Probleme beim Umbau halten an

Sommer-Grand-Prix 2022 in Hinterzarten abgesagt

Die Schanzen-Misere in Hinterzarten hält an: Erneut wurde der Fertigstellungstermin für den Umbau der Rothaus-Schanze verschoben. Somit findet dort auch 2022 kein Sommer-Grand-Prix statt.

Noch bevor die Termine für den Sommer-Grand-Prix 2022 seitens des Internationalen Skiverbandes (FIS) endgültig bestätigt werden, gibt es bereits die erste Absage: In Hinterzarten wird es auch in diesem Sommer keinen Grand-Prix geben. Das gab OK-Präsident und Hinterzartens Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch in einer Presseaussendung bekannt. Grund der Absage ist eine weitere Verzögerung beim Umbau der Rothaus-Schanze, der eigentlich im Februar 2022 abgeschlossen sein sollte.

Der Plan sah vor, nach drei Jahren Pause wieder einen Sommer-Grand-Prix abzuhalten. Vom 29. bis 31. Juli sollten je ein Einzel für Damen und Herren sowie ein Mixed-Team ausgetragen werden. „Bedauerlicherweise kann zu diesem Zeitpunkt die Fertigstellung der Schanze, insbesondere die der Infrastruktur einer auf Weltcup-Niveau ausgetragenen Veranstaltung, nicht garantiert werden“, hieß es in dem Schreiben. Der neue Fertigstellungstermin soll noch ins erste Halbjahr 2022 fallen, die 38. Ausgabe des Sommerskispringens in Hinterzarten wird jedoch frühestens 2023 stattfinden.

Bauarbeiten in Hinterzarten dauern mehr als zwei Jahre

Bereits im April 2020 wurde der 1982 erbaute Anlauf der Rothaus-Schanze nahezu komplett abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Doch im Oktober desselben Jahres wurden die Bauarbeiten gestoppt, nachdem Maßdifferenzen im Anschlussbereich der neuen Stahlkonstruktion zum bestehenden Treppenturm festgestellt wurden. Erst im Juni 2021 wurden die Arbeiten nach einem Gemeindebeschluss wieder aufgenommen. Dazu musste die Stahlkonstruktion zunächst beiseite geschafft und die Fundamente neu positioniert werden.

Diese Maßnahmen verursachten Mehrkosten in Höhe von mehr als einer halben Million Euro, wovon 300.000 Euro seitens der Versicherung bezahlt wurden. Ob auch der restliche Betrag übernommen wird, steht weiterhin nicht fest. Kalkuliert wurde für das Projekt insgesamt mit 3,1 Millionen Euro, wovon 370.000 Euro von der Gemeinde Hinterzarten kommen sollten, die auch Bauherrin ist. Bislang wurden knapp zwei Millionen Euro ausgegeben, 240.000 Euro davon von der Gemeinde selbst, sagte Tatsch der ‚Badischen Zeitung‘.

Nach der Absage des Sommer-Grand-Prix bleibt Hinterzarten in der Mattensaison noch eine Großveranstaltung. Im Herbst fungiert der Ort im Hochschwarzwald als Ausrichter der Deutschen Meisterschaften im Skispringen und in der Nordischen Kombination. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Auch der FIS Youth Cup, der traditionellerweise ebenfalls Ende Juli stattfindet, wurde noch nicht bestätigt.

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Über Luis Holuch 519 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

13 Kommentare

  1. @ein besorgter Fan, ich kann hier Hans-Paul Herr nur zustimmen.
    Es kann nicht nur am Planungsfehler liegen. Jetzt ist die fehlende Infrastruktur schuld. Was hat die mit dem Fehler am Anlaufbauwerk zu tun? Hier hätte doch weiter gearbeitet werden können. Auch konnte nahezu ein halbes Jahrzehnt auf der K 95 im Winter nicht mehr trainiert werden, weil diese nicht mehr belegt worden ist. Baubeginn war nach der Wintersaison 2020. Am Umbau kann dies dann auch nicht gelegen haben. Dies ist leider für die Athleten die auf diesen Stützpunkt angewiesen sind, eine zu lange Zeit mit eingeschränkter Trainingsmöglichkeit. Für die Weiterentwicklung ist auch ein Schanzenwechsel in den Trainingseinheiten erforderlich. Zur K70. Auf dieser Schanze konnte die vergangene Wintersaison 2022 auch nicht trainiert werden und in der Wintersaison 2021 leider auch nur eingeschränkt. Dies bedeutet für die Sportler fahren, oder eben aufhören und sich auf Schule und Ausbildung konzentrieren.

    • Danke an noch ein besorgter Fan. Ich hoffe diese Nachricht hat der besorgte Fan gelesen. Er hat ja geschrieben es macht keinen Sinn mit mir zu diskutieren, er hat gemeint ich übertreibe, aber das was Sie geschrieben haben sind Tatsachen, die nicht wegzu diskutieren sind und unsere Athleten und Trainer die Leidtragenden sind. Danke für ihren Kommentar zu dieser Angelegenheit. Gruß Hans-Paul Herr ehemaliger Landestrainer Skisprung von BaWü.

  2. Hans-Paul Herr: Aber Sie können doch trotzdem nicht sagen dass dort überhaupt nicht trainiert werden kann. Das stimmt doch so einfach nicht. Und warum der Stützpunkt geschlossen ist nur weil die
    K 90 nicht zur Verfügung steht erschließt sich mir auch nicht. Natürlich ist das sehr traurig, aber der Planungsfehler ist wohl nicht so einfach zu beheben. Ich glaube zudem wirklich dass gerade die Hinterzartener Verantwortlichen alles tun damit es voran geht. Das Nachwuchsproblem in Deutschland hat meiner Meinung nach andere Ursachen, und das nicht nur in BaWü. Für BaWü kann das auch nicht nur an einer geschlossenen K 90-Schanze liegen.

    • @ besorgter Fan, ich möchte mich nicht weiter dazu äußern!! Sie kennen sich ja super aus zu diesem Thema! Und ich bin seit 10 Jahren in Ruhestand was soll ich mich da noch reinhängen. Ich wünsche Ihnen weiter viel Freude beim Skispringen als besorgter Fan, frage mich nur warum Sie ein besorgter Fan sind wenn doch alles so super läuft am Stützpunkt in Hinterzarten. Zur Info zu meiner Zeit haben wir in der Woche 3x trainiert in Hinterzarten ohne 1000 Km zu fahren und waren sehr erfolgreich. so das wars!!!!!!

  3. Lieber besorgter Fan, nochwas zur Info vor 4 Jahren waren 4 Skisprnger aus BaWü Junioren Weltmeister in der Mannschaft und auch der Junioren Weltmeister im Einzel kam aus BaWü!!! Jetzt frag ich Dich wenn Du dich so gut auskennst wo sind Die Sportler jetzt intenational? nirgends ohne Training hast Du international keine Chance was bedeutet das Aufhören mit Skispringen und sich beruflich weiterbilden. Danke das war s jetzt von meiner Seite muss mich nicht weiter äußern für was eigentlich??????

  4. Hallo besorgter Fan, ich sage Dir jetzt folgendes: diesen Winter wurde zum Beispiel auf der Schanze K70 absolviert!! das ist Stand der Dinge, wenn Du wissen willst warum, dann frag in Hinterzarten nach. noch eine Info für Dich die 15,16,17,18 jährigen Sportler müssen auch auf der Schanze K90 trainieren!! Ihre Wettkämpfe finden auf solchen Schanzn und auch größerern Schanzen statt. Z.B. Deutschland-Pokal, Alpen-Cup, Fis-Cup und COC. Zum Training fahren unsere Sportler z.B. seit 2 Jahre mehrere 100 Km zum trainieren. D.h. Ausfall von Schule, kein wöchentliches Training vor Ort. Ich war 20 Jahre Landestrainer und kann dies mit Sicherheit beurteilen, mich macht das wütend obwohl mir das ja egal sein könnte bin mittlerweile seit 10 Jahren in Rente, aber mein Herz schlägt immer noch für das Skispringen!!!!! Noch was suche Sportler aus BaWü auf den Listen z. B. beim Alpen-Cup, Fis-Cup oder COC, der einzige ist David Siegel und der ist bei der Bundespolizei also nicht am Stützpunkt Hinterzarten? Gruß ehemaliger Landestrainer. Noch was 3 Trainer haben am Skiinternat gekündigt nur so zu deiner Info frage dich mal warum??????

  5. Hans-Paul Herr: Das stimmt doch so nicht! Es gibt dort noch drei andere kleinere Schanzen, auf denen ständig trainiert wird. Sehe ich jedesmal wenn ich in Hinterzarten bin. Dort werden sogar kleinere Wettbewerbe for den Nachwuchs ausgeführt. Lediglich die K 90-Schanze ist ausser Betrieb und dort habe ich auch eigentlich nie Nachwuchs trainieren sehen. Wo ist also jetzt das Problem???

  6. @Hans-Paul Herr! Das stimmt doch so nicht!!! Es gibt drei weitere Schanzen die bespringbar sind und dort wird doch auch ständig trainiert. Sehe ich jedesmal wenn ich in Hinterzarten bin. Der Nachwuchs trainiert halt auf der K 70 oder den noch kleineren Schanzen.

  7. Es war eine wunderschöne natürliche Schanze mit Charakter. Kann gar nicht nachvollziehen wieso man solche schönen Anlagen um jeden Preis umzubauen versucht anstatt sie nur von Zeit zu Zeit zu restaurieren. Auf ähnliche Art und Weise hat man der Schanze in Engelberg (Schweiz) ihren einstigen Reiz geraubt. Eine fatale Entwicklung.

  8. Hallo liebe Freunde des Skispringens im Schwarzwald, das ist ein Drama für den Skisprung im Schwarzwald letztes Jahr kein Training möglich und diesen Sommer wieder kein Training!!!! Der Stützpunkt in BaWü fällt 2 Jahre aus.Als ehemaliger Landestrainer sage ich, das ist der Tod für Skisprung und NK in BaWü.Traurig,traurig, traurig!!!!!!!! Euer ehemaliger Trainer Hans-Paul Herr

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