Peter Prevc feierlich verabschiedet

Daniel Huber deklassiert die Konkurrenz beim Weltcup-Finale in Planica

In überlegener Manier fliegt Daniel Huber beim Weltcup-Finale in Planica zum Sieg. Während die Slowenen das Podium von Domen und den Abschied von Peter Prevc feiern, sind die Deutschen in der Nebenrolle.

Dieser Mann war an diesem Wochenende in Planica einfach nicht zu stoppen: In beeindruckender und überlegener Manier flog Daniel Huber beim Weltcup-Finale auf 247 und 242,5 Meter und mit 487,7 Punkten zum Tagessieg. Bei der Abschiedsparty seines größten Bruders wurde Domen Prevc mit 233 und 238 Metern und 444,3 Punkten Zweiter. Rang drei ging an den Polen Aleksander Zniszczol mit 237 und 237,5 Metern und 438,1 Punkten.

„Es ist Wahnsinn, wieder ein perfekter Tag. Es war ein weiter Weg für mich, aber die Saison so abzuschließen, ist etwas ganz Großes für mich. Danke an alle, die mitgewirkt haben, mich und das Team so auf die Beine zu stellen. Das ist schwer in Worte zu fassen“, sagte Huber nach seinem sechsten Weltcupsieg. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten ist mit satten 43,4 Punkte indes der vierthöchste in der Geschichte des Skisprung-Weltcups.

DSV-Adler nur in Nebenrollen

Vierter wurde Hubers Landsmann Stefan Kraft vor Zniszczols Teamkollegen Piotr Zyla, der mit seinem zweiten Versuch auf 240 Meter ganze fünf Plätze gutmachen konnte. Peter Prevc wurde bei seinem letzten Karriere-Wettkampf Sechster und anschließend an die Siegerehrung mit einer 15-minütigen Zeremonie verabschiedet. Auf den Plätzen sieben bis neun landete das norwegische Trio aus Robert Johansson, Johann Andre Forfang und Marius Lindvik. Die Top Ten komplettierte mit Lovro Kos der drittbeste Slowene.

Das starke österreichische Mannschaftsergebnis vollendeten Daniel Tschofenig, Manuel Fettner und Michael Hayböck auf den Positionen elf, zwölf und 15. Zwischen Fettner und Hayböck landeten mit Pius Paschke und Andreas Wellinger die beiden besten Deutschen auf den Rängen 13 und 14. Karl Geiger belegte Platz 22, Stephan Leyhe wurde 27..

Jan Hörl verzichtet auf Start beim Weltcup-Finale

In die Wertung gingen an diesem Sonntagvormittag aber nur 29 und nicht 30 Athleten ein. Rund eineinhalb Stunden vor dem Start des Wettbewerbs gab der Österreicher Jan Hörl seinen Startverzicht bekannt. „Ich hatte eine tolle Saison und der Sieg am Bergisel und auch in Lahti heuer waren ein Wahnsinn. Jetzt beim Skifliegen bin ich aber nicht mehr wirklich in Fahrt gekommen. Die Luft ist vielleicht schon ein bisschen raus. Beim Skifliegen muss man aber mit hundertprozentiger Sicherheit dabei sein. Deshalb habe ich mich mit den Trainern entschieden, den letzten Bewerb heute auszulassen“, so der Gesamtweltcupvierte.

Damit ist die Weltcup-Saison 2023/2024 beendet. Den Gesamtweltcup gewinnt Stefan Kraft mit 2149 Punkten vor Ryoyu Kobayashi (1673) und Andreas Wellinger (1488). Der Nationencup geht an Österreich (8149) vor Slowenien (5142) und Deutschland (5022).

Gewinner des Skiflug-Weltcups ist Daniel Huber mit 429 Punkten, hauchzarte drei Punkte vor Stefan Kraft (426) und Peter Prevc (382). Die Sonderwertung Planica 7 und somit das Preisgeld von 20.000 Schweizer Franken sicherte sich Huber ebenfalls.

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Über Luis Holuch 530 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

5 Kommentare

  1. Ein geniales Wochenende von Daniel Huber! So eine Dominanz habe ich selten erlebt. Ich freue mich auf die nächste Saison – ich glaube, der Mann ist für Größeres bestimmt.

  2. Ein letzter Akt des desolaten DSV.
    Ich glaube beim DSV ist man sehr froh, dass die Saison vorbei ist. Der zweite Teil der Saison war ja wirklich mit das schlechteste was es je bei den Skispringer in Deutschland gegeben hat. Ähnlich wie die gesamte letzte Saison.
    Man kann als Fan nur hoffen, dass endlich die richtigen Konsequenzen gezogen werden und mit der passenden Vorbereitung in die neue Saison gestartet wird.

  3. Mein persönliches Fazit der Saison 2023/2024, TOP´s und FlOP´s:

    TOP´s:

    * die Noriaki-Kasei-Show. Wahnsinn, was dieser tolle Athlet immer noch imstande ist zu leisten, sich immer noch pushen kann. Hoffe auf ein Wiedersehen in 2024/2025

    * die US-Boys Tate Franz und Eric Belshaw. Jung, frisch und toll entwickelt unter dem norgewischen Schirm. Hoffentlich bekommen beide auch in der kommenden Saison wieder den selben Support mit Material, Training, etc.

    * aus DSV-Sicht: Philipp Raimund. Gute Entwicklung in dieser Saison, hat viel Selbstvertrauen gewonnen und gewinnt die Herzen der Fans mit seiner extrovertierten Art. Hoffe, dass es weiter vorangeht in Richtung TOP 10-15.

    FLOP´s:
    * die unsägliche Aktion der norwegischen Athleten gegen Alex Stöckel. Unabhängig, was hinter den Kulissen zum Disput geführt hat, damit geht man nicht an die Medien, sondern regelt dies respektvoll hinter verschlossenen Türen, so dass beide Seiten ihr Gesicht wahren.

    * das Reglement in Vikersund, speziell für den letzten Tag. Sehr schwer bis gar nicht zu verstehen (selbst nicht für Experten wie Werner Schuster…) und nicht fair gegenüber jenen Athleten, die an diesem Tag in guter Verfassung waren, aber aufgrund des Rankings nicht starten durften.

    * der Absturz der DSV-Adler in der 2. Saisonhälfte. Wurde hier ja bereits hinreichend diskutiert.

    * H. E. Granerud, vom Überflieger ins Mittelmaß.

    * Sandro Pertiles „Ideen“ für Brasilien und die Emirate…

    …natürlich gehört objektiv die kollektive Leistung des ÖSV-Teams sowie die durchgängige Dominanz von Kraft auch den TOP´s. Deren Herausforderung wird es sein, die Dominanz zu halten und eine positive teaminterne Spannung zu bewahren…

  4. Ein tolles Finale, Gratulation an Daniel Huber, Stefan Kraft und hvala Peter!! Freue mich schon auf die nächste Saison, dann hoffentlich mit konstanteren Norwegern und Deutschen. Und Noriaki.

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