Nach WM-Skandal

Das sind die Gründe: Robert Johansson erklärt Rücktritt

Trotz Aufhebung seiner Sperre infolge des Manipulationsskandal bei der WM in Trondheim erklärt Robert Johansson seinen Rücktritt. Für den ehemaligen Weltrekordhalter ist es ein bittersüßer Abschied.

Mit dem 20. Mai 2025 endet die Skisprung-Karriere von Robert Johansson. Das erklärte er in einem ausführlichen Interview mit ‚TV2‘ und wenig später auch auf seinen Social-Media-Profilen. Seinen letzten Wettkampf hatte der 35-Jährige bei der WM in Trondheim bestritten, an jenem Tag, an dem der Manipulationsskandal begann.

Anders als Marius Lindvik und Johann Andre Forfang wurde Johansson nach diesem Großschanzen-Einzel nicht disqualifiziert, sondern erst einige Tage später bei der Raw-Air in Oslo vom Internationalen Skiverband (FIS) suspendiert. Warum, wisse er bis heute nicht, beklagte Johansson im Interview.

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„Alles, was wir wollten, war, eine Art Dialog zu führen und herauszufinden, warum wir suspendiert wurden. Aber wenn sie keine konkrete Antwort haben, ist es für uns genauso schwierig zu verstehen, was los ist.“

Johansson: „Suspendiert, weil ich Norweger bin“

Er äußerte dagegen den Verdacht, dass sein Ausschluss mit seiner Nationalität zu tun habe und die FIS ein Exempel statuieren wollte. „Ich habe das Gefühl, dass ich suspendiert wurde, weil ich Norweger bin“, mutmaßte er. Dass die Suspendierung nach Saisonende aufgehoben wurde, habe ihn dagegen nicht überrascht, bekundete er. Er hoffe, dass er eines Tages Antworten auf seine Fragen erhalte, gestand aber auch: „Ich bin mir nicht sicher.“

Mit diesem Erlebnis und der Nicht-Berücksichtigung für die norwegische Nationalmannschaft im Hinterkopf ist der Abschied für Johansson ein bittersüßer. Dennoch habe er sich selbst schlussendlich nichts vorzuwerfen: „Ich hatte einen späten Durchbruch, und auf dem Weg dorthin hatte ich einige Probleme mit Verletzungen. Deshalb bin ich vor allem damit zufrieden, wie ich allen Widrigkeiten getrotzt habe.“

Johansson sprang zu drei Olympia-Medaillen und einem Weltrekord

In seiner Laufbahn erzielte der Skiflug-Spezialist mit dem markanten Schnurrbart drei Weltcupsiege und flog mit 252 Metern am 18. März 2017 in Vikersund auch einen Weltrekord. Im Gesamtweltcup wurde er 2017/2018 und 2020/2021 jeweils Fünfter, 2018/2019 zudem Sechster.

Bei den Olympischen Spielen 2018 im koreanischen Pyeongchang wurde er Olympiasieger mit dem Team und gewann in beiden Einzel-Entscheidungen Bronze. Ein Jahr später holte er mit dem Mixed-Team Bronze bei der WM in Seefeld, zwei Jahre später in Oberstdorf erneut mit dem Mixed-Team und auf der Großschanze jeweils Silber.

„Robert hat dem norwegischen Skispringen einen tiefen Stempel aufgedrückt. Ein phänomenaler Skispringer, der mit seinem 252-Meter-Sprung in Vikersund einen unvergesslichen Moment geschaffen hat. Mit seinen drei Medaillen bei den Olympischen Spielen in Südkorea hat Robert wirklich gezeigt, was in ihm steckt. Ein fantastischer Teamplayer auf und neben der Schanze“, sagte Sportmanager Jan-Erik Aalbu in der Mitteilung des norwegischen Skiverbands.

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