Felix Hoffmann erneut auf dem Podest

Ryoyu Kobayashi durchbricht Prevc-Siegesserie in Engelberg

Foto: imago / NTB

Ryoyu Kobayashi verhindert in Engelberg den sechsten Sieg in Folge von Domen Prevc. Bei schwierigen Bedingungen liegt Philipp Raimund zur Halbzeit noch vorne, fällt dann aber hinter Felix Hoffmann zurück.

Mit Sprüngen auf 133 und 132 Meter sicherte sich Ryoyu Kobayashi den Sieg beim letzten Springen im Vorfeld der Vierschanzentournee. Der Japaner erzielte am Sonntagabend im schweizerischen Engelberg insgesamt 310 Punkte und durchbrach damit die Siegesserie von Domen Prevc aus Slowenen, der mit 133 und 141 Metern (306,4 P.) Zweiter wurde. Den dritten Platz belegte Felix Hoffmann (124,5 und 132,5 m; 303,8 P.), der wie im Vortag und nun zum dritten Mal in diesem Winter auf dem Podest landete.

Der zweite Wettkampftag auf der Groß-Titlis-Schanze war geprägt von wechselhaften und schwierigen Windbedingungen, die schon im ersten Durchgang für zahlreiche Verzögerungen gesorgt haben. Zur Halbzeit deutete alles auf ein Duell zwischen Prevc und dem Oberstdorfer Philipp Raimund hin, die punktgleich die Spitzenposition belegt haben. Doch bei weiterhin schwierigen Bedingungen war es dann Kobayashi, der der Konkurrenz trotz geringerer Weite davonflog und sich damit den 37. Weltcupsieg seiner Karriere sichern konnte.

Raimund fällt im Finale zurück

Philipp Raimund muss hingegen weiterhin auf den ersten Sieg seiner Karriere warten: Nach 124,5 Metern im ersten Durchgang kam der 25-Jährige im Finale auf 132,5 Meter und fiel damit vom ersten auf den vierten Platz zurück. Gemeinsam mit Teamkollege Felix Hoffmann bildet er aber das hoffnungsvollste Duo des DSV in Hinblick auf die anstehende Vierschanzentournee.

„Wir sind sehr gut durchgekommen und die Jungs sind wirklich gut gesprungen. Auch der zweite Sprung von Philipp war eigentlich gut, doch leider hat er unten dann Rückenwind gehabt und konnte dadurch nicht weiter springen“, erklärte Stefan Horngacher im Anschluss. In Hinblick auf die Tournee ergänzte der Bundestrainer: „Wir haben zwei Sportler, die ausgezeichnet Ski springen. Wir werden uns in Ruhe auf die Tournee vorbereiten, nach Weihnachten nach Oberstdorf anreisen und versuchen, stabil durchzukommen.“

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Doch hinter Hoffmann und Raimund tut sich in der deutschen Mannschaft weiterhin eine große Lücke auf: Einzig Luca Roth, der vor zwei Wochen für den zuletzt schwächelnden Karl Geiger in die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher gerückt ist, sammelte mit Platz 28 seine ersten Weltcuppunkte in diesem Winter.

Pius Paschke (36.), am Vortag immerhin noch auf Platz 15, verpasste diesmal mit 121,5 Metern den Sprung in den Finaldurchgang. Für Weltcup-Debütant Ben Bayer war nach 110 Metern und Rang 54 schon nach der im Vorfeld ausgetragenen Qualifikation Schluss.

Tomasiak feiert bestes Karriereergebnis

Auch die polnische Mannschaft reist mit tiefen Sorgenfalten zur Vierschanzentournee – doch Kacper Tomasiak konnte den polnischen Fans vor dem ersten Höhepunkt der Saison zumindest etwas Hoffnung bereiten: Mit 131 und 126,5 Metern erzielte der aktuell größte Hoffnungsträger der Weiß-Roten als Fünfter das bislang beste Ergebnis seiner Karriere und landete damit noch vor Jonas Schuster, der seine starke Form vom Vortag als Sechster und erneut bester Österreicher bestätigt hat.

Embacher mit Schanzenrekord – Rote Karte in der Quali

Den Sprung des Tages lieferte aber sein Landsmann Stephan Embacher, der im ersten Durchgang mit reichlich Windunterstützung auf 145 Meter kam und damit einen neuen Schanzenrekord erzielt hat – mit ebenfalls starken 140 Metern im Finale reichte es vor allem aufgrund der Windpunkte dennoch „nur“ für den achten Platz hinter dem Norweger Johann Andre Forfang (7.).

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Timi Zajc belegte dahinter den neunten Platz, gefolgt von Ren Nikaido (10.) und Naoki Nakamura (11.) – mit drei Athleten unter den Top Ten haben sich die Japaner damit erneut auch mannschaftlich hervorragend präsentiert.

Der US-Amerikaner Erik Belshaw wurde im ersten Durchgang disqualifiziert, weil sein Sprunganzug um zwei Zentimeter zu groß ausgefallen ist. Schon in der Qualifikation kassierte zudem der Rumäne Mihnea Alexandru Spulber für seinen zweiten Regelverstoß in diesem Winter die rote Karte, weil er zu breite Sprungskier verwendet hatte – er wird daher die anstehenden Tournee-Wettbewerbe in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen verpassen.

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Nach dem Weltcup-Wochenende in Engelberg verabschieden sich die Skispringer in eine nur kurze Weihnachtspause bevor dann in Oberstdorf das erste große Highlight der Saison startet: Die Vierschanzentournee beginnt am 28. Dezember mit dem Training und der Qualifikation, bevor am 29. Dezember dann das Auftaktspringen der Traditionsveranstaltung auf dem Plan steht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 949 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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