffnungen auf eine Vierschanzentournee der Damen weiter genährt.“
DSV nutzt nationale Gruppe bei Two-Nights-Tour
Neben den fünf genannten Athletinnen sind auch Emely Torazza, die in Engelberg ihre ersten Weltcuppunkte des Winters sammeln konnte, und Alvine Holz Teil des Teams. Hinzu kommen mit Lia Böhme, Kim Amy Duschek und Julina Kreibich drei Athletinnen, die bereits bei der vergangenen Ausgabe der Two-Nights-Tour dabei waren.
Gänzlich neue Erfahrungen im Weltcup werden dagegen Maike Tyralla vom SK Meinerzhagen (in Nordrhein-Westfalen) und Anne Häckel vom VSC Klingenthal machen. „Viele junge Athletinnen haben wieder die Möglichkeit, sich zu präsentieren und ihre Leistungen zu zeigen“, freute sich Kuttin über die Möglichkeit, die nationale Gruppe zu berufen. „Sie haben die Zeit, sich zu entwickeln, um irgendwann im Skisprung auch ganz oben zu landen“, bekundete der Bundestrainer.

Wieso führt Katharina Schmid das deutsche Team an? So ein Unsinn. Das ist doch keine Fußballmannschaft. Jede einzelne Sportlerin springt für sich und letztlich sogar gegen die Freundinnen im Team.