Schwieriger Wettkampf in Lahti

Norwegen gewinnt Team-Wettkampf in Lahti - DSV-Quartett auf dem Podest

Foto: imago / Lehtikuva

Die norwegischen Skispringer trotzen den Turbulenzen der vergangenen Tage um Cheftrainer Stöckl und gewinnen das zweite Teamspringen der Saison in Lahti. Bei schwierigen Bedingungen landet auch das DSV-Quartett um Andreas Wellinger auf dem Podium.

Die Mannschaft aus Norwegen sicherte sich den Sieg beim zweiten klassischen Team-Wettkampf der Weltcup-Saison im finnischen Lahti. Das Quartett mit Johann Andre Forfang, Halvor Egner Granerud, Kristoffer Eriksen Sundal und Marius Lindvik erzielte am Samstagabend insgesamt 935,2 Punkte und setzte sich damit gegen Österreich (Daniel Tschofenig, Stephan Embacher, Jan Hörl, Stefan Kraft; 9095 P.) durch. Den dritten Platz belegte das deutsche Quartett mit Pius Paschke, Stephan Leyhe, Philipp Raimund und Andreas Wellinger (883,2 P.).

Den Grundstein zum durchaus überraschenden Sieg nach einer turbulenten Saison legte die norwegische Mannschaft schon im ersten Durchgang: Startspringer Johann Andre Forfang erzielte mit starken 135,5 Metern den weitesten Sprung des ersten Durchgangs, Schlussspringer Marius Lindvik sicherte den Erfolg mit 130,5 und 122 Metern dann ab. Erneut nicht dabei: Cheftrainer Alexander Stöckl, der nach der Kritik seiner Athleten seit Ende Januar bei keinem Weltcup mehr auf dem Trainerturm stand und von seinem Assistenten Magnus Brevig vertreten wurde.

Wellinger steigert sich im Finale

Bei turbulenten Bedingungen überzeugte aus der deutschen Mannschaft zu Beginn Pius Paschke mit starken 127 Metern. Andreas Wellinger, Zweitplatzierter des Einzels am Vortag, präsentierte sich nach zunächst mäßigen 122 Metern vor allem im zweiten Durchgang mit 127 Metern stark und bescherte dem Quartett von Bundestrainer Stefan Horngacher damit den erhofften Podestplatz.

„Wir waren gut, aber sehr gut. Ich glaube, jeder hat ein bisschen was liegen lassen, aber man hat heute auch das Quäntchen Glück gebraucht, um über 130 Meter zu kommen. Das ist uns heute nicht gelungen, aber wir haben eine dennoch stabile Leistung gezeigt“, analysierte Wellinger im Anschluss.

Znisczol erneut stark: Polen verpasst Podest

Die polnischen Skispringer mit Piotr Zyla, Maciej Kot, Kamil Stoch und Aleksander Zniszczol haben sich im Vergleich zum Vortag deutlich gesteigert, das Podest als Vierter mit insgesamt 845,6 Punkten am Ende aber klar verpasst. Besonders hervorgetan hat sich erneut Aleksander Zniszczol, der trotz schwieriger Bedingungen im Finale auf starke 130 Meter gekommen ist.

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Die japanische Mannschaft mit dem 51-Jährigen Noriaki Kasai sowie Ren Nikaido, Junshiro Kobayashi sowie Ryoyu Kobayashi (824,7 P.) hat Team Finnland (Kasperi Valto, Eetu Nousiainen, Antti Aalto, Niko Kytosaho; 816,4 P.) als Fünfter knapp hinter sich gelassen. Nach dem ersten Durchgang lagen die finnischen Gastgeber vor mehreren tausend Zuschauern im gut gefüllten Stadion von Lahti noch an fünfter Stelle – dennoch ein durchaus beachtliches Ergebnis nach zuletzt schwierigen Jahren.

Vortagessieger Kos schwächelt: Slowenien nur Siebter

Alles andere als zufriedenstellend fällt das Ergebnis hingegen für die slowenische Mannschaft (Domen Prevc, Zak Mogel, Peter Prevc, Lovro Kos; 789 P.) aus, die hinter Finnland nicht über den siebten Platz hinausgekommen ist. Ausgerechnet Vortagessieger Lovro Kos hatte mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen und kam in beiden Durchgängen nur auf 109,5 Meter. Dahinter belegte die USA (Erik Belshaw, Andrew Urlaub, Casey Larson, Tate Frantz; 738,1 P.) den achten Platz.

Die Mannschaften aus der Schweiz (Killian Peier, Felix Trunz, Yanick Wasser, Gregor Deschwanden; 364 P.) und kasachstan (Ilya Mizernykh, Sergey Tkachenko, Svyatoslav Nazarenko, Danil Vasilyev; 254 P.) sind nach dem ersten Durchgang ausgeschieden.

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Am Samstag startet um 15:15 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 16:15 Uhr (MEZ / alles live bei skispringen.com) der klassische Team-Wettkampf mit vier Athleten je Nation auf dem Programm steht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

4 Kommentare

    • darum schaue ich „Skispringen“ N U R noch auf “ Eurosport 1 “ mit dem Gerd Leinauer (S E H R kompetenter Kommentator) u. dem Werner Schuschter 😉 (Öschtreicher u.ehem. deutscher Bundestrainer).
      D A S ist ein Kompetenz-Team !!!

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