Fragen & Antworten

Skispringerinnen starten in die Saison 2018/2019: Das müssen Sie wissen

Foto: GEPA / DSV / skispringen.com (Montage)

Mit dem Lillehammer Triple beginnt nun auch für die Skispringerinnen die WM-Saison 2018/2019. Vor dem Auftakt in der Olympiastadt von 1994 beantwortet skispringen.com alle wichtigen Fragen – zu Favoriten, Neuerungen und TV-Übertragungen.

Wann geht’s los und was steht an?

Das Ziel, das in dieser Saison 2018/2019 alles überstrahlt, ist ohne jeden Zweifel die Nordische Ski-WM in Seefeld, die vom 19. Februar bis 3. März 2019 stattfinden wird. Für die Damen stehen, wie bereits bei den vergangenen drei Ausgaben, ein Normalschanzen-Einzel und das Mixed-Team-Springen an.

Die WM-Saison beginnt gleich mit einem Highlight, dem Lillehammer Triple. Drei Springen (zwei auf der Normal- und eines auf der Großschanze) ergeben eine eigene Gesamtwertung. Die Gewinnerin dieser Wertung erhält 10.000 Schweizer Franken als Preisgeld, zusätzlich zum regulären Weltcup-Preisgeld.

» Alle Termine im Überblick: Weltcup-Kalender 2018/2019 (Damen)

Vor Jahresfrist finden zudem noch drei Einzel auf für die Damen noch gänzlich unbekannten Schanzen statt: Eines auf der Hochfirstschanze in Titisee-Neustadt und zwei auf der neu gebauten Normalschanze im französischen Prémanon. Den Auftakt ins neue Jahr machen die beiden Japan-Wochenenden in Sapporo, wo erstmals auf der Großschanze gesprungen wird, und Zao, wo wieder ein Teamspringen stattfinden wird.

Über die altbekannten Stationen Rasnov, Hinzenbach, Ljubno (erstmals auch mit einem Teamspringen) und Oberstdorf (Großschanze) geht es dann zur WM nach Österreich. Und auch danach gibt es noch zwei Highlights: Die beiden Raw-Air- und Blue-Bird-Touren.

Erstmalig gibt es also auch für die Skispringerinnen die Tour durch Norwegen. Sie begleiten ihre männlichen Kollegen in Oslo, Lillehammer und Trondheim. Auch hier lockt ein extra Preisgeld – in Höhe von insgesamt 55.000 Euro: Die Siegerin erhält 35.000 Euro, der zweite Platz wird mit 15.000 Euro belohnt und die Drittplatzierte mit 5.000 Euro.

Die gänzlich neue Blue Bird-Tour findet in Russland statt und besteht aus je zwei Springen in Nischni Tagil und Tschaikowski, wovon das Finale auf der Großschanze steigen und lediglich von den besten 30 Athletinnen des Weltcup-Gesamtstandes bestritten wird.  Auch die Organisatoren dieses Events haben ein zusätzliches Preisgeld ausgelobt, dessen exakte Höhe noch bekanntgegeben wird.

Was ist neu in diesem Winter?

Die größte Neuerung im Regelwerk ist die Abschaffung eines Passus im Artikel 1.2.1, der besagte, dass die maximale Schanzengröße (mit Ausnahme des Weltcup-Finales) für die Damen HS 118 sein darf. Damit wurden Großschanzen als Austragungsorte von Weltcup-Springen ausgeschlossen. Diese sind nun fester Bestandteil des Kalenders: Zehn der 25 Einzelspringen finden auf Großschanzen statt.

Auch der Artikel 4.5 wurde gänzlich geändert. Demnach sind nun auch Skifliegen beim Weltcup-Finale möglich und das Starterfeld lediglich bei diesem Finale auf 30 Athletinnen begrenzt. Zuvor galt diese Beschränkung auch für Großschanzen-Wettbewerbe, welche nicht am Saisonende stattfanden.

Im Materialbereich ist lediglich neu, dass das Körpergewicht der Athleten bei der Materialkontrolle in Zukunft ohne Schuhe gemessen wird. Heißt: Die Skispringer müssen mehr wiegen, um ihre aktuelle Skilänge entsprechend der BMI-Regelung beibehalten zu können.

Auch die neu implementierte Sensor-Technik wird bei den Damen zum Einsatz kommen. Diese soll sowohl den Mannschaften, als auch den Zuschauern und Fans weitere Informationen liefern. Fernsehsender werden vereinzelt neue TV-Grafiken präsentieren.

Wer sind die Favoritinnen?

Nachdem sie in der letzten Saison nach Belieben dominierte und neben dem Gesamtweltcup noch Olympia-Gold einheimste, ist Maren Lundby die Springerin, die es zu schlagen gilt. Ebenso ist die nun siebenmalige Siegerin des Sommer-Grand-Prix‘, Sara Takanashi, wie immer im engsten Favoritenkreis. Auch Ema Klinec aus Slowenien, die neben Takanashi als Einzige im Sommer einen Sieg feiern konnte, zählt zu den Siegesanwärterinnen.

Das deutsche Team hatte mit Katharina Althaus und Juliane Seyfarth zwei Springerinnen, die im Sommer und auch weite Teile des letzten Winters konstant unter den Top Acht zu finden waren. In einer Saison mit Großereignis wird natürlich auch Carina Vogt auf ihre Chance lauern. Zudem möchte das DSV-Team seinen Gesamtsieg im Nationencup der vergangenen Saison wiederholen.

Die Prognosen werden durch zwei Unbekannte erschwert: Kaum eine Athletin hat vor Saisonstart aufgrund des verspäteten Wintereinbruchs Schneesprünge absolvieren können. Zudem ist der Erfahrungsschatz an Großschanzen-Springen nicht allzu reich, sodass nicht vorhersehbar ist, wie sich das Feld dort präsentieren wird. Vor allem jüngeren Athletinnen könnte dadurch der Weg in die Spitze erschwert werden.

Welche DSV-Skispringerinnen sind dabei?

Insgesamt sechs deutsche Skispringerinnen bestreiten das erste Weltcup-Wochenende in Lillehammer: Neben Althaus, Seyfarth und Vogt hat Bundestrainer Andreas Bauer für den Weltcup-Auftakt auch Pauline Heßler, Anna Rupprecht und Ramona Straub nominiert.

„Wir haben uns gut vorbereitet und sind gut aufgestellt. Diese Prognose ist erlaubt, auch wenn wir in den letzten Wochen keinen internationalen Vergleich mehr über den Stand in der Vorbereitung hatten. Die Athletinnen verfügen über gute Materialsetups und sind athletisch und technisch fit“, so Bauer vor dem Auftakt-Wochenende. Der Bundestrainer setzt sich für den WM-Winter hohe Ziele: „Unser Ziel ist es, in jedem Wettkampf mit um die Podesplätze zu kämpfen, wir möchten jeden Wettkampf mitbestimmen.“

Wo kann man die Wettbewerbe live verfolgen?

In diesem Winter ist mit einer höheren Fernsehpräsenz des Damen-Skispringens zu rechnen. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF werden vorwiegend Zusammenfassungen zeigen, zahlreiche Wettbewerbe sollen aber auch live im TV oder Live-Stream gezeigt werden. Eurosport zeigt einzelne Springen im Eurosport Player.

In Österreich bietet ORF Sport+ regelmäßig Live-Übertragungen, vereinzelt laufen die Springen auch im Hauptprogramm des ORF. Wie auch in Deutschland wird es die Wettkämpfe im Rahmen der Nordischen Ski-WM im Free-TV zu sehen geben.

» Skispringen live im TV: Die Übertragungszeiten im Überblick

skispringen.com bietet neben dem offiziellen Live-Ticker regelmäßig auch Liveblogs zu den Wettbewerbstagen mit ausführlicher Live-Berichterstattung zu allen Sprüngen.

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Über Luis Holuch 521 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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