Bickner verpasst Sensation: Takeuchi holt Heimsieg

Taku Takeuchi feiert beim zweiten Sommer-Grand-Prix in Hakuba einen Heimsieg vor gleich anielrei Norwegern. Der US-Amerikaner Kevin Bickner führt nach dem ersten Durchgang und fällt weit zurück. Andreas Wellinger lässt Punkte liegen.

Kevin Bickner hatte es in der Hand – doch am Ende versagten beim US-Amerikaner die Nerven. Nachdem er zur Halbzeit mit einem sensationellen ersten Sprung auf 135 Meter in Führung gelegen hatte, fiel er im Finaldurchgang mit schwachen 118 Metern auf den siebten Platz zurück. Den Sieg sicherte sich dann zur Freude der Zuschauer an der Olympiaschanze von 1998 in Hakuba Taku Takeuchi, der mit Weiten von 130 und 127 Metern insgesamt 242,2 Punkte erzielte und sich gegen gleich drei Norweger durchsetzte: Joachim Hauer landete mit 126,5 und 128 Metern (239,5 P.) auf dem zweiten Platz, gefolgt von Vortagessieger Anders Fannemel (123 und 132 m; 237,7 P.). Mit Daniel-Andre Tande landete ein weiterer Norweger auf dem vierten Platz.

Für Taku Takeuchi ist es der dritte Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Zuletzt hat der 29-jährige Japaner vor knapp zwei Jahren im kasachischen Almaty triumphiert.

Geiger bester Deutscher, Freitag und Wank nicht im Finale

Die deutschen Skispringer waren beim zweiten Wettbewerb in Hakuba nur Nebendarsteller. Andreas Wellinger gelang es am Sonntagmorgen nicht, an seine guten Leistungen vom Vortag anzuknüpfen – nach Platz 14 zur Halbzeit schob sich der 20-Jährige mit 125 Metern im Finaldurchgang noch auf Platz neun. Bester Deutscher war an diesem Tag jedoch der Oberstdorfer Karl Geiger, der mit 123,5 und 122 Metern Achter wurde. Auch der Willinger Stephan Leyhe sammelte mit Platz 27 weitere Grand-Prix-Punkte.

» Liveblog-Nachlese: Wie Bickner den Hakuba-Sieg verschenkt

Für Richard Freitag hat sich die lange und anstrengende Reise nach Japan ganz und gar nicht bezahlt gemacht: Mit 112,5 Metern kam der 25-Jährige nicht über den 32. Platz hinaus und verpasste wie schon am Vortag den Sprung ins Finale. Auch Team-Olympiasieger Andreas Wank ist mit einem enttäuschenden 42. Platz ausgeschieden.

Kasai schwächelt, Norweger überragend

Am Samstag war Oldie Noriaki Kasai zwischenzeitlich noch auf Podiumskurs gelegen, beim zweiten Wettbewerb kam der 44-Jährige mit 119 und 108 Metern nicht über einen enttäuschenden 22. Platz hinaus. Deutlich besser lief es für seinen jüngeren Teamkollegen Ryoyu Kobayashi, der mit 121,5 und 128 Metern starker Fünfter wurde, gefolgt vom Tschechen Tomas Vancura auf Platz sechs.

» Taku Takeuchi: „Werde an weiteren Wettkämpfen teilnehmen“

Wie stark das Abschneiden der norwegischen Mannschaft einzuschätzen ist, wird auch durch die Leistungen der übrigen Athleten neben Hauer, Fannemel und Tande deutlich: Mit Andreas Stjernen als Zehnter, Halvor Egner Granerud als Zwölfter und Joacim Oedegaard Bjoereng als 13. landeten alle Athleten aus der Mannschaft von Cheftrainer Alexander Stöckl unter den besten 13 des heutigen Tages.

Ammann legt zu

Aufwärts geht es unterdessen auch für Simon Ammann. Nachdem der Schweizer zuletzt noch regelmäßig den zweiten Durchgang verpasst und nur selten einen Telemark gesetzt hat, landete er beim zweiten Wettbewerb in Japan mit Telemark auf dem elften Platz.

Maciej Kot behält Gelbes Trikot

In der Gesamtwertung verliert Maciej Kot zwar weiter Boden an Andreas Wellinger, das Gelbe Trikot war für den in Japan nicht anwenden Polen aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Mit insgesamt 380 Punkten führt er die Grand-Prix-Gesamtwertung nach dem sechsten von zehn Einzelspringen weiterhin vor Wellinger (285 P.) und Anders Fannemel (240 P.) an.

Die nächsten Wettbewerbe im Rahmen des Sommer-Grand-Prix 2016 stehen am 10. und 11. September im russischen Tschaikowski auf dem Plan.

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

Schreiben Sie jetzt einen Kommentar

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*