Daniel Tschofenig macht da weiter, wo er im vergangenen Winter aufgehört hat – und führt einen österreichischen Dreifachsieg zum Auftakt in Lillehammer an. Das deutsche Team erlebt hingegen ein kleines Debakel.
Mit Sprüngen auf 133 und 129 Meter sicherte sich Daniel Tschofenig den Sieg im ersten Einzel-Wettbewerb der neuen Saison. Der Gesamtweltcup-Sieger des vergangenen Winters erzielte am Samstagabend im norwegischen Lillehammer insgesamt 311,5 Punkte und setzte sich damit gegen seine beiden österreichischen Teamkollegen Jan Hörl (136 und 126 m; 307,2 P.) und Stefan Kraft (138 und 120 m; 306,3 P.) durch.
Nach dem ersten Durchgang deutete noch alles auf den 46. Weltcupsieg von Stefan Kraft hin: Der 32-Jährige lag nach dem ersten Durchgang noch in Führung, konnte seine starke Leistung im Finale aber nicht bestätigen und fiel hinter seinen Landsmännern auf den dritten Platz zurück. Das österreichische Trio bestätigte aber die starken Leistungen des vergangenen Winters, als sie in exakt derselben Reihenfolge die ersten drei Plätze des Gesamtweltcups belegt haben.
Kraft jagt den nächsten Rekord
Kraft muss damit zumindest etwas länger darauf warten, einen neuen Allzeit-Rekord zu erzielen – denn der Salzburger steht kurz davor, den Punkterekord von Janne Ahonen zu übertreffen: Die finnische Skisprunglegende hat in 410 Einzel-Wettbewerben insgesamt 15.758 Punkte gesammelt, Kraft liegt nun bei 15.666 Zählern.
Hoffmann fällt im Finale zurück: Raimund bester Deutscher
Die deutschen Hoffnungen auf einen gelungenen Weltcup-Auftakt ruhten seit dem Mixed am Freitag vor allem auf Felix Hoffmann: Nach dem ersten Durchgang mit 134,5 Metern noch aussichtsreich an dritter Stelle gelegen, fiel der 28-Jährige im Finale mit nur 120,5 Metern noch auf den zehnten Platz zurück. „Ich habe mich bemüht, ruhig zu bleiben, aber habe vielleicht ein bisschen zu viel Spannung rausgenommen“, erklärte der Skispringer aus Thüringen, dem dennoch das beste Weltcupergebnis seiner Karriere gelungen ist.
Bester Mann aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher war am Ende aber Philipp Raimund, der mit 139,5 und 127,5 Metern den sechsten Platz belegt hat – und damit seine starken Leistungen aus dem zurückliegenden Sommer bestätigen konnte, als er als erster Deutscher seit zwölf Jahren den Gesamtsieg gefeiert hat.
Quali-Aus für Paschke und Wellinger
Doch sie waren die einzigen Deutschen in den Punkten: Karl Geiger kam im ersten Durchgang nicht über 120,5 Meter hinaus und ist mit Platz 40 sang- und klanglos schon nach dem ersten Durchgang ausgeschieden – und sorgte damit für den negativen Schlusspunkt eines rabenschwarzen Tags für den DSV: Das Unheil nahm bereits am Mittag seinen Lauf, als Andreas Wellinger und Vorjahressieger Pius Paschke überraschend in der Qualifikation gescheitert sind und zum Zuschauen verdammt wurden.
„Das ist frustrierend. Auf Deutsch gesagt, ist es für den Arsch, was ich hier gestern und heute fabriziere. Ich weiß, dass Lillehammer nicht meine Lieblingsschanze ist und ich mich hier schwer tue“, sagte ein sichtlich enttäuschter Andreas Wellinger in der ‚ARD‘. Teamkollege Paschke hatte in der Vorausscheidung auch mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen: „Es war ein schlechter Sprung und schlechter Wind – irgendwie ist alles zusammen gekommen.“
Sundal und Ammann ausgeschieden
Doch die deutschen Skispringer waren nicht die einzigen prominenten Namen, die an diesem Tag ohne Weltcuppunkte geblieben sind: Neben Geiger sind etwa auch Kristoffer Eriksen Sundal (36.) und der Schweizer Simon Ammann (41.) nach dem ersten Durchgang ausgeschieden. Auch die im vergangenen Jahr starken US-Amerikaner Tate Frantz (34.) und Kevin Bickner (35.) sowie Lovro Kos aus Slowenien (39.) waren im Finaldurchgang nur Zuschauer.
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Schon am Sonntag steht in Lillehammer der zweite Wettkampf auf dem Programm – dann startet um 14:30 Uhr zunächst die Qualifikation, bevor die Skispringer ab 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) erneut um Weltcuppunkte kämpfen. Bereits um 12 Uhr findet auf der Olympiaschanze von 1994 der Wettkampf der Frauen statt.
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