Juliane Seyfarth war nah dran an ihrem ersten Einzel-Sieg im Sommer-Grand-Prix, doch am Ende jubelt in Frenstat mit Nika Kriznar die neue Schanzenrekordhalterin. Deren Teamkolleginnen überzeugen ebenfalls.
Juliane Seyfarth war auf dem besten Wege, die erst siebte Springerin zu werden, die ein Sommer-Grand-Prix-Einzel gewinnt. Doch der Wind meinte es im zweiten Durchgang nicht besonders gut mit der Thüringerin und so landete sie mit 101,5 und 94 Metern und 242,8 Punkten im spannenden Finale in Frenstat auf Platz zwei. Der Sieg ging an die Slowenin Nika Kriznar, die im ersten Durchgang mit 104 Metern den neuen Schanzenrekord aufstellte und im Finale 100,5 Meter nachlegte und auf 249,7 Punkte kam. Platz drei ging an ihre Teamkollegin Ursa Bogataj mit 101,5 und 96 Metern und einer Punktzahl von 237,3.
Während Bogataj ihre kleine persönliche Serie von vierten Plätzen (zwei bei den bisherigen Wettkämpfen in Hinterzarten und Courchevel) also besiegte, steht für Team- und Vereinskollegin Spela Rogelj eben dieser vierte Platz zum dritten Mal als bestes Grand-Prix-Ergebnis in den Büchern. Auch Platz fünf ging an eine Slowenin, nämlich Maja Vtic. Da auch Jerneja Brecl (13.) und Katra Komar (21.) ordentlich punkteten, konnte das slowenische Team (in der Endsumme 715 Punkte) Japan (563) auf den letzten Metern doch noch den ersten Platz in der Nationenwertung abluchsen. Auf den Plätzen acht bis zehn landeten mit Josephine Pagnier, Alexandra Kustova und Misaki Shigeno nicht nur die jeweils besten Springerinnen aus Frankreich, Russland und Japan, sondern drei weitere Springerinnen, die ihr jeweils bestes Grand-Prix-Ergebnis erzielten.
Indrachkova sorgt für großes Staunen
Die Überraschung des Tages gelang mit Karolina Indrachkova sogar einer Springerin des Gastgeberlandes. Die 21-Jährige zeigte mit 99 und 96 Metern beachtbare Sprünge und wurde starke Sechste, direkt vor Lara Malsiner, die ihr bestes Grand-Prix-Ergebnis von Hinterzarten einstellte. Auch Debütantin Klara Ulrichova (26.), sowie Zdenka Pesatova (27.) und Stepanka Ptackova (30.) konnten vor heimischer Kulisse punkten. Einzig Barbora Blazkova, die zum ersten Mal seit dem Weltcup in Oberstdorf Mitte Februar wieder an einem internationalen Wettkampf teilnahm, kam als 39. nicht ins Finale.
Österreichs Beste, Jacqueline Seifriedsberger hatte im zweiten Durchgang Pech, als sie die schlechtesten Windbedingungen erwischte und so nur auf 78,5 Meter kam. Damit fiel sie von Platz sieben nach dem ersten Durchgang auf 20 zurück, und damit hinter Luisa Görlich, die sich dank eines guten zweiten Sprungs auf 100 Meter noch von Platz 23 verbessern konnte. Selina Freitag machte im Finale einen Platz gut und wurde 28.. Die zweite Österreich im Feld, Claudia Purker, belegte schlussendlich Platz 24. Chiara Hölzl (Sommergrippe) und Lisa Eder (Sprunggelenkstauchung) sollten ursprünglich ebenfalls starten, fielen jedoch kurzfristig aus.
Punkte für Ungarin: Vörös schafft Historisches
Ein wahrlich historisches Ergebnis schaffte Virag Vörös. Die Ungarin ist (bislang) eine waschechte Einzelkämpferin, erreichte jedoch ihr erstes Saisonziel: Sie schaffte es nämlich mit Rang 23 in die Punkteränge und ist damit die erste ungarische Skispringerin überhaupt, der dies gelingt, und sicherte sich damit das lebenslange Startrecht im Sommer-Grand-Prix und auch im Weltcup. Dem einzigen ungarischen Mann, dem das gelungen war, war Laszlo Fischer, der am 15. Dezember 1984 beim Weltcup in Lake Placid Zwölfter wurde.
Anna Hoffmann aus den USA schaffte es bei ihrem ersten Auftritt im Sommer-Grand-Prix als 32. knapp nicht in den zweiten Durchgang. Gleiches widerfuhr der zweiten Italienerin Manuela Malsiner, die gemeinsam mit der zweiten US-Amerikanerin Nina Lussi punktgleich den 33. Platz belege. Auch für den Neuling aus den deutschen Reihen, Anna Jäkle, war der Wettkampf nach dem ersten Durchgang bereits beendet. Die 16-jährige Schwarzwälderin verpasste mit ihrem Sprung auf 71,5 Meter als 37. das Finale der besten 30.
Durch die verletzungsbedingte Absage von Maren Lundby stand Sara Takanashi nach ihren beiden Siegen in Hinterzarten und Courchevel bereits vorzeitig als Gesamtsiegerin fest. Den ersten Platz teilt sie sich nun mit Nika Kriznar, die ebenfalls 200 Punkte sammelte, aufgrund der geringeren Anzahl Siege jedoch nicht als Gesamtsiegerin gewertet wird. Für die Japanerin ist es der achte Gesamtsieg, damit hat sie weiterhin sämtliche Ausgaben des Sommer-Grand-Prix‘ der Damen gewonnen. Platz drei ging an Juliane Seyfarth mit 172 Zählern.
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