Beim ersten Trainingstag auf der Olympiaschanze in Peking präsentiert sich Sara Takanashi in starker Form. Als Team überzeugten vor allem die Sloweninnen, auch Katharina Althaus mischte vorne mit.
Bei Temperaturen von etwa -6 Grad Celsius fand am Donnerstagabend (Ortszeit) das erste offizielle Training der Skispringerinnen im Rahmen der Olympischen Spiele in Peking statt. Mit Ausnahme der beiden chinesischen Starterinnen, die die Schanze bereits kannten, ging es für alle Athletinnen darum, die Normalschanze von Zhangjiakou kennenzulernen. Dies gelang insgesamt Sara Takanashi aus Japan am besten, die zwei der drei Durchgänge für sich entscheiden konnte. Im ersten Training gelangen ihr auf Anhieb 104 Meter, denen sie 100 und 102 Meter folgen ließ und die höchste Durchschnittsweite, -punktzahl und -platzierung einfahren konnte.
Den weitesten Sprung des Tages absolvierte im zweiten Durchgang die Slowenin Spela Rogelj, die auf 105 Meter kam. Sie belegte damit Rang vier und konnte diese Leistungen mit den Plätzen sieben und neun über alle drei Durchgänge hinweg bestätigen. Auch ihre Teamkolleginnen fanden sich auf Anhieb auf der futuristischen Anlage gut zurecht: Nika Kriznar schloss den zweiten Durchgang als Erste ab und wurde zudem Vierte und Zweite, Ursa Bogataj wurde zweimal Zweite und dann Achte. Konstant war auch Ema Klinec als Fünfte und zweimal Sechste.
Eder und Sorschag fehlen (noch)
Die beiden Österreicherinnen Lisa Eder und Sophie Sorschag, die für die positiv getesteten Marita Kramer und Jacqueline Seifriedsberger nachnominiert wurden, nahmen nicht am Training teil, nachdem sie erst am Mittwoch in den Flieger nach China gestiegen waren. Somit waren lediglich Eva Pinkelnig und Daniela Iraschko-Stolz am Start. Für Iraschko-Stolz waren es die ersten Sprünge nach anhaltenden Knieproblemen, wie der Sportliche Leiter des ÖSV, Mario Stecher, tags zuvor bei einem Mediengespräch verraten hatte. Einzig Pinkelnig gelang im zweiten Durchgang mit 94,5 Metern als Neunte der Sprung in die Top Ten.
Klar beste Deutsche war einmal mehr Katharina Althaus. Die Silbermedaillengewinnerin der letzten Spiele in Pyeongchang 2018 stellte mit den Plätzen drei und zweimal fünf ihre konstant gute Form unter Beweis. Einen guten Start erwischte zunächst Selina Freitag, die ihre ersten Sprünge seit ihrem heftigen Sturz in Willingen machen konnte. 97,5 Meter waren nach Althaus‘ 98,5 Metern die höchste Weite einer deutschen Springerin und reichten zu Platz 13. Nach einem etwas schwächeren zweiten Sprung und Platz 25, konnte sie sich im dritten Versuch wieder auf Rang 14 steigern. Juliane Seyfarth war mit den Positionen 22, 21 und 29 ebenso unauffällig wie Pauline Heßler als 30. und 27., doch auch sie konnte sich als 18. hintenraus steigern.
Ito, Pagnier und Westman überzeugen
Drei Top-Ten-Ergebnisse gab es auch für Takanashis Teamkollegin Yuki Ito. Sie konnte als Neunte, Siebte und Dritte ihren Formanstieg, den sie zuletzt in Willingen hatte, bestätigen. Ähnlich gut schnitt die Französin Josephine Pagnier ab: Für sie reichte es zu den Rängen sechs, zwölf und zehn. Aus den Ein-Frau-Teams überzeugte vor allem Frida Westman. Die Schwedin ist die erste Skispringerin ihres Landes, die an Olympischen Spielen teilnimmt und glänzte vor allem im dritten Durchgang mit 98 Metern und Rang vier.
Außer kleineren Pausen aufgrund teils stärkerer Windböen war der Ablauf insgesamt flüssig. Der dritte Durchgang erwies sich jedoch als weitaus weniger repräsentativ als die beiden zuvor, da die Anlaufwahl trotz nachlassendem Aufwind unverändert blieb und große Weiten somit ausblieben.
Am morgigen Freitag absolvieren die Skispringerinnen um 11 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) dann ihren zweiten Trainingstag mit ebenfalls drei Durchgängen.
Auf seinem Instagram Account hat Viktor Polasek (CZE) bekannt gegeben, dass er nach seiner Ankunft zweimal positiv auf Covid-19 getestet wurde.
Warum gibt es vom Training bei Olympia keinen Live Ticker?
Das finde ich auch mega schade… Vor 4 Jahren wurde das Training sogar teils im TV übertragen und jetzt findet man gar nichts dazu 🙁