Slowene mit klarer Bestweite

Raw Air: Domen Prevc gewinnt Skiflug-Qualifikation in Vikersund

Foto: imago / NTB

Domen Prevc dominiert den ersten Skiflug-Tag in Vikersund und macht sich zum klaren Top-Favoriten für das Wochenende. Doch auch die deutschen Skispringer präsentieren sich mannschaftlich stark und schüren Hoffnungen für die nächsten Tage.

Mit einem Flug auf 236 Meter sicherte sich Domen Prevc den Sieg in der Qualifikation für den zweiten Wettbewerb der Raw-Air-Tour. Der Slowene erzielte auf der Skiflugschanze in Vikersund am Freitagabend insgesamt 216,9 Punkte und setzte sich damit überlegen gegen Stefan Kraft aus Österreich durch, der auf 226 Meter (203,6 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Timi Zajc (230 m; 202,5 P.) ein weiterer Springer der flugstarken Slowenen.

Prevc katapultiert sich nach vorne

Nicht nur in der Qualifikation bzw. dem Prolog, sondern auch im zuvor durchgeführten Training hat Prevc seine Favoritenrolle für das zweite Skiflug-Wochenende des Winters zementiert. Mit 238,5 Metern und 236 Metern sprang der 25-Jährige gleich zweimal Bestweite.

Neben dem Extra-Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro für den Qualifikationssieg kassierte Prevc vor allem wertvolle Punkte im Kampf um den Gesamtsieg der Raw-Air-Tour: In der Raw-Air-Gesamtwertung katapultiert sich der Slowene nach vorne, liegt nur noch 0,8 Punkte hinter Holmenkollen-Sieger Ryoyu Kobayashi.

Betrugsskandal weiterhin Top-Thema in Notwegen

Weiterhin findet die achte Ausgabe der „Raw Air“ unter dem Schatten der jüngsten Manipulationsvorwürfe von Team Norwegen statt. Vor allem die neuesten Regeländerungen stellen die Mannschaften vor Herausforderungen: Als Reaktion auf den Skandal hat die FIS zum Auftakt am Holmenkollen zudem erstmals ihre neuen Regeln umgesetzt: Bis Saisonende dürfen Springer nur noch einen Anzug mit Identifikations-Chip verwenden, ein zweiter ist nur als Reserve bei Beschädigung erlaubt.

Vier Deutsche in den Top Ten: Wellinger stark

Bester Deutscher war einmal mehr Andreas Wellinger, der mit 225 Metern den vierten Platz belegt hat. Karl Geiger sprang noch einen halben Meter weiter, landete mit Windkompensation aber hinter Wellinger an fünfter Stelle. In der Gesamtwertung liegen Geiger und Wellinger nun auf den Positionen drei bzw. vier.

Auch die übrigen deutschen Skispringer haben den Sprung unter die Top-40 geschafft und sich für den ersten von zwei Wettbewerben an diesem Wochenende qualifiziert. Erneut stark hat sich Philipp Raimund präsentiert, der mit 218 Metern nur knapp seine persönliche Bestweite verpasst hat und Achter wurde, gefolgt von Teamkollege Pius Paschke (9.).

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Auch Markus Eisenbichler darf im Rahmen seiner „Abschiedstour“ vor seinem Karriereende erneut auf Weitenjagd gehen: Mit 208 Metern hat der 33-Jährige immerhin die 200-Meter-Marke geknackt und den 26. Platz belegt.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zur Raw-Air-Tour in Vikersund

Am Samstag startet um 15:45 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 17 Uhr (alles live bei skispringen.com) das erste von zwei Skifliegen an diesem Wochenende auf dem Programm steht. Bereits ab 10:45 Uhr tragen die Frauen ihren ersten Wettkampf aus.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 919 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

8 Kommentare

  1. Schönes Ergebnis in Summe für das deutsche Team.
    Warum wohl die bisher so erfolgreichen Österreicher um Tschofenig, Hörl und Kraft derzeit ein wenig schwächeln?
    Wollen wir mal keine weiteren Verschwörungen streuen….

  2. Schau dir mal Nika Prevc an. Die wird jetzt zwanzig und hat den Körper eines zwöfjährigen Mädchens. Kein allzu großes Kunststück allen davonzufliegen.

    • Die Prevc Geschwister sehen alle so „jung“ aus und sind spindeldürr. Aber was ich fiel interessanter finde, wie kommen die mit den Anzügen durch die Kontrolle, die sehen genauso aus wie die der norwegischen Frauen.
      Wie auch bei den Kombinierern. Gestern erst wurde Oftebro disqualifiziert wegen eines nicht regelkonformen Anzugs und eine der norwegischen Frauen. Das mit der manipulierten Bindung von Graabak ( Kombinierer) hat man auch nicht geahndet. Also wo bleibt das konsequente Durchgreifen der fis?
      Das ist doch eine Farce. Die Saison ist fast vorbei und bis zur nächsten Saison ist Gras über die Sache gewachsen und dann geht es lustig so weiter. Es gibt genügend Stimmen aus der Skisprungwelt, die bei dieser Art von Manipulation eine Sperre für mehrere Springen fordern, sowas würde abschrecken. Aber außer der Suspendierung der 5 Springer und dem Trainerteam, passiert doch nichts. Zumindest hat diese Sportchefin einen Ar… in der Hose und hat gesagt es reicht, sie geht… was ist mit dem Sportdirektor?, der will ja nichts gewusst haben, natürlich wie der Rest auch.
      Bin mal gespannt wie die ganzen Sponsoren bei der kompletten Skisprungszene reagieren.

  3. Hab gesehen, dass das auf Wikipedia so steht, aber 71 kg hat der mit Sicherheit nicht. Das Eurosport Profil sagt 60kg, das kommt hin.
    Das Thema Gewicht haben sie, find ich, mit der BMI Regel, die es jetzt eh schon 10 Jahre gibt, aber eh gut im Griff.

    • Irene…womöglich stimmen beide Angaben nicht so wirklich.Daher wäre es schon von Vorteil,dass mehrere(andere) Seiten präzisere Informationen anbieten würden.

      Naja der BMI beschränkt sich vorwiegend auf die Skilänge,die passend zum Springer sein soll.
      Hier ein Auszug der FIS:
      BMI (Body-Mass-Index)
      Die BMI Formel – Körpergewicht in kg / Körpergröße² (in m) – wird verwendet um für jeden Athleten die maximale Skilänge individuell festzulegen.

      Beispiel
      Ein Athlet ist 1,80 m groß und wiegt 65 kg. BMI: 65 / 1,80² = 20,06

      Laut Reglement muss ein Athlet mindestens einen BMI von 21 aufweisen (Das Wiegen der Athleten erfolgt ohne Helm, Brille, Handschuhe, Keile und Sprungschuhe) um die maximale Skilänge von 145 % der Körpergröße springen zu dürfen.

      Liegt der BMI eines Springers unter 21 wird muss er mit dementsprechend kürzeren Skier springen oder er wird disqualifiziert.

      Für die Damen gilt ebenfalls ein BMI-Wert von 21 um die maximale Skilänge springen zu dürfen.

      Ergo wird diesbezüglich nicht genauer aufs Gewicht eingegangen und darum geht es mir.Unterernährte,magersüchtige Springer sollten eigentlich nicht mehr zugelassen werden.Die Jungs und Mädels haben kein Gramm Fett am Körper und überdimensionierten Muskelaufbau(speziell für Waden bzw Beine)sind nicht erwünscht.Über die Saison fehlt dann die Substanz und die Kraftreserven sind bei 0.
      Daher bin ich dafür,dass es eine Untergrenze beim Gewicht geben sollte dementsprechend auch mehr Kondition für den Rest der Saison vorhanden ist.
      Ähnlich wie bei den Triathleten,die ja bekanntlich auch keine Muskelberge sind.
      Ein Martin Schmitt ist auch mal speziell auf das Thema eingegangen.Er ist jetzt froh,dass er jetzt nicht mehr so sehr auf seine Essenskultur achten muss.

  4. Und die Flatteranzüge – besonders gut im Flug zu sehen – von Wellinger und Geiger scheinen die FIS und deren Kontrolleur Kathol anscheinend immer noch nicht zu interessieren, oder sie sehen es nicht und sind in diesem Fall blind !!!

  5. Schön, dass Pius Paschke in Vikersund so ein guter Flug gelungen ist. Hoffentlich gibt es ihm Auftrieb für das Saisonende.

  6. Saugeiles Ding von Domen Prevc.
    Fürs Skispringen hat er aber ein ungewöhnliches Größen/Gewichtsverhältnis.
    Bei einer Größe von 1,74m wiegt er 71 Kilo,der absolute Wahnsinn.
    Sein Bruder der Peter wog bei einer Größe von 1,79m 64 Kilo und war dementsprechend wohl auch so erfolgreich.
    Domen konnte bisher nur vereinzelt glänzen.
    Aber jetzt mal ehrlich,Domen würde ich es unter den Voraussetzungen mehr als gönnen.Eigentlich sollten diese als Maßstab durch gehen bis zu einen Untergrenze von 10 Kilo,dass Unstimmigkeiten kaum aufkommen.

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