Als Cheftrainer sollte Harald Rodlauer die polnischen Skispringerinnen aus der Krise an die Weltspitze führen. Doch nach nur einem Jahr verlässt er das Team wieder, sein Nachfolger steht aber bereits fest.
Seine Verpflichtung wurde als großer Coup bezeichnet, die Erwartungen und Hoffnungen entsprechend groß. Doch nach nur einem Jahr ist die Zusammenarbeit zwischen dem Polnischen Skiverband (PZN) und Harald Rodlauer bereits wieder beendet. Wie der Verband am Donnerstagabend mitteilte, habe Rodlauer seinen Rücktritt eingereicht und dieser sei auch angenommen worden. Mit dem österreichischen Trainer verlässt auch seine Landsfrau Theresa Koren das Team, die als Physiotherapeutin und Motoriktrainerin gearbeitet hatte.
„Wir bedanken uns bei den Trainern für ihre Zusammenarbeit und ihr Engagement für die Entwicklung unserer Skispringerinnen und wünschen ihnen viel Glück für ihre weitere Laufbahn“, ließ PZN über seine Website verlauten. Zuvor hatte Rodlauer bereits über seinen Instagram-Kanal mitgeteilt: „Danke an meine Athletinnen, jede wird ihren Weg gehen.“ Zugleich bedankte er sich auch bei seinem Trainerkollegen Thomas Thurnbichler und Verbandspräsident Adam Malysz und beendete sein Statement mit den Worten: „Es war mir eine Ehre in Polen zu arbeiten.“
Marcin Bachleda erneut Cheftrainer der polnischen Frauen
Sein Nachfolger wird Marcin Bachleda, der bereits in der Saison 2018/2019 dieses Amt innehatte. In den darauffolgenden Jahren war er zunächst Co-Trainer der Nationalmannschaft und danach dann Trainer am Stützpunkt in Zakopane. Ihm zur Seite steht Stefan Hula, der in der vergangenen Saison bereits Rodlauers Assistent war und sich ebenfalls über Instagram zu Wort meldete: „Harry! Vielen Dank für deine Unterstützung, deine Weisheit und deine Ruhe. Es war ein Vergnügen mit dir zu arbeiten. Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg.“
Die Zusammenarbeit zwischen Rodlauer und Hula, der auch als sprachliches Bindeglied zwischen dem österreichischen Coach und den Athletinnen fungierte, war dem Vernehmen nach harmonisch. Der Steirer hält große Stücke auf den Ex-Springer und prophezeite ihm: „Du wirst eines Tages ein großartiger Cheftrainer sein.“
Die Bilanz nach nur einem Jahr Zusammenarbeit ist jedoch ernüchternd: Mit einem zwölften Platz beim Super-Team in Zao und zwei Punkteergebnissen durch Anna Twardosz landete Polen im Nationencup mit 18 Punkten auf dem 15. Platz und war somit das schlechteste Team, das Punkte erzielte. An der Tatsache, dass Polen nach wie vor ein Entwicklungsland im Frauen-Skispringen ist, änderte somit auch das Intermezzo Rodlauers nicht. Wohin ihn sein weiterer Weg führt, steht derzeit noch nicht fest.
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