Geiger verliert Weltcupführung

Halvor Egner Granerud und Ryoyu Kobayashi feiern „Doppelsieg“ in Lahti

Ein Doppelsieg mit Seltenheitswert: Ryoyu Kobayashi und Halvor Egner Granerud siegen punktgleich in Lahti. Die deutschen Adler verpassen das Podest erneut, Karl Geiger muss zudem die Gesamtweltcupführung abgeben.

Doppelsieg mit Seltenheitswert: Zum erst zwölften Mal in der Geschichte des Weltcups gab es zwei punktgleiche Sieger. Ryoyu Kobayashi (125 und 130,5 Meter) und Halvor Egner Granerud (127 und 128,5 Meter) kamen beide auf 265,5 Punkte und erklommen somit die höchste Stufe des Podests. Rang drei belegte Freitagssieger Stefan Kraft mit 124 und 128 Meter und 271,3 Punkten, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang sieben gelegen hatte.

„Es ist ein richtig, richtig gutes Gefühl. Endlich mal wieder zu gewinnen, ist großartig. Und das auf dieser Schanze ist etwas ganz besonderes. Ebenso, dass ich diesen Sieg mit Ryoyu teilen kann, wir sind auch abseits der Schanze gute Freunde“, freute sich Granerud über seinen zweiten Saison- und 13. Weltcupsieg. Für Kobayashi war es der achte Erfolg in der laufenden Saison und der 27. insgesamt.

Geiger: „Etwas ärgerlich“

Sowohl im Tagesklassement als auch in der Gesamtwertung zog der Japaner wieder an Karl Geiger vorbei. Der Oberstdorfer wurde als bester Deutscher Fünfter, nachdem er im Finale drei Plätze einbüßte. „Es ist etwas ärgerlich, auch wenn der fünfte Platz schon passt. Im zweiten war ich wohl etwas knapp dran. Ganz so schlecht war er vom Gefühl her nicht, aber die letzte Drehung hat etwas gefehlt“, sagte Geiger zähneknirschend in der ‚ARD‘. Rang vier ging an Krafts Teamkollege Ulrich Wohlgenannt, der sein gestriges bestes Karriereresultat nochmal toppen konnte.

Mit Manuel Fettner auf Rang sechs landete ein dritter ÖSV-Adler in den Top Ten, gefolgt vom besten Polen Dawid Kubacki. Markus Eisenbichler kämpfte sich mit einem starken zweiten Sprung um fünf Ränge nach vorne und wurde Achter. Hinter ihm landeten die beiden besten Slowenen Ziga Jelar und Cene Prevc. Stephan Leyhe und Constantin Schmid belegten solide Positionen 16 und 19, Severin Freund wurde 23.. Auch die weiteren Österreicher landeten allesamt im Mittelfeld: Clemens Aigner wurde 15., Daniel Tschofenig und Daniel Huber 17. und 18. und Jan Hörl 26..

Rätselraten bei Paschke

Die Schweizer brachten mit Killian Peier (21.) und Gregor Deschwanden (27.) an dessen 31. Geburtstag beide Springer in die Punkte. Abermals keine Weltcuppunkte gab es hingegen für Pius Paschke. Der 31-Jährige, der in der Qualifikation noch vor Freund gelandet war, schied als 37. zum siebten Mal in Folge im ersten Durchgang aus. „Es gibt verschiedene Ansätze, die ich ausprobiert habe. Aber hier auf der Schanze funktioniert es nicht. Ich springe nicht so ab, wie ich es könnte“, rätselte Paschke in der ‚ARD‘.

Das norwegische Team hatte mit Vorjahressieger Robert Johansson (31.), Robin Pedersen (32.) und Anders Haare (46.) allein im Wettkampf drei Ausscheider zu verkraften. Noch eher erwischte es Daniel-Andre Tande, der als 58. in der Quali ausschied.

In der kommenden Woche geht es dann ab Mittwoch mit der „Raw-Air“-Tour weiter. Im Rahmen dieser findet ein Einzel in Lillehammer und deren zwei in Oslo statt. In der norwegischen Hauptstadt gibt es zudem am Freitag noch das zweite Mixed-Team-Springen der Saison (alles live bei skispringen.com).

Auch interessant: Im Damen-Weltcup räumt Nika Kriznar in Hinzenbach gleich doppelt ab – auch, weil Teamkollegin Ursa Bogataj eine kuriose Disqualifikation unterläuft

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Über Luis Holuch 530 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

6 Kommentare

    • Geiger springt ja nicht schlecht.
      Zweimal 5.Platz ist eigentlich recht stark.
      Durch diese Konstanz war er überhaupt so lange Weltcup-Führender.

      Kobayashi ist leider in topform für Geiger kaum zu schlagen.
      Es bleibt trotzdem spannend. Sehr eng da vorne.

  1. Neben den sportlichen Leistungen der Athleten begeistert mich vor allem eines, nämlich Kamil Stochs Friedensaufruf auf seinem Ski:
    Stop War – Better fight in Sport.
    Welch solidarisches Engagement im Rahmen sportlicher Möglichkeiten.

  2. Mein Held war heute Kamil Stoch! Vielen Dank für die klare Positionierung gegen den Ukraine Krieg! Das hätte ich mir von mehr Springern gewünscht!

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