Zehntelkrimi um Gold

European Games 2023: Überraschendes Gold für Jacqueline Seifriedsberger

Foto: Tomasz Jagodzinski / EG 2023

Am Ende eines packenden Zehntelkrimis sichert sich Jacqueline Seifriedsberger eine historische Medaille: Bei den European Games in Zakopane holt sie das erste Gold im Skispringen. Beste Deutsche wird Selina Freitag.

Jacqueline Seifriedsberger und Zakopane – das passt: Mehr als 15 Jahre, nachdem sie als erste Österreicherin Gold bei der Junioren-WM gewann, holte sie am Dienstagabend erneut einen historischen Titel. Mit Sprüngen auf 99 und 98,5 Metern erzielte die 32-Jährige 262,6 Punkte und gewann damit das Normalschanzen-Einzel in Zakopane bei den European Games. Sie behielt im Kampf um Gold um gerade einmal 0,3 Punkte die Oberhand gegen die Slowenin Nika Prevc, die auf 97,5 und 100,5 Meter und 262,3 Punkte kam. Umso deutlicher war deren Abstand zu Bronzegewinnerin Marita Kramer: Seifriedsbergers Teamkollegin landete bei 100 und 93,5 Metern und 242,6 Punkten.

„Es war sehr knapp, aber ich bin sehr glücklich! Zakopane ist ein toller Ort für mich, hier habe ich 2008 Gold bei der Junioren-WM gewonnen“, strahlte die Siegerin bei ‚TVP Sport‘, nachdem kurz Ungewissheit über ihren Triumph geherrscht hatte. Denn während das Livetiming ihr Resultat richtig angezeigt hatte, wiesen die Grafiken im TV und auf den Leinwänden vor Ort sie als Zweitplatzierte aus. Im Endresultat wurde dieser Fauxpas jedoch korrigiert, sodass ihr Sieg anerkannt wurde. „Das Event gefällt mir richtig gut, auch wenn es sehr früh in der Saison ist. So etwas hatten wir bislang noch nicht“, bilanzierte sie weiter.

Freitag konstant, Rest des DSV-Teams mit Luft nach oben

Mit Nika Kriznar, die im Finale drei Plätze gutmachen konnte und Katra Komar rundeten zwei weitere Sloweninnen auf den Plätzen vier und fünf ein starkes Mannschaftsergebnis ab. Auch Österreich brachte mit Chiara Kreuzer als Sechste eine dritte Springerin in die Top Ten, selbiges galt für Norwegen mit Eirin Maria Kvandal, Anna Odine Stroem und Thea Minyan Bjoerseth auf den Plätzen sieben, neun und zehn. Beste Deutsche wurde Selina Freitag als Achte, ihr fehlten nur 0,2 Punkte um ihren siebten Platz nach dem ersten Durchgang zu halten.

Katharina Schmid (vormals Althaus) wurde bei ihrem ersten Wettkampf nach Hochzeit und Namensänderung 14., ließ sich aber insbesondere im ersten Sprung noch einige Reserven. Dies galt auch für Anna Rupprecht, Pauline Heßler und Luisa Görlich auf den Plätzen 16, 20 und 22. Die beiden weiteren österreichischen Starterinnen Julia Mühlbacher und Hannah Wiegele belegten die Ränge 13 und 17.

» European Games 2023: Das Programm im Skispringen im Überblick

Die einzige Athletin aus der Schweiz, Sina Arnet, belegte Position 23 und bekommt im Laufe der Woche noch Gesellschaft durch Emely Torazza, die am Dienstag erfolgreich ihre Abschlussprüfung am Skigymnasium Stams absolvierte.

Norwegerin Graesli bleibt Sommer-Debüt verwehrt

Den zweiten Durchgang verpassten hingegen die beiden Polinnen Paulina Cieslar und Wiktoria Przybyla (31. und 33.), sowie die einzige Slowakin Tamara Mesikova (32.), die beiden Ukrainerinnen Tetiana Pylypchuk und Zhanna Hlukhova (34. und 35.), sowie Delia Anamaria Folea aus Rumänien auf dem 36. Rang. Die Norwegerin Kjersti Graesli wurde aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs nicht zum Start zugelassen und somit nicht gewertet.

Am morgigen Mittwoch steht in Zakopane dann das Herren-Einzel von der Normalschanze an. Das offizielle Training beginnt um 15:30 Uhr, gefolgt vom Probedurchgang um 16:30 Uhr. Der erste Wertungsdurchgang startet dann um 17:30 Uhr (alles live bei skispringen.com).

Auch interessant: Lesen Sie hier alles, was Sie zu den European Games wissen müssen!

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Luis Holuch 522 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

3 Kommentare

  1. Was bringt die ganze Show wenn das ganze nicht im TV zu sehen ist??? Dadurch gewinnt das Skispringen bestimmt keine neuen Fans!!!

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*