Johannson nicht berücksichtigt

Norwegen nominiert Mixed-Nationalteam für die Saison 2023/2024

Als zweite Top-Nation im Skispringen stellt Norwegen seine Nationalmannschaft für die neue Saison vor. Ein Team-Olympiasieger bleibt dabei außen vor, während bei den Frauen gleich zwei Supertalente aufsteigen.

Nicht nur aufgrund seines Status als Mutterland des Skispringens, sondern auch aufgrund stetiger Erfolge in jüngster Vergangenheit weckt das norwegische Skisprung-Team Interesse. Obendrein ist es das einzige der Welt, das nicht aus getrennten Frauen- und Männer-Mannschaften besteht, sondern sich als große Einheit versteht. Und das ist auch in der Saison 2023/2024 so, wenngleich es einige Veränderungen gibt.

Aushängeschild des Teams ist und bleibt Halvor Egner Granerud, der seine hervorragende Saison mit zwölf Einzelsiegen, fünf zweiten und einem dritten Platz und folgerichtig mit seinem zweiten Gesamtweltcupsieg beendete. Obendrein geht er als Vierschanzentourneesieger in die Saison 2023/2024. Mit Marius Lindvik und Daniel-Andre Tande, die jeweils ein Mal Dritter wurden, stehen auch die beiden weiteren Podest-Springer im Aufgebot.

Robert Johansson nicht mehr Teil des Nationalteams

Auch Johann Andre Forfang, der im Mixed-Team und mit der Herren-Mannschaft Silber bei der WM in Planica gewann, ist weiterhin gesetzt. Selbiges gilt für Kristoffer Eriksen Sundal, der ebenfalls zum Silber-Quartett von Planica gehörte, und Bendik Jakobsen Heggli, der seinen Platz im Team unter anderem mit Rang 36 im Gesamtweltcup und einem zweiten Platz im Mixed-Team von Titisee-Neustadt, wo er als Elfter zudem sein bestes Weltcupergebnis erzielen konnte, behauptete.

Eine echte Härtefallentscheidung traf der Verband dagegen bei Robert Johansson. Der inzwischen 33-jährige Team-Olympiasieger von 2018 sprang als 21. im Gesamtweltcup und mit drei Einzel-Top-Ten-Plätzen wahrlich keine schlechte Saison, wurde jedoch erstmals seit 2016 nicht berücksichtigt. „Ich war nicht darauf vorbereitet, um ehrlich zu sein und dann ist es auch schwierig, darauf zu reagieren“, sagte er der Zeitung ‚Nettavisen‘. Auch Thomas Aasen Markeng, der international letztmals im Februar 2021 in Erscheinung trat und seitdem fortwährend mit seinem lädierten Knie zu kämpfen hat, wurde außen vor gelassen.

Supertalente Midtskogen und Graesli steigen auf

Aufseiten der Frauen gibt es ein absolutes Novum, denn erstmals sind gleich sieben Athletinnen ins Nationalteam berufen worden. Silje Opseth und Anna Odine Stroem, die vier respektive drei Weltcupspringen in der vergangenen Saison gewannen, sind ebenso wie Landesrekordhalterin und Vize-Weltmeisterin von der Großschanze Maren Lundby (216,5 Meter in Vikersund) gesetzt. Selbiges gilt für Thea Minyan Bjoerseth und Eirin Maria Kvandal, die mit Lundby und Stroem Team-Bronze bei der WM in Planica gewannen.

Die beiden Springerinnen, die das Team ergänzen, steigen auf dem „Prosjekt 2026“ auf, um das sich Ex-Springerin Line Jahr seit einigen Jahren kümmert. Sie brachte mit Ingvild Synnoeve Midtskogen und Kjersti Graesli gleich zwei Springerinnen, die erst 2007 geboren wurden, in den Weltcup. Midtskogen erreichte am Holmenkollen erstmals den zweiten Durchgang, ging dort als 31. jedoch punktlos heraus. Graesli war unterdessen die einzige Athletin, die sowohl im Skispringen als auch in der Nordischen Kombination auf höchster Ebene antrat. Umso überraschender blieb dagegen Nora Midtsundstad außen vor, die sechs Mal in die Weltcuppunkte sprang und in Villach als 13. ihr bestes Karriereresultat erzielte.

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Luis Holuch 522 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

3 Kommentare

  1. Johansson gehört sportlich schon zum sog. „Alten Eisen“. Das ist leider so und es tut mir auch unendlich leid für ihn. Er war immer ein grandioser Kämpfer und hat sich stets nach seinen Rückenoperationen in das vordere Drittel zurück gekämpft.
    Die Jugend wird aufgebaut und unterstützt, wie überall.
    Ich würde mich für Johansson total freuen, wenn er im Continentalcup glänzt und glänzt…….

    • Das Alter wäre für mich nie ein Kriterium für eine Nminierung bzw. Kadereinteilung.
      Im Gegenteil: jeder weiß doch, dass ein über 30 Jähriger viel mehr für das selbe sportliche Ergebnis investieren muss, als ein 20 Jähriger.

  2. Das Johansson mit 9 TOP 15 Platzierungen in der zurückliegenden Saison nicht mehr im Nationalteam ist, dafür aber Heggli, der nur 2 TOP 15 Platzierungen aufzuweisen hat, ist eine Logik, die ich nicht nachvollziehen kann.

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*