DSV-Springer bleibt in gelb

Pius Paschke siegt im windigen Ruka

Foto: imago / NTB

Allen Windturbulenzen zum Trotz gewinnt Pius Paschke auch das erste Springen in Ruka. Während Stefan Kraft sein erstes Saison-Podium holt, verzeichnet das DSV-Team drei Top-Ten-Plätze.

Pius Paschke setzt seinen Traumstart in die Weltcup-Saison 2024/2025 unbeirrt fort. Trotz zahlreichen Verschiebungen und teils langen Unterbrechungen rief der DSV-Skispringer am Samstagabend in Ruka seine Leistung ab und gewann mit 143,5 und 143 Metern und 326,6 Punkten das dritte Weltcupspringen des Winters. Zweiter wurde der Österreicher Jan Hörl mit 138 und 141,5 Metern und 317,7 Punkten. Sein Landsmann Stefan Kraft kam auf 135 und die Tagesbestweite von 147 Metern und wurde mit 315,2 Punkten Dritter.

„Meine Sprünge waren heute auf einem sehr hohen Niveau, vor allem mit dem Zweiten bin ich sehr zufrieden. Die Bedingungen waren wirklich nicht einfach“, bilanzierte Paschke nach seinem dritten Tagessieg. Das gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden, das er behalten darf, gebe ihm „noch mehr Selbstvertrauen“. „Es fühlt sich sogar etwas leichter an als die Normalen“, fügte er lachend hinzu. Kristoffer Eriksen Sundal wurde als Vierter derweil bester Norweger, auch Teamkollege Marius Lindvik landete als Zehnter in den Top Ten.

Eisenbichler „sehr zufrieden“

Mit Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler, die als Fünfte und Achte ihre besten Saisonergebnisse erzielten, landeten zwei weitere Deutsche unter den besten Zehn. „Jetzt mal wieder in den Top Ten zu sein, finde ich mega geil. Ich bin sehr happy, aber die Arbeit bleibt nicht aus, es ist noch nicht optimal. Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und genieße es“, sagte Eisenbichler im ‚ZDF‘. Zwischen diesen Beiden landeten mit Daniel Tschofenig und Maximilian Ortner zwei weitere Österreicher auf den Positionen sechs und sieben.

Timi Zajc konnte mit einem starken Sprung auf 146 Meter im Finale ganze 14 Positionen gutmachen und wurde so noch Neunter und damit bester Slowene. Die Polen enttäuschten abermals, denn Aleksander Zniszczol wurde als Bester von ihnen 13., nachdem er nach dem ersten Durchgang noch auf Rang vier gelegen hatte. Weil außer ihm auch nur Kamil Stoch (27.) ins Finale kam, hatten sie genauso viele Springer in den Punkterängen wie die USA: Denn neben Tate Frantz, der 21. wurde, sprang auch Jason Colby als 28. erstmals unter die besten 30 und machte sein Land damit zum ersten, aus dem Springer der Jahrgängen 2004, 2005 und 2006 mindestens einen Weltcuppunkt holen konnten.

Granerud und Leyhe prominente Windopfer

Schon das Programm vor dem Wettkampf hatte unter keinem guten Stern gestanden: Nachdem am gestrigen Freitag gar kein Springer über den Bakken gehen konnte, musste das Training heute von zwei Durchgängen auf einen Durchgang verkürzt werden, weil es immer wieder Windunterbrechungen gab. Selbst dieser eine Durchgang dauerte zwei Stunden und fünf Minuten, obwohl mit Killian Peier, Naoki Nakamura und Ren Nikaido (beide Japan), Anze Lanisek (Slowenien) und Stefan Kraft (Österreich) fünf Springer auf ihre Teilnahme verzichteten.

Auch die Qualifikation dauerte mit 1:40 Stunden deutlich länger als üblich. Dort gab es unter anderem mit Robert Johansson (52.), vor allem aber mit DSV-Springer Stephan Leyhe, Kevin Bickner aus den USA und Johanssons norwegischem Landsmann Halvor Egner Granerud sehr prominente Opfer der wechselhaften Windbedingungen. Die drei Letztgenannten wurden allesamt nach dem Schanzentisch von Windböen erwischen und mussten ihre Sprünge bei 72,5, 83,5 und 70 Metern notlanden und schieden auf den Plätzen 60 bis 62 aus. Dazu wurde der Finne Henri Kavilo wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert.

» Weltcup-Kalender 2024/2025 (Männer): Alle Termine im Überblick

Am morgigen Sonntag steht in Ruka der zweite Einzel-Wettbewerb des Wochenendes an. Die Qualifikation beginnt um 13:45 Uhr, der erste Durchgang folgt um 15:15 Uhr (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 541 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

15 Kommentare

  1. Ich bin seit Jahren bei EUROSPORT mit Werner Schuster als fantastischen Co-Kommentator und erspare mir ARD/ZDF, auch weil Hannawald als Experte für mich nicht ertragbar ist und Innauer (ZDF) nicht mehr dabei ist.

  2. Was ist mit älteren Menschen? Außerdem wenn man was angefangen hat, muss man auch zum Ende bringen. Und das macht ZDF ständig, besonders dreist war das bei der WM in 2023 in Planica. Verhalten von ZDF ist respektlos eigenen Zuschauern und Sportlern gegenüber. Zuschauer zahlen GEZ Gebühren. Erstaunlich daß es die Leute gibt, die Verhalten des ZDF in Sachen Skisprung Übertragungen noch verteidigen

  3. Es macht mir wirklich Freude, zu sehen, wie sich Paschke entwickelt hat. Seine aktuelle Form ist Perfektion. Ohne jetzt zu euphorisch sein zu wollen, habe ich echt ein gutes Gefühl für die Saison, da er Hörl und Tschofenig in Routine und Konstanz wohl überlegen ist

  4. Das ZDF hat aber auch ganz klar in den letzten 10 Minuten der Übertragung gesagt, dass es im Livestream weitergeführt wird. Man konnte ohne Probleme nahtlos wechseln.

    Dort konnte man das ganze ohne umständliche Verrenkungen über anderen Plattformen zu Ende schauen.

    Wer den Hinweis übersehen hat, braucht sich hier nicht aufzuregen.

  5. Glückwunsch an Pius. Diese Saison bisher ist überragend, Vorallem dass alles so schön knapp ist. Es ragt nicht einer mit riesigem Abstand hinaus sondern es kann alles passieren. Glückwunsch auch an meine Österreichischen Nachbarn. Was dieses Team gerade abliefert, Wahnsinn.

  6. Es ist schön zu sehen wie Paschke einfach fehlerlos diese Saison gestartet hat. Als Österreicher ist es schön zu sehen, dass der „große Nachbar“ Deutschland selbst nach einer harten 2. Saisonhälfte letztes Jahr gelernt hat und einige Springer wieder Weltspitze bzw näher dran sind als wo sie letztes Jahr aufgehört haben. Ihr habt da einige fantastische Sportler und ich hoffe, dass die Wertschätzung an diesen anhält. Wellinger, Eisi, Paschke und die anderen haben es verdient. Tolle Menschen und hoffentlich können wir Östereicher den Paschke morgen knacken, aber ich hab da grade so meine Zweifel.

  7. Irre.
    Pius Paschke im „ersten Frühling“ als Skisprung-Senior.
    Skispringen im ZDF oder ARD…na ja. Da sind die Programm-Rahmenbedingungen halt gesetzt!

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