Ende einer Ära

Nach Olympia-Saison 2025/2026: Stefan Horngacher hört als Bundestrainer auf

Foto: imago / Fotostand

Bundestrainer Stefan Horngacher kündigt wenige Wochen vor dem Weltcup-Auftakt an, als Bundestrainer der deutschen Skispringer aufzuhören.

Im Rahmen der Einkleidung des Deutschen Skiverbandes (DSV) in Nürnberg hat Bundestrainer Stefan Horngacher überraschend angekündigt, seine Ära als Bundestrainer zu beenden: Nach der anstehenden Olympia-Saison 2025/2026 soll Schluss sein.

„Ich finde es wichtig, dass ich das schon vor Saisonbeginn kommuniziere, damit es währenddessen keine kritischen Fragen gibt – so ist es auch für die Sportler leichter“, begründete Horngacher am Mittwoch in einer Presserunde.

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Weiter erklärte der 56-jährige Österreicher: „Für mich schließt sich ein Kreis – für mich hat meine erste Saison in Predazzo bei der WM 1991 begonnen und nun schließt sich der Kreis mit den Olympischen Winterspielen dort. Nach dieser Saison ist es für mich zumindest als deutscher Bundestrainer genug.“

Der Österreicher hatte das Amt 2019 von seinem Landsmann Werner Schuster übernommen und führte das DSV-Team zu mehreren Weltcupsiegen sowie WM-Medaillen, darunter der Team-Titel bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf. Zuvor war Horngacher bereits von 2016 bis 2019 äußerst erfolgreich als Chefcoach der polnischen Mannschaft tätig, mit Kamil Stochs Gesamtweltcupsieg und Olympiagold in Pyeongchang als Höhepunkten.

Seine Karriere als Trainer soll damit aber nicht zwangsläufig beendet sein. „Auf keinen Fall“, so Horngacher: „Jetzt stehen erstmal noch fünf anstrengende Monate vor mir, die hoch intensiv werden. Wenn die Saison dann vorbei ist, werde ich näheres wissen, wohin es geht.“

Suche nach einem Nachfolger beginnt

Wer nach der siebenjährigen Horngacher-Ära auf dem Posten des deutschen Bundestrainers folgt, ist noch offen. „Ich habe jetzt noch keinen Plan und muss das auch erstmal sacken lassen“, erklärte Horst Hüttel.

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Der Teammanger der deutschen Skispringer zeigte sich selbst überrascht: „Wir haben immer mal wieder darüber gesprochen, aber die Entscheidung liegt bei ihm“, so Hüttel, der „vor zwei, drei Wochen“ über Horngachers Entscheidung informiert wurde.

„Wir machen uns jetzt im Laufe des Winters Gedanken, bis zum 1. Mai 2026  brauchen wir jemanden. Wir werden uns bemühen, Horngacher im System zu halten“, spricht sich Hüttel für einen Verbleib Horngachers beim DSV aus. „Vielleicht bekommt er mit seiner Expertise aber auch von anderen Verbänden top Angebote.“

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Über Marco Ries 933 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

5 Kommentare

  1. Über den Zeitpunkt kann man 2 Meinungen haben. a) es kommt dann nicht überraschend b) wird die Truppe bei einem Chef „auf Zeit“ genug Motivation haben? Es wirkt doch etwas, als ist „nur noch eine „Vertretung“ am Werk.
    Wobei men einem Spitzentrainer aber menschlich zugestehen sollte, dass auch er mal irgendwann „ausgebrannt“ sein kann! Es ist zwar oft so, dass man – leicht egoistiach – „weiter so“ sagen mag, aber beim „2.nachdenken“ sehen muss: Auch ein Trainer ist nur mit Mentalität gefülltes Fleisch und Blut, dass Grenzen ziehen kann. Ein „Gott“ ist keiner. Klar wird sich nach Steff jmd. finden, hoffen wir jetzt aber, dass er noch eine schlne Saison bekommt!

  2. Na endlich! Ich hoffe das die Jungs dann wieder lockerer werden und wieder Spass am Springen bekommen. Vielleicht wäre es ja auch mal möglich nicht immer und überall Östereicher zu verpflichten…

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