Im Alter von 31 Jahren

Jurij Tepes tritt zurück – und wird Nachwuchs-Trainer

Es hatte sich bereits angedeutet, am Dienstag wurde es offiziell: Jurij Tepes beendet im Alter von 31 Jahren seine Skisprung-Karriere. Zugleich schlüpft er auch in eine neue Rolle.

Nachdem es schon im letzten Sommer um ein mögliches Karriereende gab, hat Jurij Tepes am Dienstag nun offiziell seinen Rücktritt verkündet. In seinen zwölf Weltcupsaisons gewann der Slowene zwei Einzelweltcups, sowie neun weitere mit dem Team. Mit der Mannschaft gewann er 2011 WM-Bronze und 2012 zudem Selbiges bei der Skiflug-WM.

„Ich habe schon vor dem Winter gesagt, dass dieser mein letzter sein könnte. Dieser war nun etwas kürzer und ich wollte eigentlich im März in Planica [bei der vorgesehen Skiflug-WM, Anm. d. Red.] aufhören. Wir wissen ja alle, wie die Situation ist und deshalb habe ich mich dann so entschieden“, sagte Tepes gegenüber dem slowenischen Portal siol.net.

Tepes bleibt Abschied in Planica verwehrt

Dass die Skiflug-WM auf seiner Lieblingsschanze nun in den Dezember verschoben wurde, ändere nichts an seinem Entschluss. Auch einen Abschiedsflug, analog zu seinem Teamkollegen Robert Kranjec im vergangenen Jahr, schloss er aus: „Jeder slowenische Skispringer möchte gerne in Planica aufhören. Leider ist mir das nicht vergönnt.“

Tepes ließ durchblicken, dass er mit der Lebensweise als Skispringer durchaus Probleme hatte: „Ich hatte immer Schwierigkeiten, das Wettkampfgericht zu erreichen. Zwar hatte ich wenig Körperfett, dafür aber zu viele Muskeln. Das war zu meiner Hochzeit noch gut, mittlerweile ist ein geringes Gewicht jedoch entscheidender.“

Ein Skiflug-Spezialist tritt ab

Beide Siege im Einzel feierte Tepes in Planica, zunächst beim letzten Fliegen auf der alten Letalnica 2013, und schließlich beim Weltcupfinale 2015 auf der neueröffneten Schanze. Bei jenem Sieg erhielt er als erst siebter Skispringer in der Geschichte fünf Mal die Höchstnote 20,0 von den Kampfrichtern.

Jener Flug auf 244 Meter sorgte indirekt auch dafür, dass Severin Freund bei Punktgleichheit mit Peter Prevc aber wegen der höheren Zahl an Tagessiegen Gesamtweltcupsieger wurde. Dieser Tag habe ihn sehr geprägt, zuweilen wurde ihm sogar Absicht unterstellt, so Tepes. „Aber Peter war mir nie böse, wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Nicht alles im Sport ist fair, aber solche Erfahrungen machen dich stark.“

Autofreak wird Nachwuchscoach

Der Sohn von Renndirektor-Assistent Miran Tepes ging schon in den vergangenen Jahren, als er nach einigen Regeländerungen nicht mehr zur Weltspitze zählte, immer mehr seiner Leidenschaft für schnelle Autos nach. „Viele wissen, dass ich mich dafür sehr interessiere. Ich hoffe, irgendwie in dieser Szene Fuß zu fassen.“ So spielten Sportwagen auch bei der Heirat im Oktober 2019 mit seiner Frau Nusa eine große Rolle.

So ganz vom Skispringen verabschiedet sich Jurij Tepes dann aber doch nicht: „Ich werde in den nächsten zwei Jahren als Coach arbeiten. Mit dem slowenischen Verband haben wir ausgemacht, dass wir schauen, ob das etwas für mich sein könnte.“ So wird der nun Ex-Skispringer also am Stützpunkt in Kranj an der Seite des Junioren-Coaches Stane Baloh „jungen Springern hoffentlich viel helfen.“

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Über Luis Holuch 517 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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