Gesamtsieg und Gesamtweltcup an Kraft

Raw Air: Stefan Kraft und Daniel Huber jubeln beim Finale in Vikersund

Foto: imago / Sammy Minkoff

Stefan Kraft und Daniel Huber jubeln zum Abschluss der „Raw Air“ in Vikersund und sichern sich die Siege in zwei Wettkämpfen an einem Tag. Mann des Tages ist aber Kraft, der sich neben Gesamtsieg auch Gesamtweltcup sichert.

Daniel Huber sicherte sich zum Abschluss der Raw-Air-Tour den Sieg beim letzten Skifliegen in Vikersund. Der Österreicher erzielte im zweiten Wettkampf des Tages auf der Monsterschanze im Süden Norwegens insgesamt 689,2 Punkte und setzte sich damit gegen Landsmann Stefan Kraft durch, der den vom Samstag nachgeholten Wettkampf im Vorfeld in nur einem Durchgang für sich entschieden hatte. Kraft sicherte sich damit auch zum dritten Mal nach 2017 und 2022 den Gesamtsieg der Tour durch Norwegen.

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Der in diesem Winter dominierende Skispringer aus Österreich hatte schon am Morgen einen weiteren Grund zu jubeln – denn im Gesamtweltcup ist Kraft mit einem Vorsprung von nun 430 Punkten auf den zweitplatzierten Ryoyu Kobayashi nicht mehr einzuholen. Der 30-Jährige sicherte sich die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup nach 2016/2017 und 2019/2020 bereits zum dritten Mal.

Kraft jubelt über „Traumtag“

„Das ist ein Traumtag für mich. Die Bedingungen waren genial, die Schanze in einem perfekten Zustand. Das ist fast schon kitschig, aber sehr schön“, jubelte Kraft schon nach dem ersten der beiden Wettbewerbe. Auch im zweiten Wettkampf zeigte Kraft starke Sprünge etwa auf 240 Meter im zweiten der drei Durchgänge. Am Ende musste er sich dennoch Landsmann Daniel Huber geschlagen geben, der auf 244, 240,5 und 232,5 Meter kam.

Den dritten Platz der Tageswertung sicherte sich Timi Zajc aus Slowenien (633 P.) vor seinen beiden Teamkollegen Peter Prevc (4.) und Domen Prevc (5.). Neben Huber und Kraft haben einmal mehr die Slowenen ihre Flugqualitäten eine Woche vor dem großen Finale im heimischen Planica eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Wellinger als einziger Deutscher im letzten Durchgang

Die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher war auch beim letzten Wettkampf der „Raw Air“ im Kampf um die vorderen Plätze nur Nebendarsteller. Andreas Wellinger war als einziger deutscher Skispringer im letzten Durchgang der Top Ten vertreten, belegte nach Weiten von 198,5, 213 sowie 228 Metern am Ende den neunten Platz.

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„Leider ist es mir erst im letzten Sprung so richtig gelungen – aber besser spät als nie“, analysierte Wellinger, der sich in den drei Durchgängen stetig steigern konnte. In der Gesamtwertung belegt der Ruhpoldinger den sechsten Platz: „Nachdem ich in Trondheim mit Platz 30 gerade so noch reingerutscht bin, kann ich damit zufrieden sein.“

Für Philipp Raimund war nach dem zweiten Durchgang und dem 13. Platz Schluss, für Pius Paschke als 24. bereits nach dem ersten. Durch das neue Regelwerk bei der „Raw Air“ waren zum Finale ohnehin nur die Top-30-Athleten der Gesamtwertung startberechtigt.

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Zum Abschluss der Weltcup-Saison steht am kommenden Wochenende das traditionelle Skifliegen auf der Letalnica-Skiflugschanze im slowenischen Planica statt. Bereits am Donnerstag stehen das offizielle Training und die Qualifikation auf dem Programm, bevor von Freitag bis Sonntag dann zwei Einzel- und ein Team-Wettbewerb stattfinden.

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14 Kommentare

  1. Deutschland muss sich für die Zukunft mal Gedanken mache, ob in diesem System alles richtig läuft. Alles muss mal hinterfragt werden. Wir haben immer wieder Talente aber fast keiner kommt durch, da stimmt irgendwas nicht dies ist an Horst Hüttel gerichtet.

  2. An alle Kraft Gegner und Leute die von der Bewertung keine Ahnung haben, Die Noten 19,0 19,5 oder die 20,0 sind absolut berechtigt. Ich bin kein Össi Fan, aber was recht ist muss recht bleiben, die Noten sind absolut verdient. Hört hier endlich auf an diesen Noten herum zu nörgeln.

  3. oh man bevor man mit Horngacher verlängert sollte man beim DSV mal alles hinterfragen.
    Frage1: Warum sind alle Topspringer unter Horngacher im Laufe der Jahre immer schlechter geworden. Siehe Freitag, Geiger, Eisei usw. Wellinger ist der einzige der sich zurück gearbeitet hat. Wobei ich mich frage ob er ein bißchen sein eigenes Ding im Training und mit der Ausrüstung macht: siehe Skier
    Frage2: Warum haben sich Top Nachwuchsspringer wie Schmid, Hamann nicht entwickelt… Im Gegenteil sie sind schlechter geworden und keine anderen sind nachgekommen. Bzw immer wenn sie in der B Mannschaft besser wurden sind sie mal im Weltcup gesprungen und sind dann wieder schlechter geworden.
    Frage3: Warum gibt es in den 5 Jahren nur zwei Springer die besser geworden sind (Paschke, Raymund)
    Frsge4: Warum gab es nicht eine konstante Saison unter Horngacher? Falscher Trainingsaufbau oder woran liegt das?
    Es gibt bestimmt noch viele Fragen die man sich stellen sollte. Aber mich wundert einfach der Formabfall der gesamten Mannschaft über die Jahre unter Horngacher.

    Vielleicht sollte man mal über einen neuen Impuls nachdenken.
    Als Tipp: Ich glaube ein Stöckl wäre zu haben

  4. Das war wirklich mit Abstand der schlechteste Wettkampftag der ganzen Saison. Also so ein Rumgemurkse auf sämtlichen Ebenen gab es selten. Hoffentlich ist diese Saison bald vorbei.

  5. Ich sage das mal aus deutscher Sicht- so eine Saisonbilanz: Gant strak angefangen im November/Dezember 2023, um im Saisonverlauf ganz stark nachzulassen. Das sieht man am Nationencup: fast 2600 Punkte hinter Österreich und nur noch etwa 400 Punkte vor Slowenien. Kopfschütteln. An den besten Springer der Saison sowie den Platzierten in der Gesamtwertung der Raw Air herzlichen Glückwunsch

  6. Volle Zustimmung aus drei Gründen! Erstens waren mit Leyhe und Marusiak zwei gute Flieger (zumindest auf dieser Schanze) leider am Nachmittag nicht mehr dabei.
    Zweitens, wie von Ihnen angesprochen, wer behält noch den Durchblick? Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass bei den drei Durchgängen nach und nach die schlechtesten der Raw Air aussortiert werden und nicht die von diesem Springen.
    Drittens, die Startreihenfolge im zweiten und dritten Durchgang entspricht keiner Ordnung mehr. Warum im zweiten Durchgang wie im ersten und im dritten nicht nach Raw Air Stand, sondern nach dem von diesem Springen? In der FIS App wurden im zweiten Durchgang teilweise to-beat-Weiten von 300m angezeigt.
    Bleibt zu hoffen, dass der Überblick in Planica zurückkehrt.
    Laut dem vorläufigen Kalender für nächstes Jahr besteht die Raw Air aus nur drei(!) Wettbewerben, einer in Oslo und zwei in Vikersund.

  7. Gratulation den beiden verdienten Gewinnern. Absolute Weltklasse, was Huber heute gezeigt hat! Schade, dass er in Trondheim bei miserablen Bedingungen runtergeschickt und ihm damit die Chance auf den Gesamtsieg genommen wurde. Aber mit einem Sprung weniger Dritter der Gesamtwertung zu werden, ist auch eine beeindruckende Leistung. Bin gespannt auf Planica, ob die Slowenen zurückschlagen.

  8. Liebe FIS-Verantworliche, schmeißt diese Format wieder in die Tonne. Nicht einmal die Experten (Werner Schuster auf Eurosport) hatten einen Durchblick: Weder zuschauer- noch athletenfreundlich, da die Gefahr des unnötigen Verheizens selbiger am Saisonende gegeben ist (siehen DSV, Norweger, Polen…) !

  9. Schon überragend die Dominanz von Österreich, allen voran Steafan Kraft, der zum 3.mal Gesamtweltcup&Raw Air Sieger wurde, aber auch der 3.Platz der Raw Air von Daniel Huber mit einem Wertungssprung weniger als seine Verfolger zeigt die zwei Klassen Gesellschaft momentan im Skispringen. Denn nicht nur im Weltcup, sondern auch im COC & Alpencup(quasi 2&3Liga) dominierten Österreichs Skispringer nach belieben. Deutschland ist nach überraschenden starken Beginn schlussendlich wieder in der Realität und der Leistungsfähigkeit des Vorjahres schlussendlich angekommen, Polen&Norwegen weit weg von einstiger Klasse und Kobayashis Vierschanzentournee Sieg war wohl eher der Windlotterie und Pech der Saison Dominatoren geschuldet, als einzig dem eigenen Können, was den Erfolg nicht schmälern soll, jedoch auch die fehlende Nachwuchs nachführungs Arbeit oder Talente der Japaner offensichtlich macht. Wenn man sogar auf einen 52jährigen Kasai zurückgreifen muss, um Sein Kontingent aufzufüllen. Einzig Slowenien kann eine Konstanz und Talente zeigen, doch auch mit einigen Abstand zu Österreich. Kleinere Nationen wie die Schweizer, Amerikaner, Finnen, Ukrainer und Italiener schaften es einige Male positiv zu Überraschen und lassen auf mehr hoffen. Trotzdem scheint Skispringen im Moment eine Mehrklassen Gesellschaft zu sein mit nur einer Top Nation. So kann man nach dieser Saison wohl ohne große Gefahr sein Geld für die kommenden auch auf eine Österreichische Dominanz setzen, da mehr Top Talentierte Springer nachkommen als Startplätze zur Verfügung stehen und dies bei keiner Anderen Nationen auch nur ansatzweise zeigt.
    Gratulation an die Rot Weiß Roten Adler und viel Glück an den Rest, denn die werden es die nächsten Jahre wohl brauchen, um auch großes zu gewinnen.

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