Team-Olympiasieger von 2014 hört auf

Marinus Kraus gibt Karriereende bekannt

Foto: DSV

Nachdem es in den vergangenen Jahren ruhig um ihn geworden war, beendet Marinus Kraus nun seine Skisprung-Karriere. Damit ist Andreas Wellinger der einzige noch aktive Team-Olympiasieger von 2014.

Sein letzter Auftritt im Weltcup datiert vom 1. Januar 2016, sein letztes Punkteergebnis gar vom 12.12.2015 – und dieser 26. Platz in Nischni Tagil wird auch das letzte Top-30-Ergebnis im Weltcup für Marinus Kraus bleiben. Wie der 31-Jährige am Montag über seine sozialen Kanäle bekanntgab, zieht er sich aus dem Leistungssport zurück. Er ist damit neben Severin Freund der zweite Team-Olympiasieger von Sotschi 2014, der seine Skisprung-Karriere nach dem zurückliegenden Winter beendet hat. Aus dem Gold-Quartett bleibt nun lediglich Andreas Wellinger übrig.

Ich bin unheimlich dankbar und glücklich für das was ich alles in meiner Karriere erreichen durfte. Es ist viel mehr als ich mir als Kind je erträumt habe“, schrieb der in Rosenheim lebende Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei, der sich bei „allen Trainern, Wegbegleitern und Unterstützern, die in den letzten Jahren und natürlich auch vorher, immer hinter mir standen und stets ihr Bestes gegeben haben“ und seinem persönlichen Umfeld bedankte.

Saison 2013/14 sollte Kraus‘ Beste bleiben

Aus dem Nichts kam sein größter Karriereerfolg mit dem Team-Gold in Sotschi nicht, er fügte sich vielmehr in die Saison ein, die die beste seiner Karriere sein sollte. Nach einem achten Platz in Klingenthal und seinem besten Weltcupresultat mit Rang zwei in Ruka, das zugleich sein einziges Podium war, trug er sogar das gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden – wenn auch nicht im Wettkampf, da dieser Irrtum durch einen Rechenfehler zustande kam. Als starker Sechster im Großschanzen-Einzel verdiente er sich die Nominierung für das Quartett, das nur einen Tag später zu Gold springen sollte. Mit vier Top-Ten-Plätzen schloss er die Saison als Gesamt-16. ab.

Nachdem es für ihn in der darauffolgenden Saison schwieriger wurde, an die Leistungen anzuknüpfen, setzte zudem noch das Verletzungspech ein, das er bis zu seinem Rücktritt nicht mehr loswurde. Die Saison 2018/19 verpasste er so komplett und wurde danach auch nicht mehr in den Kadern des Deutschen Skiverbandes (DSV) berücksichtigt. „Natürlich habe ich mir die letzten Jahre und mein Karriereende etwas anders vorgestellt. Leider wurde ich nach meinen Verletzungen und Operationen durch das System nicht so unterstützt, wie ich es mir erhofft und gewünscht hätte„, urteilte er über diese Zeit.

Der Sportdirektor Weltcup im Skispringen und der Nordischen Kombination des DSV, Horst Hüttel, äußerte sich in einer Medienmitteilung wie folgt zu Kraus‘ Rücktritt: „Wir respektieren die Entscheidung von Marinus und bedanken uns für seinen jahrelangen Einsatz und sein Engagement“, sagt Horst Hüttel. „Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und würden uns freuen, wenn Marinus dem Skispringen erhalten bleibt.“ Seinen letzten internationalen Start absolvierte er am 27. Februar diesen Jahres beim FIS-Cup in Oberhof, bei dem er Rang zehn belegte.

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Über Luis Holuch 522 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

2 Kommentare

  1. Welche Springer laufen DSV davon? Man soll einweg sich informieren, bevor
    man solch ein Schmarn schreibt. Hauptsache irgendetwas negatives über DSV schreiben. Das Severin und Marinus Karriere beendet haben ist einfach logisch

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