Zweiter Premierensieg in Japan

Eva Pinkelnig vollendet perfektes Österreich-Wochenende in Sapporo

Foto: GEPA

Österreich und Sapporo – das passte an diesem Wochenende. Nach Marita Kramer gab es am zweiten Tag mit Eva Pinkelnig erneut eine Premierensiegerin. Und erneut konnte sich das ÖSV-Mannschaftsergebnis sehen lassen.

Die beiden Trainer Harald Rodlauer und Romed Moroder kamen aus dem Abklatschen gar nicht mehr raus und auch bei Eva Pinkelnig kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Kein Wunder, denn die 31-Jährige feierte in Sapporo am Sonntagmorgen ihren ersten Weltcupsieg. Wie Marita Kramer tags zuvor, wehrte die Österreicherin den Angriff Maren Lundbys im zweiten Durchgang ab und siegte mit 135,5 und 130,0 Metern und 250,8 Punkten. Lundby (239,6), die nach 121,5 mit 139,5 Metern ihren eigenen Schanzenrekord erneut verbesserte, hatte dennoch 11,2 Punkte Rückstand. Pinkelnigs Landsfrau Daniela Iraschko-Stolz (117,5 und 135,5 m; 227,4 P.) stürmte noch von Platz zwölf auf den dritten Podestplatz.

„Ich bin fast sprachlos! Das kommt bei mir nicht oft vor. Es waren echt lässige Sprünge und als ich dann die Hymne gehört habe, da habe ich echt mit den Tränen gekämpft“, sagte die überglückliche Siegerin. Auch Rang vier belegte mit Chiara Hölzl eine ÖSV-Dame. Sara Takanashi und Yuki Ito erzielten wie schon am Samstag Top-Ten-Plätze, diesmal sprangen die Ränge fünf und sechs heraus. Lundbys Teamkollegin Silje Opseth stellte bereits zum zweiten Mal ihr bestes Weltcupergebnis als Siebte ein. Die Siegerin vom Samstag, Marita Kramer, hatte insbesondere in ihrem ersten Sprung Turbulenzen, wurde aber dennoch gute Achte.

DSV-Damen erneut nur im Mittelfeld

Die beiden Russinen Sofia Tikhonova und Irina Avvakumova, nach Durchang eins noch Vierte und Fünfte, büßten im Finale an Boden ein und mussten sich mit den Plätzen neun und zehn begnügen. Für beide war es dennoch die beste Saisonplatzierung. Jacqueline Seifriedsberger verpasste als Elfte die begehrtesten Plätze nur knapp. Auch die sechste Österreicherin, Lisa Eder, konnte nach ihrer gestrigen Disqualifikation punkten und schloss als 27. ab.

Abermals durchwachsen war der Auftritt der deutschen Skispringerinnen. Katharina Althaus verpatzte ihren ersten Sprung und landete schon bei 111 Metern. Ihren Frust setzte die Oberstdorferin jedoch in positive Energie um, legte dann mit 123,5 Metern im eine Aufholjagd hin und wurde so noch 12. und damit noch die beste Deutsche. Luisa Görlich fiel nach Platz zehn zur Halbzeit nach einem schwächeren zweiten Sprung von Platz zehn auf 13 zurück. Unmittelbar hinter ihr landete Juliane Seyfarth. Beste des enttäuschenden slowenischen Teams war Ema Klinec mit Platz 16.

Selina Freitag setzte ihre persönliche Serie fort: Auch beim fünften Springen dieses Winters holte die 18-Jährige Punkte. Freitag machte von Platz 26 aus kommend im zweiten Durchgang noch vier Plätze gut und erzielte als 20. ihr bestes Weltcupergebnis und damit auch erstmals Preisgeld. Damit landete sie noch vor Svenja Würth (25.), die zwei Plätze verlor. Keine Punkte gab es dagegen für Agnes Reisch, die mit ihre Sprung auf 101 Meter als 34. das Finale erstmals in der laufenden Saison verpasste.

Österreich als klare Favoritinnen nach Zao

Erneute Weltcuppunkte gab es derweil für die Polin Kinga Rajda, die den 24. Platz belegte. Beste Italienerin wurde erneut Lara Malsiner mit Rang 17. Diesmal schaffte es auch Elena Runggaldier in die Punkte, die 23. wurde. Manuela Malsiner musste bereits nach der Qualifikation die Segel streichen. Mit Julia Clair (21.) und Oceane Avocat Gros (29.) standen zum zweiten Mal in diesem Winter zwei Französinnen im Finale.

Im Gesamtweltcup konnte Maren Lundby ihre Führung weiter ausbauen. Die Titelverteidigerin liegt nun mit 405 Punkten 75 Zähler vor Chiara Hölzl (330). Eva Pinkelnig (309) schloss durch ihren Premierensieg auf ihre Teamkollegin auf. Beste Deutsche ist weiterhin Katharina Althaus (198), die auf Platz sieben abrutschte.

Ebenso unverändert führen die Österreicherinnen (1140 Punkte) den Nationencup an und gehen damit als klare Favoritinnen in das erste Teamspringen dieses Winters, was am kommenden Wochenende steigen wird. Auf den Plätzen zwei und drei liegen weiterhin Norwegen (604) und Japan (557). Titelverteidiger Deutschland überholte Slowenien und hat als Vierter nun 479 Punkte auf dem Konto.

» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2019/2020

Mit Zao wartet erneut ein japanischer Ort als nächstes auf die Skispringerinnen. Dort stehen neben dem Team- auch zwei Einzelspringen an. Den Auftakt in das lange Wochenende macht die Qualifikation bereits am Donnerstag, die um 17:30 Uhr Ortszeit (9:30 Uhr MEZ) ansteht (alle Sprünge gibt es live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 519 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

2 Kommentare

  1. so gerne ich die Mädels auf den Großschanzen sehe, aber der Leistungsunterschied ist schon enorm. 50 Punkte unterschied vom 1-10 Platz und die 30. hat kaum die Hälfte. Eigentlich gibt es nur 5, die die Schanze wirklich aus-springen können. Das ist nicht wirklich ne sportliche Konkurrenz und spannend schon mal gar nicht.

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