DSV-Skispringer enttäuschen

Domen Prevc gewinnt zweites Skifliegen in Oberstdorf

Perfektes Wochenende für Sloweniens Skiflug-Spezialisten: Einen Tag nach dem Sieg von Timi Zajc gewinnt in Oberstdorf diesmal Domen Prevc. Für die DSV-Skispringer um Geiger gibt es auch am zweiten Sonntag nicht viel zu holen.

Mit Sprüngen auf 226,5 und 231,5 Meter sicherte sich Domen Prevc den Sieg beim zweiten Skifliegen des Wochenendes in Oberstdorf. Der Slowene erzielte am Sonntagnachmittag auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze insgesamt 436,8 Punkte und setzte sich in einem spannenden Finale knapp gegen Johann Andre Forfang aus Norwegen durch, der auf 220 und 223 Meter (433,2 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Österreicher Michael Hayböck mit 220 und 229,5 Metern (429,1 P.).

Der Wettkampf war geprägt von stark und schnell wechselnden Windbedingungen. Auch am zweiten Wettkampftag im Allgäu jubelte wieder ein Springer der traditionell flugstarken Slowenen – für Prevc reichte es nach einem spannenden Finale für seinen ersten Sieg in dieser Saison.

Forfangs Angriff erfolgreich abgewehrt

Die Norweger warten hingegen weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg: Wie am Vortag musste sich Forfang mit dem zweiten Platz zufriedengeben, nachdem Cheftrainer Magnus Breivig gleich zweimal den Anlauf für seinen Springer verkürzen ließ. Doch der Plan ist nur im Finaldurchgang aufgegangen, im ersten Durchgang fehlten Forfang noch die entsprechenden Meter, um die Bonuspunkte für die Anlaufverkürzung zu kassieren.

Kurios: Mit Lovro Kos sowie dem Vortages-Dritten Anze Lanisek wurden gleich zwei Skispringer aus Slowenien disqualifiziert – und während Vortagessieger Timi Zajc nur auf dem 13. Platz landete, feierte also ein weiterer Springer aus dem Team von Robert Hrgota den Sieg.

Kein Deutscher in den Top Ten: Geiger erneut bester DSV-Mann

Die deutschen Skispringer waren im Kampf um die vorderen Plätze auch am zweiten Wettkampftag im Allgäu nur Nebendarsteller. Bester Deutscher wurde erneut Karl Geiger, der mit 222 und 223 Metern den elften Platz belegt hat.

Nicht viel zu holen gab es hingegen für Andreas Wellinger, der vor allem im Finaldurchgang bei vergleichsweise sehr schwierigen Bedingungen von Bakken musste, mit 198 Metern dann am Ende nicht über Rang 19 hinauskam. Weitere Weltcuppunkte haben aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher außerdem Pius Paschke (21.) sowie Philipp Raimund (27.).

» Gesamtweltcup 2024/2025 (Männer): Die aktuelle Saison-Gesamtwertung im Überblick

„Wir können mit dem Ergebnis definitiv nicht zufrieden sein, das ist zu wenig. Wir haben uns herangetastet und einige Dinge verbessert, Karl Geiger ist ganz gut geflogen, auch wenn sein letzter Sprung nicht ganz optimal war“, analysierte Bundestrainer Horngacher im ‚ZDF‘: „Es gibt noch einiges zu tun, die anderen Nationen sind erwartungsgemäß sehr stark geflogen.“

Felix Hoffmann ist mit Platz 33 nach dem ersten Durchgang ausgeschieden, Constantin Schmid und Adrian Tittel sind wie bereits am Freitag an der im Vorfeld durchgeführten Qualifikation gescheitert und sind damit an diesem Wochenende ohne einen Einsatz im Wettkampf geblieben.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup-Skifliegen in Oberstdorf

Fortgesetzt wird der Weltcup am kommenden Wochenende in Willingen, wo Männer und Frauen gemeinsam ihre nächsten Wettkämpfe bestreiten. Am Freitag steht zunächst der nächste Mixed-Wettkampf auf dem Programm, bevor am Samstag und Sonntag dann zwei Einzelspringen stattfinden.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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16 Kommentare

  1. Könnt Ihr Euch noch erinnern? Constantin Schmid unser Supertalent und künftiger Topspringer. Heute ? Versunken im Niemandsland ! Soviel zur Nachwuchsförderung.

  2. Ganz ehrlich: sollte Willingen jetzt ähnlich „erfolgreich“ für die gerupften DSV-Adler verlaufen, kann der Verband die Hotels in Trondheim gleich stornieren. Vielleicht jetzt noch ohne Gebühren möglich.

  3. Doch, für die Ösis schon. Die haben immer jemanden.
    Aber die können sich ja auch alles leisten, wie der FCB im Fußball.

    Da kommen die anderen Nationen nicht mit.

  4. Ich verstehe nicht, warum die Erwartungen an Tittel bei seinem ersten Skifliegen überhaupt, so absolut überzogen sind von manch einem. Die wenigsten performen beim ersten Mal Skifliegen wirklich überragend.

    • Es ist aber für einen Springer auch frustrierend, wenn er nicht mal im Ansatz mit anderen Springern mithalten kann. Es haben fast 20 Meter in der Quali gefehlt, um es überhaupt in den Wettkampf zu schaffen.

      Das zeigt, dass er dafür doch noch nicht wirklich bereit ist.

      Er sollte erstmal auf Großschanzen vernünftig und dauerhaft Leistung zeigen, dann kann man ggf. nochmal über Fliegen sprechen

  5. Es soll ja selbst Vorspringer geben, die weiter springen als das deutsche Team – Geiger mal ausgenommen. Da läuft gerade echt was schief. In diesem Fall habe ich echt nicht verstanden, wieso Schmid statt Leyhe springen durfte – Leyhe ist ein super Skiflieger, Schmid wiederum ist damit aktuell schlichtweg überfordert. Slowenien auf den Flugschanzen natürlich unschlagbar, die Technik ist einzigartig. Was mich auch sehr freut, ist die aufsteigende Form der Polen, insbesondere von Pawel Wasek, der sich langsam Richtung Weltspitze arbeitet

    • Also bei Leyhe muss ich dir widersprechen, was seine Qualitäten beim Fliegen angeht(PB 226,5). Im Vergleich vom aktuellen Zustand Schmids (PB 234) evtl tatsächlich die besserer Wahl und zumindest eine hohe Chance auf Quali o. 2.Durchgang. Aber ein bestenfalls durchschnittlicher Flieger bei den vielen Wettkämpfen die er auf diesen Schanzen springen durfte. Zurzeit ist es wohl die Wahl zwischen Pest und Cholera;)

      • Naja, die PB ist ja nur bedingt aussagekräftig. Wenn es danach ginge, würde Eisenbichler ja an erster Stelle stehen im deutschen Team.

        Beide hätten es heute im Gegensatz zu Schmid und Tittel aber wahrscheinlich in den Wettkampf und möglicherweise auch in den zweiten Durchgang geschafft

    • Weder Schmid noch Tittel waren in der Lage auch nur im Ansatz hier eine Chance zu haben. Tittel war schlichtweg überfordert und Schmid überhaupt nicht in Form.

      Leyhe und Eisenbichler haben im Conticup in Japan heute Platz 5 und 6 erreicht.
      Just sayin…..

      Bei den Slowenen gibts aber auch Höhen und Tiefen. Zajc war heute ziemlich weit weg Lanisek nur Mittelfeld und dann auch noch disqualifiziert.

      Auch dort fehlt der Nachwuchs.

      • Ich würde behaupten, dass die Slowenen in Summe doch mehr Nachwuchs haben, als Deutschland. Die Qualität ist dann nochmal ne andere Frage.

  6. Wir können uns wohl aus deutscher Sicht auf dunkle Zeiten einstellen! Das war erneut nichts. Kein Nachwuchs da, alle Springer außer Form. Das kann ja was werden in Zukunft.

    • Ja, offenbar müssen wir durch das Tal der Tränen gehen.

      Wie auch vorher schon die Polen, die Norweger, die Finnen…..
      Läuft halt nicht immer perfekt in einem Team.

      • Doch, bei den Ösiländern. Die haben immer jemanden … Aber die haben ja auch eine Spezialstellung, wie der FC Hollywood (oder soll ich lieber Bayern sagen?) im Fußball. Die können sich alles erlauben. ‍♂️

        Da komt kein anderes Team mit.

      • Hat denn jemand halbwegs belastbare Zahlen, wie viele Euronen mindestens die Top- Nationen (die BRD zähle ich jetzt mal dazu ) in die Skisprungabteilungen stecken? Wäre ja für aussagekräftige Vergleiche mal ganz interessant…!?!

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