
Die schweren Verletzungen von Eva Pinkelnig und Alexandria Loutitt beim Sommer-Grand-Prix in Val di Fiemme haben nun weitere Folgen: Das FIS-Skisprung-Komitee nimmt Änderungen an den Anzugregeln vor.
Für Eva Pinkelnig und Alexandria Loutitt bedeuteten ihre Verletzungen beim Sommer-Grand-Prix in Val di Fiemme das Olympia- und Saison-Aus. Die Sicherheitsdebatte im Skispringen nahm dadurch aber erst so richtig Fahrt auf und führt nun zu ersten Veränderungen. Wie der Ski-Weltverband FIS mitteilte, hat das Skisprung-Komitee im Rahmen seiner Herbstsitzung Anpassungen der Anzugsregeln speziell für die Skispringerinnen vorgenommen.
Bis dato galt die Faustformel: Die Anzüge müssen zwischen zwei und vier Zentimeter größer sein als der Körperumfang der Athleten. Zweiteres Maß wurde im Bereich zwischen Achselhöhle und Knie nun auf fünf Zentimeter erhöht. Obendrein „muss der Ärmel des Anzugs an jeder Stelle zwischen zwei und 4 Zentimeter größer sein als der Körperumfang des Athleten, und die Ärmellänge darf nicht kürzer als 5 Zentimeter sein (im Gegensatz zu zuvor drei).“
FIS-Athletensprecher Damjan: „Notwendige Anpassung“
FIS-Athletensprecher Jernej Damjan, der sich an der Debatte während der Herbstitzung beteiligt hatte, begrüßte die Änderungen: „Das war eine notwendige Anpassung, denn Männer- und Frauenkörper sind nun einmal unterschiedlich, wohingegen die Anzugsparameter bislang identisch waren.“ Während die Männer seiner Auffasung nach mit den neuen Anzügen gut zurechtkommen, „haben sich die Frauen deutlich schwerer getan, was zu einer höheren Vertikalgeschwindigkeit bei der Landung führte.“
Mit den nun vorgenommenen Änderungen „werden sie mehr Tragfläche und ein besseres Fluggefühl vom Schanzentisch weg haben. Dadurch werden sie schneller vorwärts fliegen, aber weniger Vertikalgeschwindigkeit bei der Landung haben. Dies führt schlussendlich zu weniger Druck, der auf die Gelenke lasten wird. Es geht um die Schönheit des Sports: Weit fliegen, aber eben auch sicher“, führte Damjan aus.
Gelbe und rote Karten kommen zum Weltcup-Start
Die vorgesehenen Anpassungen werden dem FIS-Rat bei dessen nächsten Meeting am 21. Oktober zur Abstimmung vorgelegt. Diese gilt als reine Formsache, sodass die Regeln bereits zum Sommer-Grand-Prix-Finale in Klingenthal vom 24. bis 26. Oktober in Kraft treten können. In der Zwischenzeit findet zwar auch ein Grand-Prix in Hinzenbach statt, bei diesem sind jedoch lediglich die Männer am Start.
Zudem wurde auf der FIS-Herbstsitzung auch die Einführung des neuen Sanktionssystems bei Vergehen im Materialbereich abgesegnet. Das System der gelben und roten Karten wird somit zum Start des Weltcup-Winters in weniger als zwei Monaten offiziell eingeführt und soll Manipulationen wie im norwegischen Team bei der WM in Trondheim vorbeugend verhindern.
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