Klassische Teamspringen werden ersetzt

Super-Team-Format wird ab 2026 olympisch

Dem Skispringen steht zu den nächsten Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina eine große Änderung ins Haus: Das Teamspringen der Herren wird dann nämlich im Super-Team-Format ausgetragen.

Auf seiner Tagung hat das Executive Board des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) am Dienstagabend wegweisende Entscheidungen für zukünftige Olympische Winterspiele betroffen. Eine davon betrifft auch das Skispringen: Auf Vorschlag des Internationalen Ski- und Snowboardverbandes (FIS) und der Olympia-Programm-Kommission wird das Format des Teamspringens verändert. Statt des klassischen Vierer-Teams wird ab Mailand/Cortina 2026, wo die Skispringen in Predazzo stattfinden, im Super-Team-Format gesprungen.

Das Format wurde in der vergangenen Saison im Sommer-Grand-Prix und Weltcup eingeführt und erfordert pro Nation lediglich zwei Starter, wodurch sich IOC und FIS mehr teilnehmende Nationen erhoffen. Der Modus ist dem im Weltcup identisch: Im ersten Durchgang gehen alle gemeldeten Teams an den Start, zum zweiten Durchgang reduziert sich die Zahl auf zwölf und zum Finaldurchgang schließlich auf acht Teams. Die Ergebnisse aller Sprünge der beiden Athleten jeder Nation werden addiert und ergeben das Endergebnis und auch die Medaillengewinner.

So verändert sich das Skispringen zu Olympia 2026

Zwei weitere maßgebliche Veränderungen beschloss das IOC bereits vor einem Jahr, wovon eine im direkten Zusammenhang mit der Änderung des Teamspringen-Formats steht. 2026 werden die Starterquoten für Frauen und Männer erstmals in der Olympia-Geschichte identisch sein, nämlich bei 50 Athletinnen und Athleten, was die Zahl möglicher Vierer-Teams deutlich begrenzt. Das bedeutet auch, dass die Qualifikation bei den Herren entfällt und, dass die Frauen-Quote disziplinübergreifend bei Olympia mit 47 Prozent so hoch sein wird wie noch nie.

Zudem wird mit dem Großschanzen-Springen der Frauen ein neuer Wettkampf ins Programm aufgenommen. Somit fehlt einzig ein Team-Wettkampf der Frauen, um ein identisches Wettkampfprogramm bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zu haben. Nach der jüngsten IOC-Entscheidung spricht vieles dafür, dass auch bei den Skispringerinnen das Super-Team-Format zukünftig (ab 2030?) Teil des Programms sein wird, zumal es im Frauen-Weltcup im kommenden Winter zum zweiten Mal in Folge kein klassisches Vierer-Team-Springen geben wird.

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Über Luis Holuch 538 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

19 Kommentare

  1. Was für eine blöde Idee.Das Teamspringen mit 4 Sportlern war immer ein Highlight. Das ist jetzt total uninteressant, mehr Masse aber weniger Klasse. Werde ich mir nicht mehr antun. Warum werden hier die Zuschauer vor den Kopf gestoßen?

    • Der olympische Gedanke ist halt so. Braucht Ihnen nicht zu gefallen. Ich schau sehr gerne die Vierer- Wettbewerbe, aber wenn dann nur die Geldländer dabei sind, ist es auch doof.

  2. Krasse Fehlentscheidung. Also wirklich! Ein zusätzlicher Wettbewerb, na schön. Aber Viererteams streichen? Nee, Freunde, so gehts nicht! Nachher werden noch die Mixed Teams abgeschafft, ja? Vier Sportler pro Nation, eine veraltete Disziplin? Werdet schon sehen, was ihr davon habt…

  3. Die Abkehr vom 4-Mann Team gefällt mir auch nicht.
    Aber ich kann auch verstehen, dass das IOC mehr Interesse an einem Wettkampf mit 20 Mannschaften hat als nur 11 Mannschaften, wie bei den letzten Spielen.
    Für Nationen, wie Italien, Finnland, Kannada, Estland, Ukraine, Türkei, Kasachstan und Frankreich wäre es Stand heute möglich, sofort 2 Springer zu nominieren.
    Dann könnten auch Leute aus der erweiterten Weltspitze wie z.B. Bresadola, Kytosaho, Aalto oder Insam teilnehmen.
    Auch Rumänien und Korea haben potentielle 2 Springer.

  4. Kann ja sein, dass es dann zwei oder drei mehr „Teams“ geben wird. Aber der sportliche Wert und die Attraktivität bleiben wohl auf der Strecke.

  5. Das ist eigentlich ein Armutszeugnis für die FIS. Skispringen hat sich zur Nischensportart entwickelt. Außer den 6 großen Nationen schaffen es die anderen Nationen nicht mehr eine Mannschaft mit 4 halbwegs auf Weltcupniveau springenden Sportlern zusammenzustellen. Warum kehrt man aber nicht zur vorhergehenden Regelung mit 4er Mannschaften und einem Streichresultat zurück? Dann könnten auch Mannschaften mit nur 3 Sportlern teilnehmen. Bei nur zwei Teammitgliedern besteht für mich die Gefahr, dass es irgendwann wie im Bob- und Rodelsport dann Team 1 und Team 2 für die großen Nationen gibt.

  6. Sehr,sehr schade.Das Teamspringen mit 4 Springern war immer ein Highlight auf das sich alle gefreut haben.In meinen Augen verliert der Wettkampf an Spannung, wenn nur noch 2 springen.

    • an Freund
      …und was soll dein Schmarren? genauso viele Freuen wie Männer in den Skisprungwettkämpfen – nenn mir nur einen Grund, warum nicht auch 50 Frauen an den Springen teilnehmen sollten – aber bitte einen vernünftigen , keinen machomänner Grund.

  7. Totale Kacke. Dann schaue ich keine Olimpia Skisprung-Wettbewerbe mehr.Tourne und Weltcup sind viel interessanter. Die Verantwortlichen sägen Bäume um, an denen alle sitzen. Leute,schaut um. Faszination Teamwettbewerb, welche schöne Bewerbe gab es in der Vergangenheit. 2002, 0,1 Punkte Deutschland – Finnland zum Beispiel. Dann braucht niemand wundern, das Sport nicht mehr geschaut und geliebt wird. Echte Skisprung Fans wollen das nicht.

  8. Das Skispringen Team wird zerstört so eine blöde Idee. Es ist schon unmöglich, dass künftig nur fünf statt sechs Springer einer Nation nominiert werden und man die doch guten Leistungen der wie bisher sechs teilnehmenden Springer abwertet und diese ausbootet. Warum ein spannender Team-Wettkampf so vernichtet wird? Nicht zu verstehen.

  9. Das geht gar nicht,das ist so uninteressant. Ich habe schon in der Saison 2022 an den DSV geschrieben, dass das so langatmig ist und keine Zuschauer gewinnen kann. So werden von den Springern nur die 2 Besten genommen und die anderen haben keine Chance evtl. Auch als Team wie bisher eine Medaille zu gewinnen. 2022 Bronzemedaille Eisenbichler,Geiger,Leyhe,Schmid. Das hat uns schon in Rasnow nicht gefallen.

  10. Ich glaube, hier wird gerade ein toller Sport kaputt gemacht. Wer denkt sich so einen Schwachsinn aus. Alles war gut wie es war. Keine gute Entwicklung. Bitte verbietet jetzt den Frauen das Skifliegen nicht auch noch.

  11. Wer ist bloß auf die blöde Idee gekommen? Langsam, aber sicher wird der Sport in irgendeiner Weise verstümmelt. Was macht das für einen Sinn? Überhaupt stelle ich mir unter „Super Team“ etwas anderes vor. Sehr unschöne Entwicklung

  12. Gefällt mir jetzt nicht wirklich. Ich habe die Teamwettbewerbe, gerade auch im Mixed-Format immer gerne gesehen.
    Den verkleinerten Super Teams hingegen fehlt der gewisse Reiz. Statt alles zu streichen und auf Masse zu setzen, wäre eine Förderung der Trainings der kleineren Länder und ein besserer (wahrscheinlich finanzieller) Anreiz auch im kompletten 4er Team anzutreten, die bessere Wahl gewesen.

  13. Bitte nicht.
    Bitte, bitte, bitte nicht.
    Die Super-Team Springen fand ich echt nicht spannend letzte Saison und sie sind auf GAR KEINEN FALL ein Ersatz für die klassischen Teamspringen. Ein massives Downgrade für Olympisches Skispringen

  14. Mehr Masse statt Klasse lautet meine erste Einschätzung. Mir hat das Teamspringen in der „alten“ Form gut gefallen, hohe Dramatik und Spannung. Insbesondere die Mixed-Teams haben eine besondere Ausstrahlung,den Aktiven macht es sichtlich Spaß einmal „anders“ zu starten.

  15. Ist für mich nicht nachvollziehbar. Ein „Team“ das nur aus zwei Springern besteht, führt die Bezeichnung „Team-Springen“ für sich schon ad absurdum. Und bei Olympia… Wenn man dreimal die beiden gleichen sieht, hat das für mich weniger Wertigkeit, als wenn bei diesem nicht gerade unwichtigen Wettkampf die (gewohnte) mannschaftliche Breite von vier zum Zuge kommt. Wird Zeit, dass es wieder einen Fis-Präsidenten gibt, der dem wundervollen Skisprungsport etwas abgewinnen kann. Super-Team noch dazu bei Olympia ist, man möge mir die Wortwahl verzeihen, Super-Sch…
    Nachdem man den Skisprungsport schon in China mit der Art und Weise der Durchführung des Mixed-Wettkampfes der Lächerlichkeit preisgegeben hat (Stichwort: Disqualifikationen wegen Anzügen, die in der Probe augenscheinlich noch ok waren), ist das in meinen Augen leider der nächste Rückschritt. Wenn man einen Sport beschädigen will, ist Herr Eliasch auf dem „richtigen“ Weg bzw. hat die „richtigen“ Leute strategisch gut positioniert.
    Schade!

  16. Muss das sein, ich fand Team Springen bei Olympia immer sehr spannend. Diesem Super Team kann ich irgendwie nichts abgewinnen, ist doch nur ein abgespecktes Teamspringen.

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