Pleite für DSV-Skispringer

Marius Lindvik führt zur Halbzeit bei der Skiflug-WM in Vikersund

Nach dem ersten Tag der Einzel-Entscheidung bei der Skiflug-WM deutet sich ein Duell zwischen Marius Lindvik und Stefan Kraft im Kampf um Gold an. Die deutschen Skispringer können in Vikersund nicht mithalten und verpassen die Top Ten.

Mit Flügen auf 232,5 und 226,5 Meter liegt Marius Lindvik nach zwei von insgesamt vier Wertungsdurchgängen bei der Einzel-Entscheidung der Skiflug-WM in Führung. Nach dem ersten Flugtag im Kampf um die letzten Medaillen der aktuellen Saison liegt der Norweger mit insgesamt 457,5 Punkten vor dem Österreicher Stefan Kraft (225,5 und 230 m; 451 P.). Den dritten Platz belegt zur Halbzeit Domen Prevc aus Slowenien mit 231,5 und 222,5 Metern (437,6 P.).

Lindvik führte das Feld schon zur Halbzeit an, büßte im zweiten Durchgang dann aber wichtige Punkte im Kampf um die Goldmedaille an. Mit Stefan Kraft, nach dem ersten Durchgang noch an sechster Stelle gelegen, deutet sich nun ein Zweikampf um Gold an.

Keine Top-Ten-Platzierung: DSV-Adler enttäuschen

Die deutschen Skispringer um Titelverteidiger Karl Geiger konnten am ersten Tag der Titelkämpfe nicht überzeugen. Mit 209 und 199 Metern belegte Geiger als bester DSV-Skispringer nur den 13. Platz. „Der Sprung war einfach schlecht. Ich hatte die zwei schlechtesten Sprünge im Wettkampf, das ist mühsam“, analysierte Geiger im Anschluss in der ‚ARD‘. Direkt hinter dem Oberstdorfer landeten Severin Freund (14.), Constantin Schmid (15.) und Andreas Wellinger (16.).

Markus Eisenbichler, neben Geiger ursprünglich zweiter Hoffnungsträger der deutschen Mannschaft, kam mit 185 und 204,5 Metern nicht über den 22. Platz hinaus. „Das war wirklich erbärmlich, was ich hier gemacht hab, speziell im ersten Durchgang. Ich komme hier mit dem Radius und dem Schanzentisch nicht so zurecht“, sagte der Siegsdorfer.

Horngacher hakt Skiflug-Medaille ab

Obwohl immerhin alle fünf DSV-Skispringer den zweiten Durchgang erreicht haben und damit auch am Samstag startberechtigt sind, zeigte sich Bundestrainer Stefan Horngacher enttäuscht.

„Natürlich sind wir geknickt. Wir sind definitiv raus aus den Medaillenrängen. Heute hat es einfach nicht so funktioniert, wir wollten uns zu gestern steigern. Leider Gottes ist speziell bei Karl gar kein Sprung gelungen – das ist bitter für uns“, sagte Horngacher der ‚ARD‘.

Slowenien mannschaftlich überragend

Neben den Norwegern – neben Lindvik auch mit Robert Johansson (6.) und Johann Andre Forfang (9.) unter den Top Ten – haben sich vor allem die slowenischen Skispringer gewohnt flugstark präsentiert: Neben dem drittplatzierten Domen Prevc landeten auch Timi Zajc als Vierter, Anze Lanisek als Fünfter sowie Peter Prevc als Siebter unter den besten Zehn.

Ryoyu Kobayashi, im Vorfeld als einer der Top-Favoriten gehandelt, kam mit 204,5 und 208,5 Metern nicht über den zehnten Platz hinaus und dürfte es schwer haben, im Kampf um Edelmetall noch mitzumischen.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zur Skiflug-WM in Vikersund

Am Samstag startet um 15:30 Uhr zunächst der Probedurchgang. Um die Medaillen geht es dann ab 16:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) mit dem dritten und vierten Durchgang. Am Sonntag folgt dann noch die Team-Entscheidung.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

4 Kommentare

  1. Für Deutschland setzt sich diese ganz schwache Saison fort.
    Horngacher muss weg, aber nicht wegen der fehlenden Erfolge sondern wegen seiner grundsätzlichen Philosophie. Er gibt jungen Springern einfach keine Chance.
    Die Auswirkungen seiner Trainertätigkeit sind jetzt in Polen deutlich sichtbar.
    Auch dort ist er so verfahren. Ergebnis sieh Ergebnisse.

  2. Schade, aber naja die Deutschen waren ja wenigstens ehrlich genug zu sagen, das ihre Sprünge heute nicht gut waren. Riesen Respekt hat Domen Prevc, Lindvik und Kraft für ihre zweiten Sprünge, das war eifach ein anderes Niveau als fast alle anderen. Und btw. der erste von Zajc hat mich wieder daran erinnert, warum ich Vikersund liebe

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