DSV-Team wird Zweiter

Österreich triumphiert beim Team-Weltcup in Lahti

Österreichs Skispringer bringen sich rechtzeitig in WM-Form. Das Quartett mit Rückkehrer Gregor Schlierenzauer setzt sich in Lahti eindrucksvoll gegen die deutschen Skispringer durch. Karl Geiger glänzt mit zwei überragenden Sprüngen in Finnland.

Die österreichischen Skispringer melden rechtzeitig vor der Heim-WM ihre Medaillenambitionen an. Je näher die Titelkämpfe in Seefeld rücken, desto stärker werden die Adler der Alpenrepublik. Nachdem Stefan Kraft zuletzt eindrucksvoll in die Weltspitze zurückgekehrt ist, präsentierten sich die ÖSV-Athleten nun auch aus mannschaftlicher Hinsicht geschlossen stark und feierten ihren ersten Mannschaftssieg seit März 2017 in Oslo.

Das Quartett mit Philipp Aschenwald, Gregor Schlierenzauer, Michael Hayböck und Stefan Kraft erzielte auf der Salpausselkä-Schanze im Süden Finnlands am Samstagabend insgesamt 953,6 Punkte und setzte sich damit gegen die deutsche Mannschaft mit Karl Geiger, Richard Freitag, Andreas Wellinger und Stephan Leyhe (942,6 P.) durch. Den dritten Platz belegte Japan (Yukiya Sato, Daiki Ito, Junshiro Kobayashi, Ryoyu Kobayashi; 929,5 P.).

Bestweite: Karl Geiger wie entfesselt

In Abwesenheit von Markus Eisenbichler, der in der Heimat eine Regenerationsphase einlegt und zum kommenden Wochenende in Willingen zurückkehren wird, entpuppte sich Karl Geiger als stärkster deutscher Springer. Der Oberstdorfer, der von Bundestrainer Werner Schuster als Startspringer eingesetzt wurde, erzielte mit 129,5 Metern im ersten Durchgang Bestweite, legte im Finale sogar 130,5 Meter nach. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich hier zwei solche Sprünge runterhauen kann. Das war genial“, jubelte Geiger, der nach seinem Glanzauftritt auch beim Einzel am Sonntag als einer der Mitfavoriten an den Start gehen wird.

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Auch die übrigen deutschen Starter haben sich nach einem durchwachsenen Qualifikationstag deutlich gesteigert. Andreas Wellinger machte im Finale mit 123 Metern auf sich aufmerksam, der Willinger Stephan Leyhe besiegelte den Podiumsplatz mit 124,5 Metern. „Die Mannschaft hat sich heute gut zusammengerafft. Angeführt von einem überragenden Karl Geiger, haben sich auch die anderen anstecken lassen. Es waren ein paar ordentliche Sprünge dabei, auf die wir aufbauen müssen“, urteilte Schuster nach einem bis zum Ende spannenden Kampf um die Podestplätze.

Norwegen nach Stjernen-Sturz chancenlos

Für Team Norwegen war die erhoffte Top-Platzierung gewissermaßen schon vor dem Wettkampfstart dahin: Andreas Stjernen war im Probedurchgang schwer gestürzt, verlor während des Flugs die Kontrolle und prallte auf den Aufsprunghang. Dennoch ging Stjernen wenig später im Wettkampf an den Start, zeigte sich aber verunsichert und ließ wertvolle Meter liegen. Mit 378,9 Punkten und dem neunten Platz reichte es am Ende nicht einmal für den Finaldurchgang.

Enttäuschend verlief der vorletzte Team-Wettbewerb vor der WM für die polnische Mannschaft. Startspringer Jakub Wolny ließ in beiden Durchgängen zu viele Meter liegen, am Ende belegte die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Horngacher den vierten Platz, gefolgt von Slowenien (5.), der Schweiz (6.) und Tschechien (7.). Auch die heimischen Skispringer aus Finnland (8.) haben es in den Finaldurchgang geschafft.

Der Wettkampf stand auch im Zeichen der Trauer. Nach dem überraschenden Tod von Skisprung-Legende Matti Nykänen im Alter von nur 55 Jahren gab es zwischen den beiden Wertungsdurchgängen eine Schweigeminute.

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Am Sonntag folgt in Lahti der Einzel-Wettbewerb. Um 15:15 Uhr startet zunächst der Probedurchgang, um 16:15 Uhr (MEZ / alles live bei skispringen.com) folgt dann der Wettkampf.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

12 Kommentare

  1. Erstmal Gratulation an den 2. Platz, ohne Eisenbichler. Vielleicht sollte Schuster beim nächsten Mannschaftswettbewerb mal Freitag eine Pause gönnen. Ich denke das Freitag Angst vor Weite hat, er fällt bei jedem Sprung ab 100m wie ein Stein zu Boden, er bremst durch aufstellen sein Ski förmlich den Vortrieb. Bitte lieber Richard gönne den Newbies beim Nächstenmal einen Einsatz im Team, ich bin mir sicher, das wir gestern ohne dich vor Österreich gelandet wären.

  2. Herzlichen Glückwunsch der Deutschen Mannschaft zu diesem großartigen Erfolg. Hab so gehofft, dass Ihr auch ohne Eisenbichler den Sprung aufs Podest schafft. Prima Wettkampf und Leistungssteigerung.

  3. Es wird Zeit, dass Richard Freitag mal eine Pause im COC oder anderswo bekommt.
    Sein permanentes Grinsen, trotz peinlicher Leistung, zeugt nicht gerade von realistischer Selbsteinschätzung.

  4. Nur Deutschland ist gut!!! Deutschland oder niemand! Ich muss heute viel Bier trinken um diese weitere Niederlage zu verkraften, es ist zum Mäuse melken unsere Springer können einfach nicht gewinnen! Sollen sie eben aufhören und Eiskunstläufer werden, vielleicht klappt’s dort mal mit gewinnen! Mehr Bier für alle!!

    • Zum dritten Mal dieser Missbrauch meines Namens. Lass einfach diesen Mist.
      War und bleibe immer ein Fan der Deutschen Mannschaft. Zudem ist dein Kommentar so daneben.

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