
In Courchevel starten die Skispringer in die diesjährige Saison des Sommer-Grand-Prix. Im Vorfeld beantwortet skispringen.com die wichtigsten Fragen – zu den Stationen, Neuerungen, TV-Übertragungen und mehr.
Was steht an?
Mehr als fünf Monate sind seit dem Weltcup-Finale der Skispringer im slowenischen Planica vergangen – jetzt starten die Athleten in die traditionelle Sommersaison, die auch als Vorbereitung auf den kommenden Olympia-Winter gilt.
Seit 1994 wird der Sommer-Grand-Prix als eigenständige Wettkampfserie in den Sommermonaten ausgetragen. Die Wettbewerbe dienen zwar in erster Linie der internationalen Standortbestimmung während der Vorbereitungsphase auf den Winter, sind aber die höchste Wettkampfebene während der Sommermonate und damit dem Weltcup gleichzustellen.
Wann und wo wird gesprungen?
In diesem Jahr umfasst der Sommer-Grand-Prix der Männer sechs Stationen – erstmals erstreckt sich die Sommersaison über drei Monate bis Ende Oktober mit je zwei Wettkampf-Wochenenden im Monat.
Nach dem Auftakt im französischen Courchevel, wo am 9. und 10. August 2025 gesprungen wird (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos), geht es eine Woche später im polnischen Wisla (16. und 17. August 2025) weiter. Im September gastiert der Sommer-Grand-Prix dann im rumänischen Rasnov (13. und 14. September 2025) sowie im italienischen Predazzo (18. bis 21. September 2025), wo erstmals auf den für die anstehenden Olympischen Winterspiele 2026 umgebauten Schanzen gesprungen wird.
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Im Oktober kommt der Sommer-Grand-Prix dann zunächst ins österreichische Hinzenbach (18. und 19. Oktober 2025), bevor vom 24. bis 26. Oktober dann das Finale im sächsischen Klingenthal auf dem Programm steht.
Und die Frauen?
Die Skispringerinnen tragen ihre Wettkämpfe weitgehend parallel zu den Männern aus, ganz so wie es langfristig auch im Weltcup der Fall sein soll. Lediglich Hinzenbach bleibt den Männern vorbehalten – der Kalender der Frauen umfasst in diesem Jahr also nur fünf Stationen.
Was sind die Neuerungen?
Die größte Neuerung bekommen die Fans an den ersten beiden Wochenenden in Courchevel und in Wisla zu sehen: Der Internationale Skiverband (FIS) hat sich dazu entschieden, ein neuartiges Wettkampfformat zu testen, das dann ab der Weltcup-Saison 2026/2027 auch im Winter zum Einsatz kommen könnte.
Eine Art Gruppenformat soll für zusätzliche Spannung sorgen – denn entscheidend für den Ausgang des Wettkampfes ist lediglich der letzte Wettkampfsprung. Davor werden die 50 startberechtigten Athleten aus der Qualifikation nach einem festgelegten Schema in zehn in ihrer Stärke jeweils vergleichbaren Gruppen eingeteilt, die gegeneinander springen und um den Einzug ins Finale kämpfen. Vor dem Finaldurchgang werden die Stände dann genullt, so dass nur der letzte Sprung über Sieg und Platzierungen entscheidet.
Wer ist dabei?
In den vergangenen Jahren hat der Sommer-Grand-Prix als eigenständige Wettkampfserie eher an Bedeutung verloren, ein Teil der Weltelite bestreitet nur einzelne Wettbewerbe. In diesem Jahr steht vor allem das Wettkampf-Wochenende im italienischen Predazzo im Fokus, weil dort erstmals auf den umgebauten Olympia-Schanzen gesprungen wird.
Eigentlich stand eine Generalprobe für die Olympischen Winterspiele 2026 schon im zurückliegenden Weltcup-Winter 2024/2025 im Kalender der Skispringer, doch weil die Bauarbeiten an den Schanzen länger gedauert haben, mussten die Wettbewerbe damals abgesagt werden.
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Zu Beginn des Sommer-Grand-Prix fehlen noch einige Top-Skispringer wie Gesamtweltcup-Sieger Daniel Tschofenig sowie auch die erste Garde der deutschen Skispringer, die erst im Laufe des Sommers in das Wettkampfgeschehen eingreifen wird.
Und die Norweger?
Nach dem zurückliegenden Winter ganz besonders im Fokus stehen die norwegischen Skispringer, die mit Manipulationen an den Sprunganzügen während ihrer Heim-WM in Trondheim für einen handfesten Skandal gesorgt haben. Die zwischenzeitlichen Sperren von Athleten wie Marius Lindvik, Johann Andre Forfang und Kristoffer Eriksen Sundal wurden nach Ende der Weltcup-Saison zwar wieder aufgehoben, doch die offiziell von der FIS eingeleitete Untersuchung wurde erst vor wenigen Tagen offiziell abgeschlossen.
Stand jetzt will Team Norwegen das erste Wettkampf-Wochenende in Courchevel inklusive Lindvik, Forfang und Sundal bestreiten, doch die FIS hat nach Abschluss der Untersuchungen eine Entscheidung über weitere Konsequenzen „in den kommenden Tagen“ angekündigt.
Weitere Regeländerung wie die Einführung Gelber und Roter Karten bei Regelverstößen sind inzwischen zwar offiziell beschlossen, sollen aber zumindest vorerst nicht während des Sommer-Grand-Prix, sondern erst im anstehenden Winter zum Einsatz kommen.
Wo kann man die Wettbewerbe live verfolgen?
Im frei empfangbaren Fernsehen bekommen die Skisprungfans in Deutschland in diesem Jahr nur wenig zu sehen – stattdessen wird es bei den kommenden Wettbewerben lediglich Live-Streams im kostenpflichtigen Angebot von ‚discovery+‘ geben. Noch offen ist, ob es im weiteren Saisonverlaufs Live-Übertragungen bei ‚Eurosport‘ geben wird.
» Skispringen live im TV: Die Übertragungszeiten im Überblick
skispringen.com bietet neben dem offiziellen Live-Ticker auch Liveblogs mit ausführlicher Live-Berichterstattung zu allen Sprüngen – auch in der Sommersaison.
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