Vom Deutschen Skiverband (DSV) war er bei der Kadereinteilung nicht mehr berücksichtigt worden, nun verkündet David Siegel das, was viele bereits vermutet hatten: Seine Skisprungkarriere ist nun zu Ende.
Als der Deutsche Skiverband (DSV) am 10. Mai seine Kadereiteilung für die neue Saison bekanntgab, fehlte dabei ein bekannter Name: David Siegel. Die Reaktionen darauf waren vor allem von Unverständnis geprägt, einige Beobachter prognostizierten dagegen schon, dass dies nicht die einzige Neuigkeit um den 26-Jährigen bleiben würde. Sie sollten Recht behalten, denn nun verkündete der Bundespolizist das Ende seiner Skispringerkarriere.
„Nun ist es an der Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Nach 21 Jahren Skispringen ist leider das Ende schon da. In all der Zeit hat mir vor allem mein Glaube, aber auch unzählige Menschen geholfen. Vielen Dank dafür!“, schrieb der Schwarzwälder auf seinen Seiten in den sozialen Netzwerken und ergänzte mit passenden Emojis versehen: „Ich durfte jede Menge lernen…Fliegen lernen, Hinfallen lernen, Aufstehen lernen, Vertrauen lernen, neue Menschen kennen lernen, Lieben lernen.“
David Siegel: Junioren-Weltmeister von 2016 hört auf
David Siegel erlernte das Skispringen beim SV Baiersbronn und deutete bereits früh sein Potenzial an. Als 19-Jähriger feierte er in Rovaniemi (Finnland) seinen ersten von insgesamt neun Einzelsiegen im Continentalcup. In derselben Saison wurde er bei frühlingshaften Temperaturen im rumänischen Rasnov zudem Junioren-Weltmeister im Einzel und mit der Mannschaft. In jener Saison debütierte er zudem im Weltcup und holte in drei von sechs Einsätzen Punkte. Im Oktober 2016 wurde er zudem Deutscher Meister, was ihm zwei Jahre später in Hinterzarten ein zweites Mal gelang.
Ab der Saison 2017/2018 gehörte Siegel zur Nationalmannschaft, die seinerzeit von Werner Schuster trainiert wurde. In jener Saison erzielte er auch das beste Gesamtresultat im Continentalcup mit Rang drei und schaffte in der Folgesaison auch den Durchbruch im Weltcup mit Platz 22 bei der Vierschanzentournee, einem fünften Platz kurz danach beim Weltcup in Val di Fiemme und seinem ersten und einzigen Weltcupsieg mit der Mannschaft in Zakopane.
Verhängnisvoller Sturz in Zakopane
Doch genau bei letzterem sollten ihm zu gute Windverhältnisse und eine zu großzügige Anlaufwahl der Jury zum Verhängnis werden: Bei der Landung auf 142,5 Meter und damit 8,5 Metern über Hillsize kam Siegel zu Sturz und zog sich dabei schwere Verletzungen im rechten Knie, die das vorzeitige Saisonaus bedeuteten. Auch die Saison 2019/2020 verpasste er dadurch und kehrte erst beim Sommer-Grand-Prix 2020 wieder zurück. Während er dort noch zwei Mal in die Punkteränge kam, blieb ihm genau das im Weltcup seitdem verwehrt, sodass er fortan in den Planungen von Bundestrainer Stefan Horngacher keine Rolle mehr spielte.
In der abgelaufenen Saison kam er lediglich in Garmisch-Partenkirchen, wo er sich nicht fürs Neujahrsspringen qualifizieren konnte, und in Willingen (Rang 49) als Teil der nationalen Gruppe zum Einsatz. Abseits davon war der absprungstarke Athlet hauptsächlich im Continentalcup, wo er 2022/2023 noch vier Mal in die Top Ten sprang, sowie punktuell im drittklassigen FIS-Cup am Start.
Wenn David Siegel ein Bayer gewesen wäre, hätte er sicher noch bei der Bundespolizei weitermachen dürfen.
Es ist sehr schade dass der DSV seinem ehemaligen Juniorenweltmeister keinen Platz im Team mehr gibt.
Das liegt am Bundestrainer, der viel lieber den ***** Wellinger, statt David Siegel einsetzt.
Sehr schlecht gealtert der Kommentar 😀
Es ist immer noch sehr schade um David Siegel! Der DSV hat ihn dumm fallen lassen, ohne sein Talent konstant herauszufordern und auf längere Sicht in die Spitze zu bringen. Mit Wellingers Erfolgen hat das gar nichts zu tun. Selber schuld, wenn man nun die ganze Zeit auf die ‚Senioren’ angewiesen ist. Die sich zwar redlich bemühen, aber nicht als Zukunftshoffnung gelten können!
Traurig. Ein Talent muss gehen.