Corona bremste Vorhaben aus

Vierschanzentournee-Veranstalter wollen Preisgeld erhöhen

Eigentlich war für die 69. Vierschanzentournee eine Erhöhung des Preisgeldes geplant, doch diese wurde durch die Corona-Pandemie zunächst verworfen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wie die Veranstalter nun bekräftigten.

20.000 Schweizer Franken, umgerechnet also rund 18.400 Euro, erhält der Gesamtsieger der Vierschanzentournee – einen Lohn, den man auch durch zwei Weltcupsiege erspringen kann. Diesen Makel wollten die Veranstalter schon für diese 69. Ausgabe beheben, doch die weitreichenden Folgen des Coronavirus verhinderten die Umsetzung dieses Vorhabens. 2021/2022 bei der 70. Jubiläumsausgabe soll es dann aber soweit sein.

„Wir waren uns einig, dass ein großer Ruck notwendig ist. Eine Preisgelderhöhung war für dieses Jahr angedacht, aber Corona ist dazwischen gekommen“, sagte Tournee-Präsident Johann Pichler den ‚Salzburger Nachrichten‘. Man sei sich bewusst, dass die Lösung nicht ideal sei, jedoch habe sowohl der Internationale Skiverband (FIS) als auch dessen Athletensprecher Jernej Damjan (Slowenien) zugestimmt. Wie hoch die Vergütung zukünftig ausfallen soll, steht jedoch noch nicht fest. Eine Prämie für den Tournee-Grand-Slam, also einem Tagessieg bei allen vier Springen während einer Ausgabe, gibt es nicht mehr. „Das Risiko war zu hoch, das war nicht mehr zu versichern“, begründete Alfons Schranz, der Veranstaltungschef des Innsbrucker Bergiselspringens.

So sehen die Preisgelder im Skispringen aus

Gerade im Vergleich mit der anderen inzwischen etablierten Tournee, nämlich der „Raw Air“, ist das Preisgeld, das die Organisatoren ausschütten, deutlich geringer. Bei der Tour durch Norwegen gibt es zusätzlich zu den normalen Weltcup-Preisgeldern 100.000 Euro für die besten drei Athleten, aufgeteilt in 60.000 für den Sieger, 30.000 Euro für den Zweiten und 10.000 Euro für den Dritten. Um auf dieselbe Summe zu kommen, müsste ein Springer sechs, respektive drei bzw. ein Springen gewinnen. Je ersprungenem Weltcuppunkt erhalten die Herren 100 Schweizer Franken Preisgeld.

Im Vergleich zu ihren weiblichen Kolleginnen erhalten die männlichen Skispringer jedoch deutlich mehr. Die Siegerin eines jeden Weltcupspringens erhält mit 3.800 Schweizer Franken (ca. 3.500 Euro) lediglich etwas mehr als ein Drittel als ein Weltcupsieger. Während bei den Herren mindestens 71.800 Franken (ca. 66.450 Euro) im Preisgeldtopf liegen, sind es bei den Damen gerade einmal 25.194 (ca. 23.315 Euro), was wiederum zur Folge hat, dass im Damen-Weltcup nur die Top-20 überhaupt Preisgelder erhalten, wohingegen bei den Männern die Top-30 vergütet werden.

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Auch deshalb ist die „Raw Air“ für die Skispringerinnen ungleich lukrativer, schließlich werden dort zusätzlich 55.000 Euro ausgeschüttet, die sich zu 35.000 Euro auf die Siegerin und 15.000, respektive 5.000 Euro auf die Zweit- und Drittplatzierte verteilen. Um 35.000 Euro zu verdienen, müsste eine Skispringerin zehn Weltcupspringen gewinnen. Auch bei der „Blue Bird“-Tour durch Russland werden zusätzliche Summen für die Top-3 vergeben: 10.000 Schweizer Franken für die Siegerin, sowie 7.000 für die Zweit- und 4.000 Euro für die Drittplatzierte.

Auch interessant: Nach dem Springen in Innsbruck hat Halvor Egner Granerud gegen die polnische Mannschaft um Sieger Kamil Stoch gestichelt. Nun entschuldigt sich der Norweger für seinen Gefühlsausbruch.

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Über Luis Holuch 521 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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